05.05.2023

 

Kinder haben Rechte

Nicht nur das Thema Kinderrechte steht diese Woche im Mittelpunkt, auch das Wetter zeigt sich von seiner zauberhaften Seite.

 

 

 

Kooperation im Sandkasten: Spielbereiche werden abgesprochen

Die Sonne strahlt am Himmel und lässt uns alle mit ihrer Wärme aufblühen. In der Räuberhöhle herrscht eine unbeschwerte und harmonische Atmosphäre, welche uns alle in ihren Bann zieht. Die Kinder sind voller Energie und Fröhlichkeit, die sich in ihrem Spiel widerspiegelt. Unter dem satten, frischen Grün der Buchen können wir uns von unseren dicken Kleidungsschichten verabschieden und uns endlich wieder frei bewegen. Unsere Schals und Mützen werden durch Sonnencreme und Sonnenhüte ersetzt, welche uns vor den warmen Strahlen der Sonne schützen. Die Vögel singen uns ihre Lieder, und wir singen mit. Es ist eine Woche voller Freude und Leichtigkeit, in der wir uns auch mit den Rechten der Kinder auseinandersetzen.

Kinder haben das Recht, bei allen Fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen und zu sagen, was sie denken. Wir möchten unseren Kindern diese Wertschätzung entgegenbringen und sie in ihren Entscheidungen unterstützen. Es ist uns wichtig, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der Kinder in unserem pädagogischen Alltag zu fördern, um damit auch den Selbstwert der Kinder zu stärken. Daher greifen wir das Thema nun auch im Morgenkreis auf und nutzen eine Kamishibai Bildkarte, um gemeinsam über das Recht auf Mitbestimmung zu sprechen. Dieses Recht nutzen dann viele Räuber anschließend und so ergab sich eine Teichgruppe, ein Pitsch Patsch Pinguin Spiel und der nächste Ausflug wurde auch gemeinsam geplant.

Gefeiert wird diese Woche auch, und das gleich zwei mal. Denn zwei unserer Räuberkinder haben Geburtstag. An diesen Tagen steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt des Morgenkreises und werden gebührend gefeiert. Es werden Kerzen angezündet - eine “Bauchkerze”, die die Zeit im Mutterleib symbolisiert, und eine für jedes Lebensjahr - und uns gemeinsam an Fotos aus jedem Lebensjahr erfreuen, die stolz präsentiert werden. Natürlich darf auch das Singen und Musizieren nicht fehlen.

Im Freispiel ist der Sandkasten der Ort der Aktivität schlechthin. Hier wird gebaut, bestellt und gegraben - eine Baustelle mit tiefen Gruben entsteht. Doch in diesem begrenzten Raum ist auch viel Kooperation und Absprache von Seiten der Kinder gefragt, um ihre individuellen Ideen umzusetzen. Nicht immer läuft dies konfliktfrei ab. Ein Räuber ruft: "Hey, das ist unser Feld!", während ein anderer mit dem Spaten dem gelockerten Sand immer näher kommt. Doch auch hier lernen die Kinder, Spielbereiche auszudiskutieren, Grenzen zu ziehen und einzuhalten. Das stärkt ihre sozialen Kompetenzen und ihr Selbstbewusstsein. Wir stehen für eine kindgerechte und naturverbundene Bildung, die die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder gezielt fördert und sie zu selbstbewussten und selbstständigen Menschen heranwachsen lässt. In dieser Woche erleben wir gemeinsam mit den Kindern eine Zeit voller Sonne, Freude und wichtiger Themen, die uns alle in ihren Bann ziehen.

21.04.2023

 

Ein Besuch im Pferdestall

 

 

 

Nach der Winterpause war es diese Woche mal wieder so weit: ein Pferdeausflug zu dem Therapiepferd unserer Mitarbeiterin Anja stand an. Eine Kleingruppe Räuber traf sich gleich morgens mit zwei Erzieherinnen am Stall in Poltringen, während der Rest der Gruppe den Vormittag auf dem nahegelegenen Spielplatz verbrachte.

 

 

 

 

 

Eine willkommene Abwechslung für alle Räuber.

 

Nach der langen Pause war es zuerst einmal wichtig, die Regeln am Stall und für den Umgang mit den Tieren nochmals zu besprechen. Dies wurde spielerisch mit der Suche nach Nanu, der Pferdedame und einer Tour des Stalles und des Geländes verbunden. Nachdem wir Nanu in ihrer Box gefunden und begrüßt hatten, ging es zuerst einmal ans Ausmisten. Einige Kinder waren gleich mit Feuereifer bei der Sache, halfen die große Schubkarre herbei zu schieben, schnappten sich ein Mist-Rechen in Kindergröße und machten sich daran, die Pferdeäpfel einzusammeln. “Das ist ja ein großer Haufen riesen Kacka!" sagt ein Mädchen, während ein anderer Räuber sich erkundigt: “Ist das alles von der Nanu?”

Während die einen sich warm schafften, beobachteten die anderen noch aus sicherer Entfernung. Nachdem nun die Box sauber und frisches Stroh eingestreut wurde, machten wir uns daran, Nanu zu bürsten. Eine Auswahl verschiedener Bürsten und Kämme lag bereit, von denen die Kinder sich eine auswählten. Bevor gebürstet wurde, wurde zunächst einmal behutsam gestreichelt. Das Fell war weich und warm. "Schau mal, da fliegen jetzt überall Haare” bemerkt ein Kind. “Stimmt, denn die Pferdedame befindet sich momentan im Fellwechsel von Winter- auf Sommerfell", erklärte uns Anja. Wir nehmen uns bei diesen Ausflügen bewusst Zeit für diese pflegerischen Aufgaben, die Kinder werden so ganz nebenbei auch im Umgang mit Pferden geschult und lernen, auf was man Acht geben muss und wie Pferde miteinander und auch mit uns kommunizieren und sprechen. So erleben sie das Pferd, Nanu, nicht nur als Spaß-Objekt, sondern als eigenständiges Lebewesen, mit Bedürfnissen, Emotionen und seiner ganz eigenen Sprache.

Nachdem wir Nanu nun versorgt hatten, war es erstmal Zeit für unser Vesper. Schließlich macht Stallarbeit hungrig, wie wir schnell feststellen. Und nach dem Vespern war es dann soweit. Mit unseren Fahrradhelmen machten wir uns auf den Weg zum Reitplatz, wo wir nacheinander eine kleine Runde auf Nanus Rücken drehten. Nach der Reiteinheit spazierten wir gemeinsam mit Nanu zum Spielplatz und den restlichen Räubern, die das Pferd so auch noch begrüßen konnten.

 

Ein weiteres Highlight dieser Woche war das herstellen unserer Kräuterbutter. Dazu machten wir uns gleich nach dem Morgenkreis auf, um Kräuter zu sammeln. Wir entdeckten schnell eine große Menge Bärlauch. Die Erkennungsmerkmale von Bärlauch hatten wir im Morgenkreis besprochen, aber wegen seiner starken Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen untersuchten wir jedes Blatt genau mit einem Erwachsenen, bevor es in unseren Koerbchen landete. Zurück in der Räuberhöhle galt es also nun, den Bärlauch zu verarbeiten. Es wurde gründlich gewaschen, in Netzsäckchen trocken geschleudert und anschließend fein geschnippelt. Auch die Sahne musste mit etwas Salz kräftig geschüttelt werden, damit sie sich, zum Erstaunen der Räuber, in Butter und Buttermilch verwandelte. Im Abschlusskreis ließen wir uns dann das leckere Produkt unserer Arbeit auf einem Stück frischen Baguettes schmecken.

 

14.04.2023

 

Osterfest und Fächerputz

 

 

 

“Bimmel Bammel Beier, lauter bunte Eier…” singen wir im Morgenkreis, während wir, uns an den Händen haltend, im Kreis um die jungen Bäume gehen. Diese haben wir mit von zu Hause mitgebrachten Anhängern für unser Osterfest geschmückt.

 

 

 

 

 

 

 

Der Osterhase hat doch tatsächlich die von uns bepflanzten Nester mit kleinen Leckereien bestückt und im Wald versteckt. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche, jeder Räuber sucht zunächst sein eigenes Nest und verriet, wie zuvor besprochen, nichts von eventuell anderen Verstecken. Schließlich macht das Suchen mindestens genauso viel Spaß wie das Finden. Nachdem auch das letzte Nest gefunden ist, kehren wir zu einem leckeren Ostervesper zurück in die Räuberhöhle.

Zur Osterzeit gehört auch unser traditionelles Osterspiel, welches wir bereits in den vergangenen Tagen sehr gerne gespielt haben: mit bunten Bändern umwickelte Holzreifen legen wir auf dem Boden als Hühnernester aus. Einige Kinder verkleiden sich als Osterhasen, andere als Hühner. Ein Kind wirft einen großen Schaumstoffwürfel. „Vier“ rufen ein paar Kinder und die Hühner machen sich mit vier „Hühnerdapperchen“ auf in Richtung eines Nestes. Nach einigen Runden sind sie da und brüten ihre bunten Eier aus. Nun sind die Hasen dran, welche die Würfelanzahl zu ihrem zuvor ausgesuchten Huhn hüpfen. „Darf ich bitte ein Ei haben?“ fragen sie freundlich. So sammeln sie ein Ei nach dem nächsten in den für alle bereit gestellten Korb und so freuen sich alle, wenn das letzte Ei eingesammelt ist. Bei dem Spiel gibt es keine Gewinner oder Verlierer und es macht sowohl den Jüngsten als auch den älteren Kindern Spaß.

 

Während des Freispiels beginnen einige Kinder mit einem Erzieher, ihre Garderobenfächer dem Frühjahrsputz zu unterziehen. Hierzu müssen zuerst die angesammelten Schätze, bestehend aus Naturmaterialien wie Stöcke, Steine, Blätter und Moos, ausgeräumt werden. Dann wird von dem Kind entschieden “Brauche ich das noch?” “Geht es mit nach Hause oder kann es zurück in den Wald?” Die Sachen, die bleiben sollen, werden sorgfältig in eine Kiste gelegt, die anderen daneben. Diese Entscheidungen werden dem Kind frei überlassen, damit stärken wir das Verantwortungsbewusstsein des Kindes über seine Dinge. Das Kind soll spüren, dass es hier die Freiheit und die Verantwortung über seine Besitztümer hat. Wo es manch einem Kind zuerst schwer fällt, Dinge loszulassen, und die meisten Schätze in der “soll bleiben” Kiste landen, fällt beim wieder einräumen doch ein kritischerer Blick darauf und somit werden einige Schätze wieder in den Wald entlassen.

Nach dem Putzen meint ein Kind: “So, jetzt habe ich keine Zeit mehr. Du kannst es wieder rein räumen.“ Er wollte schon los, schließlich hatte er Wichtiges zu tun und zu spielen, als der Erzieher ihn stoppte: “Ich kann das nicht für dich machen, schließlich ist es deine Entscheidung was wieder hinein soll und es ist auch dein Fach.” Hier ist es wichtig, dass die Kinder diese Aufgabe auch zu Ende bringen und nicht mittendrin aufgeben. Eine Aufgabe zu Ende führen, auch wenn sie vielleicht schwer ist, oder sich zunächst langweilig anfühlt, ist auch Teil einer wichtigen Kompetenz, die wir fördern. Gewissenhaftigkeit, bei der Sache bleiben, sich nicht ablenken lassen, Pläne schmieden und umsetzen. Kurzfristigen Impulsen widerstehen, um langfristige Ziele zu verfolgen. Sich selbst regulieren zu können, ist eine unserer wichtigsten Fähigkeiten. Nicht nur für den Erfolg im Kindergarten und dann auch in der Schule, sondern auch im späteren Leben.

 

 

 

Wochenbericht 31.03.23

 31.03.23

 

Partizipation der Räuber: Die Sonnenrunde

 

Schlechtes Wetter gibt es nicht! Zumindest nicht bei uns in der Räuberhöhle. Wir sind schließlich bei jedem Wetter draußen, ausgenommen Sturm und Gewitter. Dank der milderen Temperaturen diese Woche, konnten wir auch an immer mehr Tagen draußen vespern. Wenn sich nun die Räuberbande am großen Vespertisch sammelt und vergnügt erzählt, singt und auch mal den ein oder anderen Quatsch macht, kann es ganz schön laut werden.

Um den Lärmpegel am Vespertisch ging es in unserer Sonnenrunde diese Woche. Die Sonnenrunde ist ein besonderer Morgenkreis, eine Besprechungsrunde. Hier geben wir den Kindern (und Erwachsenen) den Raum, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Beschwerden zu äußern und in der Gruppe zu besprechen. Durch die Partizipation, also die Beteiligung und Mitbestimmung der Kinder, wird der Grundstein für demokratisches Denken gelegt. Ein weiterer Grundstein dieser Mitbestimmung ist der respektvolle Umgang miteinander.  Die Kinder erfahren, dass ihre Meinung zählt. Sie werden ernst genommen. Es ist uns wichtig, dass die Kinder begreifen, dass ihre Meinung und ihre Mitwirkung gefragt ist, denn nur so können sie lernen, selbstwirksam zu handeln. Ein weiterer wichtiger Punkt der Sonnenrunde ist, dass gemeinsam aufgestellte Regeln erfahrungsgemäß und nachweislich besser wirken, da Kinder die Wichtigkeit der getroffenen Vereinbarung besser nachvollziehen können. Nicht nur das, die Kinder waren selbstwirksam am Erschaffen der Regeln für ein friedliches und respektvolles Miteinander beteiligt.

Am Mittwoch morgen also begrüßten uns Elefant und Hase, zwei Stofftiere, im Morgenkreis. Durch ein kleines Rollenspiel wurde die Beschwerde einer Räuberin, über den zu lauten Geräuschpegel am Vespertisch, kindgerecht und durchaus auch mit Humor veranschaulicht. Dann überlegten sich alle gemeinsam Lösungsvorschläge, über die am Ende abgestimmt wurde. “Nicht mehr so laut sein!” war der erste Vorschlag eines Kindes, der für alle sehr plausibel war. Gar kein Quatsch mehr machen zu dürfen dagegen wurde von allen abgelehnt. Wir einigten uns noch darauf, nicht mehr quer über den Tisch zu rufen, sondern uns mit unseren Sitznachbarn zu unterhalten und darauf, auf das Kreischen zu verzichten. In den folgenden Tagen werden wir nun immer wieder mit den Kindern reflektieren, wie sich die Situation entwickelt und ob wir an die neuen Regeln denken.

 

Ansonsten war diese Woche noch geprägt von Vorbereitungen auf das Osterfest. Das ganze Jahr wurden rote Zwiebelschalen getrocknet und gesammelt, um den Eiern eine tiefrote Farbe zu verleihen. Kurkuma haben wir dieses Jahr auch als zweite Farboption dazu genommen. In Kleingruppen wurden die Eier über dem Feuer gekocht. Die Kinder entschieden selbst, ob sie das Ei rot oder gelb färben wollten. Dann wurde das Ei, vorsichtig und mit voller Konzentration, auf einem Esslöffel balancierend in den entsprechenden Topf gegeben, um es nach Ende der Kochzeit wieder genauso sorgfältig herauszufischen. Im Abschlusskreis dann wurden die Eier noch von allen gemeinsam mit einem Klecks Kokosöl glänzend poliert. “Riech mal das Ei, das riecht jetzt nach Kokosnuss!” stellte ein Räuber begeistert fest “Und meine Hände auch” fügte ein anderer hinzu.

 

Bildunterschrift: Konzentriertes Eier balancieren

 

24.03.23

 

Immer wieder kommt ein neuer Frühling

 

 

Die kleinen Glöckchen an den bunten Bändern begrüßen den Frühling mit ihren zarten Klängen

 

 

 

Auf! Kinder zum Tanze,

Der Frühling bricht an.

Es blühen zum Kranze

Die Veilchen heran.

 

 

 

 

 

Am Mittwoch war es nun so weit. Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns mit unseren Frühlingsbimmlern auf zu unserem mittlerweile traditionellen Spaziergang. Bevor es losgehen konnte, wurde noch der Geburtstag eines Räubers gebührend gefeiert. Frisch gestärkt, nach unserem Vesper und Geburtstagsmuffins zum Nachtisch, zogen wir also los, um den Frühling zu wecken. Begleitet von der Gitarre, machten wir uns singend, tanzend und hüpfend auf den Weg in Richtung Schönbuchrand am Grafenberg. Wir entdeckten die ersten aufbrechenden Knospen, “Hier ist es schon grün!” ruft ein Räuber aufgeregt, “Hier ist eine Blume!” ruft ein anderer. Fröhlich bimmelten die Kinder mit ihren Glöckchen die zarten Pflänzchen an: “Wach auf liebe Blume, der Frühling ist da!”

Obwohl wir zuerst zwar nur wenige Buschwindröschen fanden, tat sich auf den Wiesen ein Meer von Blausternen auf. Auch Veilchen, Schlüsselblumen und Huflattich konnten sanft geweckt werden. Jauchzend, und wieder mit Gesang und den Klängen der Gitarre untermalt, folgten wir dem sich vor uns schlängelnden Weg über die steilen Hänge des Grafenbergs, runter Richtung Mönchberg, vorbei an lila Veilchenkissen und den ortsansässigen Ziegen.

Der letzte Wegabschnitt ging die Straße entlang, so dass sich immer ein Räuberpärchen an die Hand nahm und so ging es die letzten paar Meter zur Obstbaumwiese.

Angekommen, genossen wir die Sonnenstrahlen und ließen den Vormittag gemütlich ausklingen. Einige Kinder kullerten noch vergnügt den Wiesenhang hinunter, während andere sich lieber noch bei einer entspannten Vesperpause ausruhten. Dann kamen auch schon die ersten Eltern zur Abholzeit.

 

Auch sonst gab es diese Woche noch einiges zu tun. Schließlich bedeutet Frühlingsanfang auch, dass Ostern bald vor der Tür steht. Damit wir für unsere Osternestsuche auch Osternester zu suchen haben, pflanzten wir unser eigenes Ostergras in mitgebrachte Schalen. Das Ostergras ist ein Mix aus Hafer ,Weizen und Grassamen. Nun dürfen wir nur das gießen nicht vergessen, damit pünktlich zum Osterfest die Nester in saftigem Grün stehen.

„Können wir wieder die Räuberhöhle in eine Wiese verwandeln?“ fragt ein Mädchen, das sich an letztes Jahr erinnert, als wir die restlichen Samen großzügig verteilten und uns dann über die Grünflächen im Wald freuten.

 

Dem Erwachen der Natur zuzuschauen, dies mit Freude zu bereichern und darüber zu staunen ist uns ein großes Anliegen. Hier entsteht auch Wertschätzung unserer natürlichen Umwelt gegenüber. Wir nehmen die Natur als Bereicherung wahr, als unser lebendiges Umfeld, das ein Quell von Lebensfreude sein kann. Auch wenn wir die Pflanzen bei ihrem Namen nennen, steht das Erlernen von Begrifflichkeiten weniger in unserem Fokus als das ganzheitliche Wahrnehmen dieser besonderen Zeit des Erwachens.

 

Bildunterschrift:

 

17.02.2023

 

Frühlings-erwachen in der Räuberhöhle

 

 

 

 

 

 

 

Musikrunde: gleich flitzen alle los zum Eichhörnchen-Refrain.

 

 

 

So langsam scheint der Frühling anzukommen. Eine der vielen schönen Seiten unseres Waldkindergartens ist, dass wir den Kreislauf der Jahreszeiten mit seinen Veränderungen immer wieder aufs Neue mit allen Sinnen erfahren.

Während es am frühen Morgen zwar noch kalt ist, klettern die Temperaturen im Laufe des Vormittags und die Sonne wärmt unsere Glieder und Gesichter. Nach und nach können wir uns einige unserer Kleidungsschichten entledigen, dies benötigt Fingerspitzengefühl. Die Kinder schulen die Feinmotorik durch das Öffnen und Schließen des Reißverschlusses, der Knöpfe und Schleifen. Schließlich will auch das An- und Ausziehen geübt sein. Schon die Jüngsten lernen durch diese alltäglichen Aufgaben und Herausforderungen, auch für sie schwierige und herausfordernde Situationen gut meistern zu können - und das aus eigener Kraft heraus. Wir fördern die Selbstständigkeit und gleichzeitig die Selbstwirksamkeit der Kinder mit diesen kleinen Aufgaben des alltäglichen Lebens, die für viele Erwachsene so selbstverständlich sind.

 

Fast täglich hören wir mehr und mehr Vögel singen. Meise, Kolkrabe und Spatz besuchen uns wieder vermehrt. Auch das ein oder andere Insekt konnten wir schon herumschwirren sehen. Wenn man ganz genau hinguckt, sieht man auch schon die ersten Knospen sprießen. Alles also eindeutige Frühlingsboten. Das ist auch für uns das Zeichen, uns für unseren jährlichen Frühlingsbimmler-Spaziergang vorzubereiten. Hierfür werden aus einem Stock, bunten Stoffbändern und Glöckchen die Frühlingsbimmler gebastelt. Die Kinder sägen sich den Stock zurecht, schneiden Stoffbahnen, fädeln und knoten die Glöckchen an die besagten Bänder und nageln zu guter Letzt die Bänder an den Stock. Hier kommt “echtes” Werkzeug zum Einsatz, natürlich unter der Aufsicht von uns ErzieherInnen. Wieder wird die Feinmotorik und auch die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt.

 

Was bedeutet Frühlingsbeginn in der Räuberhöhle noch? Jetzt kommen wieder vermehrt die Instrumente zum Einsatz. Auch die Erzieher spielen lieber Gitarre, wenn dabei die Finger bei angenehmen Plusgraden ihre Arbeit verrichten können. „Max das Eichhörnchen!“ ruft ein Mädchen, das sich schon auf das Bewegungslied freut und gleich darauf ist die Gitarre von einer Schar begeisterter Kinder umringt. Aber auch gemütliches Bücherlesen, entspannte Kuschel- und Gesprächsrunden in der Sonne, öfters wieder Vesperrunden draußen und neue Räuberkinder, die ihr Abenteuer bei uns im Wald starten.

 

10.03.2022

Spiel und Spaß im Regen

 

 

“Seht mal meinen Regenschirm, ist der nicht schön?

Jetzt kann ich bei jedem Wetter auf die Straße gehen

Klapp, ich spann ihn auf, über meinem Kopf

und dann kann es regnen, tropf – tropf – tropf.”

 

So schallt es an diesem regnerischen und windigen Morgen durch die Räuberhöhle.

 

 

 

 

 

Wir teilen uns den Regenschirm

 

 

Ein Räuber geht mit dem Regenschirm um den Kreis, während alle singen. Dann kommt ein zweites Kind dazu: “Rennt dann jemand ohne Schirm an mir vorbei, ruf ich: Unter meinem Schirm ist noch ein Plätzchen frei!” Während zuerst noch einige Räuberkinder unter dem Schutz des Tarps zuschauen, gesellen sich bald alle in die singende Runde. Uns ist es sehr wichtig, die Kinder selbst entscheiden zu lassen, wo sie mitmachen wollen und wo nicht. Es ist doch viel schöner, wenn die Kinder zwischendurch dann aus Eigenmotivation mitmachen, als dass sie von Anfang an eher halbherzig dabei sind. Meist schwappt die Freude an der Aktivität nämlich auf einige über, die dies mitbekommen. Und so können die Kinder sich auch erst mal ein Bild davon machen, wie das Spiel geht. Das bringt Sicherheit und einigen fällt es dann leichter, sich darauf einzulassen. Nachdem dann auch tatsächlich alle einmal an der Reihe waren, geht’s ins Freispiel.

Während sich einige über die nun gefüllten Pfützen und den neu entstandenen Matsch freuen, setzen sich andere zum Aufwärmen vor den Ofen und lauschen einer Geschichte.

Danach geht’s wieder nach draußen, schließlich macht Pfützen springen doch allen Räubern Spaß. Auch im Sandkasten wird kräftig gebuddelt, um neue Pfützen zu schaffen. Durch den durchweichten Boden geht das nun viel einfacher.

Hin und wieder blitzt die Sonne durch die Bäume und lässt die Regentropfen, die an den kahlen Ästen und Zweigen hängen, funkeln: "Das sieht aus wie Schnee!” bemerkt ein Kind “Oder wie Edelsteine", ergänzt ein zweites. Die sinnlichen Erfahrungen, sowie die Achtsamkeit dieses kurzen Innehaltens, um die Natur genau zu beobachten, sind unbezahlbar. Wir kommen in Berührung mit den Elementen Wasser, Erde, und Wind. Wir spüren die schweren Tropfen, die von den Bäumen fallen, hören den Wind durch den Wald rauschen und erkennen die Schönheit der glitzernden Regentropfen. Anschließend spüren wir, wie gut die Wärme des Ofens tut. Unsere Sinne werden auf allen Ebenen angesprochen, wir fühlen uns lebendig.

 

03.03.2023

 

Von Dreiecken und Trapezen 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Arbeiten mit den metallenen Einsätzen aus der Montessori-Pädagogik

 

„Lege das Rechteck auf das Fenstersims.“

Eine einfache Aufgabe für einen Erwachsenen. Doch für Kinder teils noch recht herausfordernd. Erstmal wissen viele noch nicht, was ein Rechteck ist. Recht schnell erfassen die Kinder die Begriffe Drei-, Vier- und Fünfeck. Schließlich gibt es hier einen logischen Zusammenhang zwischen Anzahl der Ecken und Form. Doch „Quadrat“, „Rechteck“ und „Trapez“ erschließt sich den Kindern nicht so schnell. Zur Veranschaulichung eines Trapezes, haben wir ein solches Sportgerät auch einmal aufgehängt und die Kinder daran turnen lassen. „Jetzt kann ich mir das auch merken! Ruft ein Mädchen freudig aus. Doch die anderen Vierecke gilt es spielerisch durch Wiederholung zu erlernen. Die Formen werden im Raum verteilt und später wieder eingesammelt, hier geben sich die Kinder gegenseitig Aufgaben. Das Material hierbei sind die metallenen Einsätze aus der Montessori-Pädagogik. Die Kinder umfahren die Formen mit einem Stift. Sowohl das positiv außen herum als auch das Negativ innen herum. Hier üben sie sich auch in Feinmotorik wie z.B. einer genauen Stiftführung. Auf die Rückseite der Blätter schreibt jedes Kind seinen Namen und die Erzieherin notiert den Namen der geometrischen Figur. Daraus erstellen die Kinder sich ein Formen-Heft. Es erstaunt immer wieder, wie konzentriert die Kinder bei diesen und ähnlichen Aufgaben sind. Für diese Angebote nutzen wir unsere Schutzhütte. Hier ist es ruhig und warm und die Kleingruppenarbeit ermöglicht auch schüchternen Kindern einen sicheren Rahmen, sich auszuprobieren und mit den anderen in Kontakt zu gehen. Auch bietet es den Kindern, die vielleicht noch nicht ganz fit nach einer Krankheit sind, einen entspannten Start in den Tag, ohne gleich längere Zeit draußen im Kalten unterwegs zu sein.

Währenddessen unternimmt der Rest der Gruppe einen Spaziergang. Bei einem dieser Ausflüge haben wir einen dicken, gefällten Baum entdeckt, der einen Hang hinunter gefallen war und auf dem man unter etwas Nervenkitzel balancieren konnte. Der Hang selbst bot auch spannende Herausforderungen. Wie weit schaffen wir es, wenn wir uns nur an den oberen Wurzeln entlanghangeln? Und welche Tiere wohnen dort? Denn einige größere Löcher deuten an, dass es sich dort ein Fuchs oder Dachs unter der Erde gemütlich gemacht hat. Auch die vielen Sandsteine bieten unseren Ausgrabungsforschern eine willkommene Abwechslung. Und wer hat dieses große Tipi eigentlich gebaut? Schon fängt ein Junge an, Holz für ein Lagerfeuer davor her zu richten.

Wir achten sehr darauf, dass Kinder ihrem Energielevel entsprechend ihren Tag bei uns Räubern verbringen können. Gerade im Winter ist hier auch die Schutzhütte ein willkommener Rückzugsraum, in dem wir auch bei kaltem Wetter sitzenden und feinmotorischen Tätigkeiten nachgehen können.

 

10.02.2023

 

Ich freu mich, der Winter ist da

 

 

 

 

 

So heißt es im Refrain eines Winterliedes, welches wir vergangene Woche das erste Mal gesungen haben.

 

 

„Das war ein schönes Lied“ meint ein fünfjähriger Junge, der ganz versonnen auf dem Schoß eines Erziehers zugehört hat. Die kalten Temperaturen bringen nämlich einige Besonderheiten mit sich. Diese Woche waren das z.B. die Eisbilder, welche die Kinder an drei aufeinander folgenden Tagen immer wieder machen wollten. Teller und Becher lagen bereit, in welche die Kinder sich Wasser gossen. Dann gings ans Sammeln: Moos, Fichtenzweige, Zapfen, Blätter und was man sonst noch so im Wald fand. Auch golden glitzerndes Engelshaar aus einer bereit gestellten Bastelkiste war ein beliebtes Schmuckelement. Am Ende noch eine Schnur hineingelegt und über Nacht stehen gelassen.
Am folgenden Tag waren nicht nur die Kinder ganz verzückt von den schönen Eisbildern, welche wir an unseren kleineren Bäumchen aufhingen. Als dann die leuchtende Morgensonne aufs Eis schien, glitzerten die Winterbilder so herrlich und drehten sich sanft im Wind.

Wenn es so kalt ist, brauchen wir auch viel Bewegung um warm zu bleiben. So ging es meist nach einem bewegt-spielerischen Morgenkreis los an einen der abwechslungsreichen und herausfordernden Kletterhänge in der Umgebung. Dort entdeckten wir auch Eispfützen zum Schlittern. An einem langen Kletterseil üben sich auch schon die Jüngsten, besonders herausfordernde Steilpartien eines Hanges hinauf zu klettern. Hierbei achten wir darauf, dass jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend begleitet wird, jedoch möglichst wenig Hilfe beim Hochklettern erhält. Das ist wichtig, damit die Kinder ihre Grenzen kennen und akzeptieren lernen und dann um so mehr einen Erfolg wertschätzen können. So lernen sie auch, sich sicher im Gelände zu bewegen und auch aus anfangs geringer Höhe, sicher runter zu rutschen, wenn es doch nicht weiter hoch geht.

Während der Großteil der Gruppe unterwegs ist, sitzt ein kleinerer Teil gemütlich in der warmen Schutzhütte. Hier finden immer wieder Bildungsangebote zu den unterschiedlichsten Themen statt. Oft werden hier Materialien aus der Montessori-Pädagogik eingesetzt. Diese Woche ging es z.B. um Formen, letzte Woche um Zahlen und Mengen. Später kamen die anderen zum Vesper mit ins Warme. Anschließend bestaunten wir unser Frühblüherbeet, in dem sich schon die ersten, gelben Winterlingsblüten zeigen und die Schneeglöckchen machen sich zum Blühen bereit. Auch das Grün der Krokusse wagt sich so langsam ans Licht. Ich freu mich, der Frühling kommt bald!

 

Das Geheimnis des Lineals

03.02.2023

 

Es ist Morgenkreis. Die Kinder schauen zu, wie ein Erzieher die Tischdecke lüftet und ein Lineal zum Vorschein kommt. Dieses wird etwa zur Hälfte überstehend an die Tischkante gelegt. „Wer traut sich, da drauf zu hauen?“. Beinahe alle Hände gehen nach oben. Ein Räuber darf es zuerst probieren. Das Lineal fliegt im hohen Bogen davon. Nun wird eine Zeitungsdoppelseite darüber gelegt und er darf es noch einmal probieren – und noch einmal. Alle schauen verdutzt zu, denn das Lineal bleibt einfach liegen. Das nächste Kind ist dran. Es haut wiederholt zu, aber das Lineal ist nur mit viel Kraft herunterzubekommen. So kommen der Reihe nach alle Räuber nach vorne und probieren das Lineal herunterzuhauen. Bald beugen sich die ersten Kinder vor und überprüfen den Tisch. Andere heben die Zeitung hoch und vergewissern sich, dass hier kein falsches Spiel gespielt wird. „Da sind unsichtbare Saugnäpfe!“, oder „Da sind keine Magnete unter dem Tisch!“ sind einige Aussagen, die dem Geheimnis des störrischen Lineals auf die Spur kommen sollen. Die Kinder diskutieren zusammen, stellen Vermutungen auf und stellen Fragen. Einige Vermutungen, wie jene mit den Saugnäpfen kommen der Wahrheit etwas näher, aber niemand kommt wirklich darauf.

Später kommen wir noch einmal in einer Kleingruppe zusammen, um dem Geheimnis gemeinsam auf die Spur zu kommen. Falls Ihr selbst Kinder in der Räuberhöhle habt, bitte ich Euch, hier nicht mehr weiterzulesen! Die Kinder bekommen jeweils eine Zeitungsseite, dann Plastiktüten, ganze Werbebroschüren und schwereres Papier vor die Brust und dürfen gemeinsam losrennen. „Das ist der Luftdruck!“ - Ein Räuber kommt schließlich auf die richtige Fährte.

Wir machen weitere Experimente, mit denen die Kinder den Luftdruck auf verschiedene Arten spüren und hören können.

Als wir zurückkommen, werden wir von den übrigen Räubern mit Fragen gelöchert. Wir verraten natürlich nichts und freuen uns, den Räubergehirnen beim Arbeiten zuzusehen.

Bratäpfel  27.01.2023

 

„Kinder, kommt und ratet, / was im Ofen bratet! / Hört wie‘s knallt und zischt. / Bald wird er aufgetischt, / der Zipfel, der Zapfel, / der Kipfel, der Kapfel, / der gelbrote Apfel.“

Am Mittwoch hörten wir es im Topf wirklich zischen, blubbern und brutzeln.

 

 

 

 

Die Räuber waren vorher fleißig gewesen, hatten Marzipan und Butter kleingeschnitten, mit Honig und Walnüssen vermengt und sich dabei angeregt darüber unterhalten, wie das wohl später schmecken würde. Natürlich musste dann auch etwas von der entstandenen Masse probiert werden. „Oh, wie lecker!“. Ob das Gericht hinterher auch so gut schmecken würde? Einige Räuber waren sich nicht so sicher und wollten lieber nichts essen, während sich die meisten anderen schon auf die fertigen Äpfel freuten.

Bis dahin war aber noch viel zu tun. Die Kerngehäuse mussten schließlich aus den Äpfel raus und die leckere Füllmasse in sie hinein. Ersteres wurde mithilfe eines Apfelentkerners gemacht. Für die meisten von uns war das ein unbekanntes Werkzeug und sein Einsatz erforderte große Anstrengungen. Wir blieben aber dran und schließlich waren die leckeren Früchte präpariert und brutzelten so vor sich hin. Manche Räuber lauschten tatsächlich gemeinsam den Geräuschen und rätselten über deren Ursprung.

Im Abschlusskreis hörten wir dann das anfangs zitierte Gedicht und bei den meisten war die Vorfreude groß. Tatsächlich war es dann auch unglaublich lecker. Wir staunten, wie weich und cremig der Apfel und auch die Füllung beim Schmoren geworden waren.

Am Ende traute sich dann selbst manch skeptische Räuberin, etwas zu probieren und es war mal wieder schön zu sehen, wie Kinder sich auch mal auf etwas Neues einlassen können, an dem sie selbst mitgearbeitet haben.

Was war in dieser Woche noch wichtig? Matsch, Sand und Schnee. Eiszapfen. Sinnesangebote in der Hütte. Eis, auf dem man selbst auf dem Hosenboden oder dem Bauch rutschen konnte und gemütliches Buchlesen in der Wärme.

Poprutschen und Wald erkunden

20.01.2023

 

Es gibt wohl kaum etwas besseres, als morgens früh aus dem Fenster zu schauen und Bäume, Wiesen und Straßen verschneit vorzufinden. Diese Woche Mittwoch war es endlich mal wieder so weit!

 

 

 

 

An so einem Tag gilt der erste prüfende Blick in der Räuberhöhle unserem kleinen Abhang hinab in die Sandgrube. Gibt es genug Schnee zum „Poporutscher“ fahren?

Ist dem, wie in dieser Woche so, dann gibt es für die meisten Räuber kein Halten mehr.

Meist gehen wir dann nach dem Morgenkreis auch noch zum großen Hang hinter dem Sportplatz, wo man mit Poporutschern und Bobs noch mehr Spaß haben kann. Manche Kinder kugeln sich auch einfach so herunter, bauen einen Schneemann oder fangen eine Schneeballschlacht mit einer Erzieherin an.

Vom ständigen Hochlaufen und Runterrutschen ausgepowert geht es dann mit etwas Verspätung in die Schutzhütte zum Aufwärmen und Essen. An solchen Tagen ist der Bewegungsdrang dann meist befriedigt und der Hunger groß, sodass es merkwürdig still in der Hütte ist.

Dann geht es wieder raus ins Schneegestöber.

Natürlich sind wir in dieser Woche aber nicht nur Poprutscher gefahren. Wir haben auch fleißig mit Matsch gekocht, Fallen gebaut und Affenfange gespielt, nur um einige Beispiele zu nennen.

Auch an unserem Adventsstern, den wir im Dezember mit Tierfutter ausgelegt hatten, hat sich einiges getan. Mit den Tierspuren im Schnee lässt sich das nun wunderbar nachvollziehen.

Außerdem haben wir in diesen Tagen den Entschluss gefasst, unsere nähere Umgebung wieder besser zu erkunden. Wir sind also einfach mal so mit dem Bollerwagen losgezogen, mal rechts und ein anderes mal links abgebogen und haben prompt einen Ort gefunden, an dem man richtig gut spielen konnte. Dieser Ort bekam aufgrund seiner besonderen Topographie gleich den Namen „Wellenplatz“ und wurde auf Wunsch der Kinder auch schon ein zweites Mal aufgesucht. Bestimmt lässt sich bei uns im Wald noch so manches schöne Örtchen entdecken!

Keine Wochenerichte auf Grund einer langen Krankheitszeit unserer Erzieher 

Novemberwetter    25.11.2022

 

„Regentropfen tropfen - poch, poch, poch“. Wir sitzen unter dem Tarp und singen dieses kleine Lied. Bei jedem „poch, poch, poch“, „im-mer-noch“, „ach, ach, ach“ und „auf das Dach“ wird drei mal auf den Tisch geklopft. Das ist gar nicht so einfach, denn das Stück ist im viervierteltakt und es  muss folglich für ein Viertel pausiert werden.

 

„Kamishibai unter dem Tarp“

 

 

Trotzdem singen und klopfen viele Räuber mit. Die übrigen Kinder lauschen. Fast im Einklang heißt es dann immer wieder „nochmal“, sobald das Lied verstummt ist.

Die Regentropfen tropfen tatsächlich ziemlich laut auf unser Dach, denn jetzt ist richtiges Novemberwetter. Das heißt Bewegung und Wärmequellen schaffen. Es bestimmt auch unsere Angebote und unseren pädagogischen Alltag mit. Der Wald ist hier einfach auch ein „Erzieher“ und verlangt von uns Flexibilität und Anpassung.

Jetzt essen wir auch manchmal in unserer Schutzhütte. Da ist es schön warm und wir müssen uns unserer vielen Kleidungsschichten entledigen. Das ist neu für viele von uns und dauert erst mal ein bisschen. Fingerspitzengefühl, Geduld und Feinmotorik werden uns beim Umziehen abverlangt. Bis zum Ende des Winters werden unsere Umziehzeiten bestimmt immer kürzer und unsere Selbstständigkeit immer größer.

Ende November bedeutet aber auch Anfang der Adventszeit. Der Adventsweg ist schon gebaut und muss nur noch, Abteil für Abteil, dekoriert werden. Unsere schön geschmückten Adventssocken hängen in der Hütte. Jeden Morgen gehen einige von uns wieder hinein und kontrollieren, ob diese schon gefüllt sind. Nächste Woche geht es endlich los!

Auch sonst ist einiges los in der Räuberhöhle. Straßenbau und Eisenbahnen sind zum Beispiel immer noch hoch im Kurs. Da gibt es Weichen, Schranken, Prellblöcke, Bahnhöfe und Haltestellen. Das mag dem gemeinen Spaziergänger im Vorbeilaufen nicht auffallen, aber unsere Fantasie ist grenzenlos.

Baumstümpfe ziehen  18.11.2022

 

 

„Wenn der frische Herbstwind weht, geh´ich auf die Felder, schicke meinen Drachen hoch über alle Wälder.“ Diese Woche brachte der Herbstwind hunderte bunte Blätter zum Tanzen. Bald wird der Wald kahl sein, aber noch erstrahlt er in seiner herbstlichen Farbenpracht.

Nach den nächtlichen Regengüssen, konnten wir am Freitag endlich auch die ersten tiefen Pfützen in der Räuberhöhle finden. Während einige Räuberinnen vergnügt durch sie hindurch hüpften, waren andere mit Schaufeln am Werk. „Wir bauen einen Teich für die Frösche und Molche.“ Meinte einer der Arbeiter. Amphibien haben wir in der Räuberhöhle in letzter Zeit keine gesehen. Die Räuber hielt das aber nicht von ihrem Vorhaben ab.

Mit was für einer Willenskraft Kinder ausgestattet sind, hat man dann später auch andernorts sehen können. Ein Räuber hatte entdeckt, dass sich der alte Baumstumpf neben unserer Lagerhütte leicht bewegen ließ. „Der wackelt!“ schrie er gleich und machte so auf sich aufmerksam. Es wurde mit Schaufeln versucht, den Strunk herauszuhebeln und mit Händen, Füßen und dem gesamten Körpergewicht einiger Räuber daran gewackelt.

Unter lauten Jubelrufen konnte man beobachten, wie der Baumstumpf sich nach geraumer Zeit zur Seite legte und völlig entwurzelt da lag.

Eilig wurde der Bollerwagen geholt und das schwere Holzstück darauf gehievt. Vor unserem Holzlager wurde die schwere Last vorsichtig ausgekippt. Was sollte nun mit der wertvollen Fracht geschehen? Während einige Kinder sie wieder einpflanzen wollten, beabsichtigten andere damit zu bauen und wieder andere waren der Meinung, dass überhaupt nichts damit geschehen solle, weil sie ihren Eltern erst zeigen wollten, was sie geschafft hatten. Die Glocke läutete zum Abschlusskreis und beendete die spannenden Verhandlungen. Was für den Außenstehenden ein morsches Stück Holz ist, kann für die beteiligten Kinder ein Produkt ihrer Teamarbeit und Beweis einer gemeisterten Herausforderung sein.

Laternenlaufen  11.11.2022

 

 

Pünktlich zu Sankt Martin staunten die Tiere im Schönbuch bestimmt nicht schlecht, als kleine, bunt leuchtende Punkte singend durch den nachtdunklen Wald wackelten. Die Räuber hatten sich mal wieder zum Laternenlaufen getroffen. „Was klimmt und klettert durchs Gestein?“ heißt es in einem wunderbaren Laternenlied, welches wir in der Dämmerung zuerst sangen, um dann die steilen Treppen beim Schützenhaus zu erklimmen. Obwohl kein Gestein zu besteigen war, galt es doch auf dem Schönbuchrandweg schwieriges Terrain mit Wurzeln und Steinen zu meistern. Unserer vielen frischgebackenen Räuber wegen waren dieses Jahr einige Räubereltern dabei. Viele der älteren Räuber verabschiedeten sich aber von Mama und/oder Papa, machten sich allein auf den Weg und wollten sogar teilweise vorauslaufen. „Ich leuchte dir den Weg!“, sagte ein fünfjähriger Räuber, während er einem jüngeren Räuber die Hand anbot.

Die ersten funkelnden Sterne und der noch nicht zu sehende Mond dienten uns bald neben unseren Laternen als einzige Beleuchtung. An den Aussichtspunkten wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht und den fern im Tal leuchtenden Lichtern von Autos, Häusern und Straßenlaternen belohnt. An verschiedenen Haltepunkten sangen wir wunderschöne Laternenlieder oder versuchten mal ganz leise zu sein, um in den nächtlichen Wald hineinzulauschen. Die Tiere hatten sich nach ihrer anfänglichen Verwunderung wahrscheinlich zurückgezogen, denn wir konnten neben den Autos und Kirchenglocken im Tal eigentlich nur uns selbst hören.

Bei der Räuberhöhle angekommen wurden wir von leuchtenden Windlichtern und unseren warmen Getränken auf dem Tisch begrüßt. Dann ging es in den „Abendkreis“, wo wir noch unser traditionell letztes Lied sangen: „Der Mond ist aufgegangen“. Mit leckeren süßen Martinsgänsen, welche uns ein Räuber mit seinen Eltern gebacken hatte, ließen wir den Abend ausklingen.

Igelbesuch   04.11.2022

 

Am Freitagmorgen bildete sich am Eingang der Räuberhöhle eine große Menschentraube, denn in einer Katzenbox wurde ein sehr ungewöhnlicher Gast in die Räuberhöhle getragen: Caraxes, ein verwaistes Igeljunges! Natürlich war die Aufregung groß und dann im Morgenkreis die Anspannung mit den Händen zu greifen.

Das stachelige Säugetier saß ganz zahm auf dem Arm seiner vorübergehenden Ziehmutter und wir Räuber konnten so einiges über ihn und seine Artgenossen erfahren:

Wir erfuhren, dass Igel hauptsächlich Insekten fressen. Sie machen Winterschlaf und sind nachtaktiv.

Bei Gefahr rollen sie sich zu einer stachligen Kugel zusammen. Blöd nur, dass dieser Schutzmechanismus die Tiere nicht vor herannahenden Autos schützt!

Wir erfuhren, dass man Igeln einen Ast-Laub-Haufen bauen kann und sie so bei ihrer Suche nach einem geeigneten Unterschlupf für den Winter unterstützen kann.

Was tut man aber, wenn man ein abgemagertes, verwaistes Igeljunges tagsüber herumirren sieht? Natürlich ruft man hier am besten beim Wildtier-Notruf, beim Tierarzt oder bei einer Igelauffangstation an.  Ein unterkühlter Igel wird auf eine handwarme Wärmflasche gesetzt. Ein Karton als Schlafhäuschen und ein Gehege dienen ihm als provisorisches Zuhause.

Ungewürztes Rührei und Katzenfutter schmecken dem Igel richtig gut und bringen ihn wieder zu Kräften. Er trinkt Wasser und darf auf keinen Fall Milch bekommen.

Ist das Tier schließlich wieder aufgepäppelt, muss es wieder ausgewildert werden, denn Igel stehen unter Naturschutz und sind keine Haustiere!

Caraxes bekommt vielleicht im Frühjahr in der Nähe der Räuberhöhle einen Unterschlupf angeboten und dann besucht er uns wieder und wir dürfen den Auswilderungsprozess begleiten!

Puh – Das waren mal viele Informationen. Die meisten Räuber konnten nun nicht mehr still sitzen. Zum Glück kam da das Angebot, den Igel wirklich aus der Nähe betrachten zu können. Manche ganz mutige Räuberinnen durften schließlich sogar ganz vorsichtig über seine Stacheln streichen!

Eine ruhige Woche im Wald   28.10.2022

 

Ein steiler Hang am Schönbuchrand. Mithilfe eines sicher an einem Baum befestigten Seiles, klettert eine junge Räuberin über wurzeln und steile, rutschige Stellen nach oben. Unten stehen andere, ungeduldige Kletterer an, doch unser Räuberkind lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie rutscht immer wieder ab, sucht einen anderen Griff oder Tritt und probiert es noch einmal. Langsam aber stetig klettert sie immer weiter nach oben und lässt sich nicht von den ungeduldigen Rufen von unten verunsichern. „Geschafft! - Noch Mal!“ Sie läuft gleich nochmal herunter und stellt sich an.

 

Diesen wunderschönen, goldenen Oktober konnten wir in dieser Woche für einen Kletterausflug zum Grafenberg nutzen. Er bot aber auch viele Gelegenheiten, um, von der Sonne gewärmt am Tisch zu arbeiten oder zu spielen. Hier wurden Laternen hergestellt, Legespiele mit Nüssen und Sand gespielt, gemalt und gebastelt oder musiziert.

 

Es war allgemein eine sehr ruhige Woche in der Räuberhöhle, denn der Wärme zum Trotz, ist die Herbstzeit eben auch Erkältungszeit und so saßen an jedem Tag wieder weniger Räuber im Morgenkreis. Die Ruhe im Wald hat für die übrig gebliebenen Räuber aber auch etwas Schönes. Bei jedem Schritt rascheln die trockenen Blätter unter den Füßen und man kann konzentriert und in Ruhe spielen.

 

Im Abschlusskreis war in dieser Woche das Kamishibaitheater sehr beliebt, bei dem die Kinder meist im Dialog mit der Erzählenden aufmerksam Geschichten erleben können.

 

Laut wird es dann aber manchmal doch in der Räuberhöhle. Etwa wenn „Affenfangen“ gespielt wird, oder im Rollenspiel Kasperl und Seppel versuchen, den Räuber Hotzenplotz auszutricksen. Ganz besonders schön war es, als wir am Freitag einen Geburtstag zum Anlass nahmen, um uns zu verkleiden und nach Herzenslust in andere Rollen zu schlüpfen und Quatsch zu machen. Der gelungene Abschluss einer ruhigen aber wirklich schönen Woche in der Räuberhöhle.

Herbstzeit - Laternenzeit   21.10.2022

 

„Was klimmt und klettert durchs Gestein?“ Mit einer Laterne laufen die Räuber singend um den Morgenkreis. Die Tage werden kürzer und die Laternenzeit rückt näher. In der Räuberhöhle ist das eine Zeit geschäftigen Treibens. Schließlich wollen ja eine Menge Laternen hergestellt und Laternenlieder gesungen werden.

Es trifft sich gut, dass die Räuberhöhle sich in ein buntes Herbstkleid aus roten, gelben und braunen Blättern gehüllt hat. Diese sammeln die Räuber, trocknen sie und kleben sie auf Transparentpapier. Die Laternen sollen ja später in bunten Farben erstrahlen.

Die vielen Blätter auf dem Boden der Räuberhöhle eignen sich aber nicht nur zum Laternenbasteln. Man kann sie auch mit Schaufeln und umgedrehten Schubkarren wegschieben, man kann sich Straßen quer durch die Räuberhöhle zwischen Lagerhütte, Tisch, Sandkasten und Toilette bauen. Man kann sie zu riesengroße Blätterhaufen auftürmen, in die man sich anschließend fallen lässt, oder man befreit große Flächen von Blättern, die man sich dann gemeinsam als „Räume“ einrichten kann.

Was haben wir noch gemacht, in dieser Woche? In unserer letzten „Sonnenrunde“, einer Konferenz in der wir gemeinsam Vorschläge und Beschwerden besprechen, hatte sich ein Räuber gewünscht, mal wieder ein Tipi zu bauen. Damit hatte er den Startschuss für rege Bautätigkeiten gegeben. Passende, große Stöcke wurden in der ganzen Räuberhöhle gesucht und zusammengetragen, herausstehende Äste mussten herausgesägt werden und in wenigen Tagen stand das fertige Grundgerüst. Jetzt freuen wir uns auf den Zeltstoff und sind gespannt auf das Ergebnis.

An einem Regentag hatten sich in dieser Woche außerdem einige Räuber auf Pfützen gefreut, um dann enttäuscht festzustellten, dass bei uns noch kein stehendes Wasser zu finden war. Kurzerhand wurde mit Töpfen und Eimern am Hüttendach Wasser gesammelt und mit Spaten und Schaufel Löcher gegraben, die gefüllt wurden. Selbst ist der Räuber!

 

Zahnpflege im Wald – Woche zwei  30.09.2022

 

Seit vielen Jahren immer im Herbst besucht uns die Zahnärztin Frau Katarzyna Gottschalk. Am Montag war es wieder soweit und sie baute ihre „Waldzahnarztpraxis“ auf unserem Vespertisch auf. Die Räuber betrachteten interessiert die Utensilien, die die Zahnärztin benötigt, um alle Zähne in der dunklen Mundhöhle betrachten zu können: winzige Spiegel und eine beleuchtete Lupenbrille, die die Zähne der Kinder doppelt so groß erscheinen lassen.

Viele ältere Kinder setzten sich ohne Begleitung eines Erziehers gegenüber der Zahnärztin und ließen sich die Mundhöhle anschauen. Einige jüngere Kinder wurden von einem Erzieher oder Loki, unserem kuscheligen Handpuppenfuchs, begleitet.

Auch Nanu, unser Räuberhöhlenpferd, hatte Besuch vom Zahnarzt. Die inzwischen betagte Stute hatte einen kariösen Zahn und musste von diesem schmerzhaften Wackelzahn befreit werden. Hier zogen wir den Vergleich zum Wechselgebiss der Vorschulkinder, die ebenfalls Wackelzähe haben. Der gezogene Zahn wurde ausgiebig betrachtet, so ein gezogener Pferdezahn ist riesengroß!

Am Dienstag wurden von einer Kleingruppe die Zutaten für unser zahngesundes Frühstücksbuffet, das wir dann am Freitag zum Abschluss der Zahnwochen genießen konnten, ausgesucht und am Mittwoch den Räubern vorstellt und durch Ideen weiterer Kinder vervollständigt.

Am Mittwoch begrüßten wir ein neues Kindergartenkind in der Räuberhöhle- herzlich Willkommen der ganzen Familie!

Die Räuber waren mit viel Freude und Ausdauer dabei - so werden auch außerhalb der Zahnwochen in Zukunft regelmäßig in Kleingruppen die Zähne geputzt.

 Neben der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Zähne wurde auch weiterhin viel gesandelt, eine Matschrutsche gebaut und diese hinunter gerutscht, musiziert, Affenfange gespielt und viele Pilze bewundert, die uns das feuchtwarme Wetter in unserem Waldkindergarten beschert.

 

 

 

Zahnwochen  23.09.2022

 

Wir stehen im Kreis, die Zahnbürsten sind gezückt und alle schauen auf eine erwachsene Räuberin, die uns mit Zahnbürste und Zahnpasta im Mund leicht nuschelnd anleitet. „Zuerst die Kauflächen!“. Immer wieder spucken wir an einer Stelle den überschüssigen Zahnpastaschaum ins Gebüsch. Als uns die Uhr nach zwei Minuten das Ende unserer Zahnputzaktion verkündet haben wir nach den Kauflächen auch die Außen- und Innenflächen geputzt.

Es sind wieder Zahnwochen und die allermeisten Kinder fordern das tägliche Zähneputzen regelrecht ein. Die bunten Zahnbürsten werden vorgezeigt und man schnuppert gegenseitig an fruchtig riechenden Zahnpastatuben. Hier wird das wichtige Ritual des Zähneputzens zelebriert und gefeiert.

Zur guten Zahnhygiene gehört aber auch eine zahngesunde Ernährung. Avocado, Pilze, Kaubonbons, Toffees, Apfel, Karotte, Nüsse, Käse und Joghurt waren nur einige der Lebensmittel, die wir gemeinsam in die beiden Kategorien „zahngesund“ und „zahnungesund“ einzuteilen versuchten. Die Lebensmittel wurden exemplarisch entweder auf einen lachenden oder einen weinenden Zahn abgelegt und anschließend aufgemalt.

Wir stellten fest, dass Süßes, Klebriges und Saures weniger gut für unsere Zähne ist, während zum Beispiel Milchprodukte richtig gut für sie sind.

So weit so gut, aber manches war dann doch nicht so einfach für uns einzuordnen. Während der Joghurt ziemlich schnell auf dem lachenden Zahn landete, waren wir uns beim Fruchtjoghurt nicht so sicher. „Der ist süß!“ - Nach dem Probieren war es dann aber eindeutig. Beim Apfel waren sich die Räuber aber auch nicht so sicher und so legten wir ihn erst einmal zwischen die beiden Zähne. Erst als wir uns mit dem Inneren Aufbau der Zähne beschäftigt hatten, kamen wir darauf, dass auch der süßlich-saure Apfel den Zahn mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Machen, schmecken, Geschichten hören – wir freuen uns auf die nächste Woche mit dem Besuch der Zahnärztin und vielen anderen spannenden Zahnaktionen.

 

                                                       

Pilzentdeckungsreise    16.09.2022

 

Das neue Kindergartenjahr hat begonnen. Man spürt die Wiedersehensfreude. Aufgeregte Urlaubsberichte werden ausgetauscht. Die Schulkinder besuchen uns zum letzten Mal, bevor der erste Schultag beginnt.

Der Wald hat sich merklich verändert. Es ist kühler und vor allem (endlich) nässer geworden.

Gleich am Montagmorgen wird von den ersten Kindern eine weitere Veränderung entdeckt: Pilze bevölkern als kleine, geheimnisvolle Vorboten des Herbstes den Waldboden.

Natürlich müssen wir dieses Thema auch im Morgenkreis besprechen und spätestens zu diesem Zeitpunkt wird das Interesse der aller Räuber geweckt. Wir erinnern uns gleich an unser nagelneues Pilzbestimmungsbuch, dieses wird hervorgeholt und die Kinder machen sich auf die Suche. Wir merken aber schnell, dass uns die Informationsfülle des Buches überfordert.

Aus diesem Impuls entsteht die Idee einer Pilzentdeckungsreise. Eine täglich wechselnde, kleine Gruppe von Räubern macht sich während des Abschlusskreises auf den Weg. Einige Spiegel, das oben erwähnte Buch und Bestimmungskarten bilden wichtige Ausrüstungsgegenstände einer gelungenen Expedition. Auf den Karten befinden sich Bilder mit unterschiedlichen Charakteristika von Pilzen, die wir uns gemeinsam anschauen. Nach den Worten der Kinder sind manche Pilze etwa „streifig“, d.h. sie haben Lamellen an den Unterseiten des Hütchens. Andere sind „punktik“ und weisen damit Röhren auf. Wiederum andere Pilze haben ganz andere Formen und Farben.

Die Kinder eilen von Entdeckung zu Entdeckung. Wir halten Spiegel an die Stiele und betrachten die Pilze von unten. Wir sehen „schwammartige“, „korallenartige“ oder leuchtend orangene Pilze und staunen über riesengroße oder winzig kleine Exemplare. Wir riechen an einigen Pilzen und stellen fest, dass an einem Ort oft viele gleiche Pilze stehen. Geschärfte Sinne, eine „Mission“ und viele Beobachtungen führen zu vielen spannenden Entdeckungsreisen und lassen uns auch so manche Erdkröte oder andere Tiere finden.

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