12.04.2024

Kommt, wir wecken den Frühling!

 

So langsam hüllt sich unser Wald wieder in das frische, zarte Grün der ersten Buchenblätter. Am Wegesrand blühen die Buschwindröschen, Huflattich und auch so mancher Löwenzahn. Höchste Zeit also für unseren traditionellen Frühlingsbimmlerspaziergang. 

 

 

 

Räuberkinder begrüßen den Frühling mit ihren Frühlingsbimmlern

 

 

Frühlingsbimmler, das sind von den Kindern gebastelte Musikinstrumente, bestehend aus einem Stock, bunten Stoffbahnen und zarten Glöckchen.

Jedes Jahr, sobald sich die ersten Knospen öffnen und die Buschwindröschen blühen, suchen wir uns einen sonnigen, frühlingshaften Tag aus und brechen auf, um den Frühling zu wecken.

 

Bevor wir aufbrechen, stärken wir uns noch beim Vesper in der Räuberhöhle. Dann treffen wir uns im Kreis, um uns musikalisch einzustimmen. Begleitend von der Ukulele singen wir

“Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald

Kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald”

Gleich am Eingang der Räuberhöhle entdecken wir die ersten Knospen: “Babyblätter, Babybätter!" ruft ein Räuberjunge, die anderen kommen dazu und bimmeln zart die Zweige an “Wach auf, kleiner Baum, der Frühling ist da”. So ziehen die Räuber durch den Wald, am Schönbuchrand entlang zum Grafenberg, fröhlich bimmelnd und singend. Schon bald entdecken wir Buschwindröschen, Veilchen und ein Nest voll kleiner Spinnen, die aus trockenen Blättern huschen. Zu dieser Jahreszeit, in der die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht, gibt es im Wald so viel zu entdecken. Welche Schätze verbergen sich zwischen den grünen Blättern und auf den zarten Blüten? Welche kleinen Bewohner tummeln sich zwischen den Zweigen und Gräsern? Wir bestaunen die Vielfalt unserer heimischen Pflanzen und Insekten, benennen diese und schärfen so nicht nur unseren Blick für die Umwelt, sondern auch unser Bewusstsein für die Schönheit und Fülle der Natur.

 

Am Waldrand entdecken wir Schlüsselblumen und auf der Wiese vor uns erstreckt sich ein Meer aus strahlend gelbem Löwenzahn und Butterblumen unter einem blauen Himmel. Die Obstbäume standen in voller Blüte und duften herrlich. Über die Wiese steigen wir hinab nach Mönchberg und zu den ortsansässigen Ziegen, wo wir eine kleine Pause einlegen. Das letzte Stück des Weges geht es an der Straße entlang, zu einer Baumwiese. Auch diese steht in voller Blüte. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen am Wegesrand. Nach einer weiteren Trink- und (wer möchte) Vesperpause, ruhten sich viele Räuber aus und lauschten einer Geschichte, während andere nochmals eine Kletterstelle entdecken. Hier können wir diesen wunderbaren, frühlingshaften und sonnigen Kindergartentag gemütlich ausklingen lassen.

 

05.04.2024

 

Schmetterlingszauber im Wald

 

Im Rahmen des interkulturellen Projekts „Wir Kinder der Welt an einem Tisch“, organisiert vom Weltladen/Faire Welt e.V., machten sich diese Woche die Räuber mit viel Fantasie und Enthusiasmus ans Werk.

 

Bastelarbeiten an unserem Räuberhöhlen-Madagaskarstuhl

 

Es wird ein Stuhl über das Land Madagaskar gestaltet. Das Projekt begann für uns bereits vor einigen Wochen mit der Einführung in die Geografie und Kultur Madagaskars. Passend zum Motto des Projekts „Wir sind alle anders, alle richtig. Wir sind vielfältig und bunt!“ lernten wir viel über die reiche Fauna und Flora der Insel und ihre einzigartige Tierwelt. In den letzten Tagen tauchten wir nun in die Welt des Bastelns ein, um einen Stuhl zu kreieren, der die Essenz Madagaskars einfängt.

Ein immer wiederkehrendes Thema, welches uns Räuber in diesem Frühling fasziniert, sind die Schmetterlinge. Dabei stellte sich ein Kind die Frage: „Gibt es auf Madagaskar auch Schmetterlinge?“ Wir forschten und stellten fest: Ja, sogar sehr viele! Zwei Schmetterlinge, genannt der Kometenfalter und das Madagaskardiadem, weckten unser besonderes Interesse, da diese dort endemisch vorkommen. Passend zum Thema sangen wir dazu diese Woche ein fröhliches Lied „Wir Schmetterlinge fliegen her über Wiesen, Täler, Hügel“ und „wir tragen ein sehr schönes Kleid, unsere Muster kann man malen“. Dazu wurde mit bunten Tüchern getanzt. Die Kinder wurden durch schwungvollen Einsatz der Tücher zu Schmetterlingen, die lebendig durch die Luft flatterten. Es entstand eine märchenhafte Atmosphäre voller Lebensfreude und Ausdruckskraft, welche das trübe Wetter vergessen ließ. Neben dem Singen und Tanzen stand hinsichtlich unseres Projekts das Basteln im Mittelpunkt und für uns Räuber stand fest, unser Stuhl bekommt ein fantasievolles Accessoire – ein Madagaskardiadem. Wir überlegten und kamen zu dem Schluss diesen Schmetterling passend zu seinem Namen mit einem Diadem zu gestalten. Die Grundstruktur des Diadems wurde von den Kindern mit viel Fingerspitzengefühl aus Zweigen verbunden, welche sie zuvor im Wald sammelten. Verziert wurde das Diadem mit kleinen Glitzersteinen. Aus bunten Papierschnipseln kreierten wir einen großen Schmetterling, welcher den Farben des Madagaskardiadems nachempfunden ist. Dieses Kunstwerk ziert nun den oberen Teil des Stuhls. Weitere Schmetterlinge und später auch Fische kamen hinzu, schließlich ist Madagaskar umgeben von Meer, das sieht man auch gut auf der mit den Kindern gebastelten Weltkugel. Wir sind schon gespannt, welche weiteren Elemente aus Madagaskar auf unserem Stuhl einen Platz finden.

Die Bastelaktion war nicht nur ein kreatives Abenteuer, sondern auch eine pädagogische Reise durch die Vielfalt unserer Welt. Bis Anfang Mai muss der Stuhl fertig gestellt sein, denn am 4. Mai 2024 ist es im Otto’schen Garten soweit! Beim Kinder- und Familienfest „Wir Kinder der Welt an einem Tisch“ dürfen wir unseren fertig gestalteten Madagaskarstuhl unter vielen weiteren Stühlen anderer Einrichtungen ausstellen. Wir freuen uns darauf!

 

 

26.03.2024

Die Räuber feiern Ostern

 

Der Morgen unseres Osterfestes beginnt trüb, kalt und leicht regnerisch. Am Dienstag noch hatten wir bei unserem Ausflug zum Pferdestall einen wunderschön sonnig-warmen Frühlingstag

 

Hüpfende Hasen und gackernde Hennen

 

 

und ein bisschen vermisst man diese ersten T-Shirt-Tage ja schon, wenn die Wetteramplitude März- und Apriltypisch mal wieder in Richtung nass-winterlich ausschlägt. Aber davon lassen wir Räuber uns nicht die Feierstimmung vertreiben. Unterm Tarp erklingt die Gitarre und wir singen Osterlieder und springen uns zu „Hase Florian“ warm. Zum Morgenkreis ist es dann tatsächlich trocken, als wir uns an den Händen halten und zum Lied „Bimmel Bammel Beier, lauter bunte Eier“ um unsere Osterbäumchen laufen. Zwei Kinder spielen dabei Osterhase und verstecken Wachseier, welche wir anderen dann suchen dürfen, quasi eine Such-Aufwärm-Übung. Denn anschließend gings ans Nester suchen vom „echten Osterhase“. Die Vorfreude in der Gruppe ist deutlich zu spüren. Am Tag zuvor hatten die Kinder ihre Nester noch mit ihren Basteleien und den von uns mit Blaukraut und Zwiebelschalen gefärbten Eiern bestückt und für den Osterhase auf den Balkon gestellt. Am Morgen des Osterfestes waren alle Nester weg und die Kinder schon ganz neugierig, welche leckere Überraschung der Osterhase wohl in ihre Nester gelegt hat.

Ein Junge entdeckt einen großen Pfeil auf dem Weg, dem wir folgen. Bald schon streunen Kinder wie Erwachsene durchs Gebüsch, auf der Suche nach dem eigenen Nest. Findet man ein anderes, bleibt das erst mal ein Geheimnis. „Ich hab ein blaues Ei und ein goldenes und ein grünes!“ ruft ein Kind freudestrahlend aus, als es endlich sein Nest hinter einem bemoosten Baumstumpf findet. Mit unseren Nestern gehen wir dann bald fröhlich zurück zum Vespertisch, auf dem schon unsere selbst gebackenen Osterhasen-Kekse auf uns warten. Mit den grünen Osternestern, in denen über die letzten Tage das Ostergras schon richtig hoch gewachsen ist, sieht unser Vespertisch so richtig schön nach Frühling aus.

Später spielen wir dann unser traditionelles Hasen- und Hennenspiel, bei welchem es nicht ums gewinnen geht, sondern darum, am Ende des Spiels das gemeinsame Osterkörbchen der Hasen mit allen Ostereiern der Hennen gefüllt zu haben. Dafür sucht sich jede Henne ein Nest auf dem bunten Spielfeld. Je nach Anzahl der Würfelaugen, darf es mit kleinen Hühnerdapperchen zum Nest laufen und dort Eier brüten. Später hüpfen die Hasen dann – ebenfalls entsprechend zu der gewürfelten Zahl – zu ihrer Henne und erbitten sich ganz freundlich ein Ei. Mit dem großen Schaumstoffwürfel und dem Zählen der Schritte bzw. Hüpfer, wird auch auf der körperlichen Ebene der Zusammenhang zwischen Zahl und auszuführender Folge geübt. Wenn der ganze Körper dabei ist, prägt sich das in unserem Gehirn oft intensiver und nachvollziehbarer ein, als wenn wir das nur mit einer Figur auf einem Spielfeld laufen. Im Vordergrund steht aber natürlich der Spaß und die Freude an unserem Fest und die kam an diesem Tag trotz trübem Start so sehr auf, dass wir sogar das Wetter mit unserer guten Laune ansteckten und später sogar noch die liebe Sonne uns zulächelte.

 

Wir wünschen allen frohe Ostern!

 

01.03.2024

 

Die Räuber in der Stadt

 

An diesem Vormittag kommen wir nicht wie üblich im Wald zusammen, sondern direkt in der Stadt. Während die ersten Räuber sich auf dem Spielplatz versammeln und sich dort schon einmal austoben, trifft sich der Rest der Gruppe vor der Stadtbibliothek, welche nur eine Station dieses Ausflugs-Tages ist.

Gemeinsam besuchen wir die Bücherei, denn diese hält eine Infowoche zur Jubiläumsaktion des Herrenberger Weltladen unter dem Motto “Wir Kinder der Welt an einem Tisch”.

 

 

 

Drei Räuberkinder kochen mit traditionellem Mörser und Kochwerkzeugen

 

 

 

Der zweite Stock der Bücherei ist heute dieser Jubiläumsaktion und den Kindern gewidmet. Neben Büchern sind dort verschiedene Gegenstände ausgestellt: ein großer Mörser, diverse Kochutensilien, Salzsteine aus Niger, exotische Geldscheine, bunte Rhythmusinstrumente, Kleidungsstücke und vieles mehr laden zum Betrachten, Anfassen und Spielen ein.

Eine Kleingruppe sammelt sich um eine große, auf den Boden gelegte Weltkarte und puzzelt zum Einstieg hier den “Bananengürtel” zusammen. Wir schnuppern an Kakaobohnen, und betrachten und fühlen eine getrocknete Kakaofrucht während wir auf der Weltkarte suchen, wo genau diese exotischen Früchte, denen wir fast täglich, sei es im Frühstückskakao, dem Stück Schokolade, oder der Banane im Vesper, begegnen.  Besonders fasziniert die Kinder das Kochwerkzeug aus Afrika, wie z.B. ein großer hölzerner Mörser zum Hirse mahlen oder Salzbrocken aus dem Niger. Herr Petry vom Weltladen ist ebenfalls anwesend und kann uns viel über die Ausstellungsstücke erzählen sowie von seinen Reisen in diese Länder berichten. Währenddessen verbringt der andere Teil unserer Gruppe Zeit in der Kinderbücherei: dort werden Bücher angeschaut, einer Vorleseeule gelauscht, und gespielt.

Doch der Büchereibesuch war noch nicht alles. Nach dem Vesper geht es zurück zum Spielplatz, wo nochmals ausgiebig geklettert, gerutscht und gebuddelt wird. Eine weitere Gruppe begibt sich auf einen Spaziergang über den Marktplatz zum Weltladen. Hier hören wir ein wenig über die verschiedenen Herkunftsländer der Produkte und bekommen fair gehandelte Gummibärchen: "Kinderschutzäffchen" nennt sie ein Räuber. Diese verteilen wir nach Rückkehr zum Spielplatz an alle in der Gruppe, um diesen spannenden und ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen.

 

 

Ein kunterbuntes Fest

18.02.24

 

Ein besonderer Reiz des Waldkindergartens liegt darin, dass wir die Veränderungen der Jahreszeiten mit allen Sinnen erleben. Einerseits spüren wir die Kälte und müssen lernen, damit umzugehen. Andererseits genießen wir auch die wärmenden Sonnenstrahlen, lauschen dem Gesang der Vögel und beobachten die ersten Insekten wieder herumschwirren. Im Kräftemessen zwischen Winter und Frühling gewinnt Letzterer einfach immer wieder die Oberhand.

Während der Wald noch in seinem winterlichen Braun vor uns liegt, sorgen wir selbst für viele Farbtupfer. Die Räuberhöhle ist kunterbunt geschmückt: Fasnetsbändel, eine lange von den Kindern gefaltete und zusammengeklebte Hexentreppe als Girlande sowie bunte Luftballons hängen zwischen den Bäumen. Auch die Räuber selbst sorgen für Farbkleckse: unter anderem als Fledermaus, Ritter, Frosch, Bär und Prinzessin kommen sie verkleidet zu unserem Faschingsfest. Der Tag beginnt mit einem musikalischen Morgenkreis, in dem wir auch laut musizierend und trötend zum Parkplatz ziehen, dort wird Orangenschalen- und Kräuterkonfetti geworfen, ausgelassen gesungen und getanzt. Zum Vesper stärken wir uns mit einem bunten und leckeren Faschingsbuffet und anschließend spielen wir einige Runden “Die Reise nach Jerusalem”. Ein ausgelassener Kinditag, von dem ein Kind im Abschlusskreis meinte: “Das war der beste Tag!”

Fasching war nicht das einzige Fest, das wir diese Woche feiern durften. Auch die Geburtstage zweier Räuber wurden gebührend gefeiert. Hierzu gestalten wir mit dem Geburtstagskind einen besonderen Morgenkreis. Es werden Kerzen angezündet und Geburtstagsständchen gesungen. Anschließend zieht der Geburtstagszug zum Zwergennest des Kindes, um nachzusehen, ob die Zwerge auch ein Geschenk hinterlassen haben. Und das haben sie: Ein schön funkelnder Edelstein. Zu einem Geburtstagsfest gehört natürlich auch eine Leckerei, die dann nach dem Vesper verteilt wird. Mit viel Freude, Feierlichkeit und den ersten frühlingshaften Tagen konnten wir eine ausgelassene Woche in der Räuberhöhle genießen.

Physik spielerisch entdecken

 

10.02.2024

 

Neben dem fröhlichen Singen, Musizieren und Verkleiden zur weiteren Einstimmung zum Fasching, war diese Woche wieder viel geboten in der Räuberhöhle. Es wurde ein bunter Faschingskuchen gebacken und Meisenknödel für unsere gefiederten Freunde hergestellt.

 

Ein dicker Holzrugel liegt auf dem Waldboden. Ganz in der Nähe befindet sich ein langes und breites Brett, das von den Kindern oft als Rutsche benutzt wird. “He, ich weiß was wir machen können” ruft ein Räuberkind seinen Freunden zu. Es hat die Idee, eine Wippe zu bauen. Gesagt, getan - mit Hilfe anderer Kinder wird das Brett zum Rugel geschleppt. Nun müssen sie es nur noch drauflegen und schon kann das Spiel beginnen. Oder etwa nicht? Liegt das Brett mittig genug, um tatsächlich wippen zu können? Diese Woche waren Balancespiele und Experimente auf dieser Wippe bei vielen Kindern sehr beliebt.

 

Was für Außenstehende möglicherweise wie ein einfaches Spiel der Kinder aussieht, ist gleichzeitig auch eine anspruchsvolle Lernerfahrung. Das Wippen schult die Sinne, insbesondere das Gleichgewicht und das Bewegungsempfinden, den kinästhetischen Sinn. Darüber hinaus wird auch das soziale Lernen und die Kommunikationsfähigkeiten gefördert, da Absprachen zwischen den Kindern erforderlich sind, um erfolgreich zu sein. Sie erleben physikalische Gesetzmäßigkeiten spielerisch: Wie viele Kinder werden benötigt, um Johannes (unser Freiwilliges ökologisches Jahr-Absolvent), stehend, an einem Ende der Wippe hochzuheben? Was können die Kinder auf einer Wippe tun, damit jeweils einer von ihnen oben ist; wie können sie sich “schwerer” machen? Wie bringen verschiedene große oder schwere Kinder die Wippe ins Gleichgewicht? Die Aufgaben, die sich die Kinder selbst stellen, lösen sie durch Vor- und Zurückrutschen, sich weit nach hinten lehnen oder weitere Kinder hinzuzufügen. So lernen sie das Gleichgewicht und den Effekt des Hebels kennen.

 

Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie Kinder mit Begeisterung und ihrem ganz natürlichen Wissensdurst in solche Experimente eintauchen und dabei ganz nebenbei wichtige physikalische Zusammenhänge verstehen. Diese Woche war diese einfache, selbstgebaute Wippe eines das am häufigsten aufgesuchten Spielmaterial für Räuberkinder jeden Alters.

 

Zum Abschluss dieser Woche haben wir uns gefragt: Können wir auch gelbe Tulpen "verkleiden"? Das Wasser in der Vase wird mit Lebensmittelfarbe blau gefärbt, nun müssen wir uns noch bis nächste Woche gedulden, um zu sehen, ob es eine Veränderung in der Farbe der Blüten gibt.

 

Bildunterschrift: Zwei Kinder schaffen es, das Brett der Wippe in Balance zu halten

 
 

03.02.2024

Eine bunte Räuberhöhlen Woche

 

Die wärmenden Sonnenstrahlen, die wir diese Woche genießen durften, haben nicht nur uns Räuber in den Wald gelockt.

Räuberkinder genießen die Sonne am Grafenberg

Auch die ersten Krabbeltierchen wurden entdeckt. Mit staunenden Augen betrachten wir Spinnen und Marienkäfer. Ganz behutsam lassen wir sie auf unsere Hände krabbeln. "Das kitzelt", findet das dreijährige Räubermädchen, als es den ersten Marienkäfer des Jahres zwischen den trockenen Blättern am Boden entdeckt. Der Marienkäfer krabbelt munter über ihre Hände und auf ihren Jackenärmel. Ganz konzentriert und still beobachten wir das kleine Lebewesen und freuen uns über diese Vorboten des Frühlings.

Nicht ganz so still geht es in der übrigen Räuberhöhle zu. Wir stecken nämlich in den Vorbereitungen für unser Faschingsfest. Die Verkleidungen hängen einladend auf einem zwischen zwei Bäumen gespannten Seil. Lustige Hüte, Sonnenbrillen, Federboas, Schmetterlingsflügel, Kronen und Piratentücher liegen auf einem Tisch daneben. Auch ein großer Spiegel ist an einen Baum gelehnt, in dem sich die Räuber betrachten können. Entzückt dreht sich ein vierjähriges Mädchen mit Schmetterlingsflügeln vor dem Spiegel hin und her – fast so groß wie sie selbst. Dann rennt sie los, einmal quer durch die Räuberhöhle, mit einem Lächeln im Gesicht und den Flügeln hinter ihr her flatternd: "Schau mal, ich fliege!", ruft sie mir zu.

Und wie es sich für den Fasching gehört, ist es bunt und laut im Morgenkreis. In der Mitte steht eine Kiste mit Musikinstrumenten, aus der sich jeder Räuber, ob Kind oder Erwachsener, nacheinander ein Instrument aussucht. Dann geht es los – gemeinsam spielen und singen wir erst laut, dann leise: "Wenn am Morgen ein Nashorn kräht und im Zimmer ein Nilpferd steht (...), dann ist wieder mal alles Banane, dann ist wieder mal alles klar." Wir tanzen, singen und lachen zusammen.

Nach dem Morgenkreis gibt es verschiedene Bastel- und Kreativangebote wie das Basteln von PomPoms, das Falten von Hexentreppen oder das Malen bunter Faschings-Salzbilder. Auch einige Ausflugs- und Spaziergruppen wurden wieder für die Kinder angeboten, die Lust hatten. Uns ist es wichtig, dass die Kinder selbst entscheiden können, wo sie mitmachen möchten und wo nicht. So haben sie ein Mitspracherecht darüber, wie sie Teile ihres Tages verbringen möchten. Wenn man darüber nachdenkt, ist so ein Kindertag doch oft von viel Fremdbestimmung geprägt. Meistens entscheiden die Erwachsenen darüber, wann es morgens losgeht, wann gegessen wird, wann gespielt wird oder wann geschlafen wird. Uns ist es wichtig, den Kindern hier gewisse Freiräume zu ermöglichen.

Wenn sich ein Kind für ein Angebot entschieden hat, ist es jedoch auch wichtig dabei zu bleiben. Natürlich gibt es hier je nach Situation etwas Spielraum, aber wenn die Angebotsgruppen erst einmal begonnen haben, ist es auch wichtig, dass die Kinder dabei bleiben. Dies zeigt den Kindern auch, dass ihre Entscheidung zählt: "Ich entscheide mich für die Spaziergruppe, also bin ich beim Spaziergang dabei."

27.01.2024

 

Die Räuber on Tour

Der Bollerwagen ist erneut gepackt und die Kinder laufen durch den Wald. Einige rennen schnell voraus, während andere sich Zeit lassen, beobachten oder etwas sammeln. Die Kinder ziehen und schieben den Bollerwagen zusammen im Teamwork. Wir haben unsere Rucksäcke dabei, da es heute dank des milden Wetters möglich ist, an unserem Zielort zu vespern.

 

 

 

 

Ein Mädchen hat einen Schmelzwasser-Bach entdeckt und ruft die anderen Räuber zu sich

Am Vortag hatte eine Abschlusskreisgruppe frisch gefällte Baumstämme entdeckt, die in der tiefen Schlucht beim Sonnenplatz lagen. Heute wollen wir diesen Ort genauer erkunden und daher ist das Ziel unseres Ausflugs der Sonnenplatz. Nachdem wir angekommen sind, wird der Platz und die Schlucht von zwei Erwachsenen überprüft. Wir achten darauf, sicherzustellen, dass keine losen oder morschen Äste oder Bäume eine Gefahr für die Gruppe darstellen. Besonders nach Schnee, Eis und stürmischem Wetter hängen oft Äste in den Bäumen fest, die herabfallen könnten.

Nachdem ein Bereich als sicher erklärt wurde, machen sich alle vom Vesper gestärkt auf den Weg zur Erkundung der Schlucht. Im schlammigen Boden lässt es sich wunderbar ein Stück hinunterrutschen, bevor man Wege sucht, um wieder hochzuklettern. Dabei nutzen die Kinder liegende Bäume und dicke Wurzeln zum Festhalten. Viele probieren sich beim Rutschen aus, während andere lieber zuschauen, wie erfahrene Räuber es machen. In kleinen Gruppen gehen einige mutige Kinder bis ganz hinunter zu den gefällten Baumstämmen. Auch hier überprüft ein Erwachsener zuerst, auf welchen Stämmen man sicher klettern und balancieren kann. In der Schlucht findet sich tatsächlich noch etwas Eis, was die Kinder begeistert. "Komm, wir folgen dem Bach", ruft ein Mädchen. Gemeint ist ein kleiner Wasserlauf aus Schmelzwasser, der sich seinen Weg durch die tiefen Furchen bahnt, die von den Waldmaschinen hinterlassen wurden.

Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, mit welcher Motivation die Kinder die Bewegungsangebote der Natur annehmen und auch meistern möchten. In der Räuberhöhle können wir ihnen den idealen Rahmen dafür bieten. Oft hören wir Sätze wie "Ich schaffe es nicht" oder "Kannst du mir helfen?". Obwohl solche Aussagen unseren Helferinstinkt wecken, ist es unsere Aufgabe, uns als Erwachsene zurückzuhalten. Anstatt sofort einzuschreiten, um dem Kind buchstäblich unter die Arme zu greifen, bieten wir eine andere Hilfestellung. Wir stehen bereit, um zu unterstützen, aber geben dem Kind Raum und Zeit zum Ausprobieren. Wir motivieren das Kind weiterzumachen und helfen ihm im Falle eines Misserfolgs, mit seiner Enttäuschung und Frust umzugehen, während wir ihn bei Erfolg loben. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder diesen Herausforderungen stellen wollen. Der langfristige Erfolg bleibt unvermeidbar. Die große Freude nach erfolgreichem Bestehen macht alle vorherigen Frustration wett und stärkt das Selbstbewusstsein, schwierige Aufgaben bewältigen zu können.

19. 01. 2024

 

Kamishibai in der Schutzhütte

 

Ein kalter, nasser Morgen in der Räuberhöhle. Zum Morgenkreis treffen wir uns in der Schutzhütte, denn es ist Sonnenrunde.

 

 

 

 

 

Die Kinder bewegen sich wie die Tiere aus der Kamishibai Geschichte

 

Die Sonnenrunde ist unser Kinderplenum, das wöchentlich stattfindet. Hier besprechen wir unsere Anliegen, Wünsche und Sorgen. Jedes Kind bekommt die Möglichkeit, sich zu äußern. Die Kinder erfahren, dass ihre Meinung zählt. Sie werden gehört und ernst genommen. Da wir in dieser Runde viel sitzen und sprechen, beziehungsweise uns gegenseitig zuhören, gehen wir dazu an besonders kalten Tagen in die Garderobe der Schutzhütte. Ansonsten würde es uns zu schnell kalt werden, und das stillsitzen und zuhören wäre schwierig.

Nach der Sonnenrunde bleibt heute eine Gruppe Kinder mit zwei Erzieherinnen in der Schutzhütte, während die anderen sich wieder zum Spielen und Spazieren nach draußen begeben. Wir achten sehr darauf, dass Kinder ihrem Energielevel entsprechend ihren Tag bei uns Räubern verbringen können.

Während nun eine Gruppe Räuber die nähere Umgebung erkundet, kommt in der Schutzhütte das beliebte Kamishibai Theater zum Einsatz. Dies ist eine Form des Erzähltheaters aus Japan, bei dem eine Geschichte durch Bilder entsteht, die nacheinander in einen Holzkasten geschoben werden. Heute mit dem Kinderbuchklassiker “Es klopft bei Wanja in der Nacht”. Die Kinder sind aktiv beteiligt und wechseln die Karten selbstständig aus. Sie erzählen und beschreiben, was sie auf den Bildern sehen, und spielen die Tiere nach. Das Kind wird selbst zum Erzähler. Das Kamishibai ermöglicht somit eine umfassende Sprachförderung. Es hilft dabei, Hemmungen vor dem Sprechen vor einer größeren Gruppe abzubauen, fördert die Sprachentwicklung, vermittelt ästhetisches Verständnis, regt die Kreativität an und stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft. Darüber hinaus trägt es zur Förderung der Selbstständigkeit bei und stärkt das Selbstvertrauen der Kinder.

 

Gerade im Winter ist hier auch die Schutzhütte ein willkommener Rückzugsraum. Hier ist es ruhig und warm und die Kleingruppenarbeit ermöglicht auch schüchternen Kindern einen sicheren Rahmen, sich auszuprobieren und mit den anderen in Kontakt zu treten. Auch bietet es den Kindern, die noch neu, oder vielleicht noch nicht ganz fit nach einer Krankheit sind, einen entspannten Start in den Tag, ohne längere Zeit draußen im Kalten unterwegs zu sein.

 

 

12.01.2024

 

Faszination Eis

Die winterlichen Temperaturen bringen einige Besonderheiten mit sich. In dieser Woche sind es beispielsweise die Eisbilder, die von den Kindern an drei aufeinanderfolgenden Tagen immer wieder gemacht werden wollen.

Ein Eisbild glitzert in der Sonne

Die Kinder nehmen flache Schalen und gießen Wasser hinein. Dann beginnt das Sammeln: Moos, Fichtenzweige, Zapfen, Ästchen, Hagebutten, Blätter und alles andere, was sie im Wald finden. Mit den Naturmaterialien wird die Schale ausgelegt, dann kommt noch eine Schnur zum späteren aufhängen dazu. Über Nacht stehen gelassen, entstehen so wunderschöne Winterbilder.

Am nächsten Tag waren nicht nur die Kinder von den Ergebnissen begeistert: „Die glitzern ja!“, staunt ein vierjähriger Räuberjunge. Die entstandenen Schmuckstücke hängen an unseren kleinen Bäumchen, funkeln und glitzern tatsächlich im morgendlichen Sonnenschein und drehen sich sanft im Wind.

Wenn es kalt ist, brauchen wir viel Bewegung, um warm zu bleiben. Also starten wir nach einem spielerisch bewegten Morgenkreis mit einem Spaziergang in der Umgebung. Dabei entdecken wir auch Eispfützen zum schlittern. Fast jeden Tag während des Spaziergangs (oder auch beim Abschlusskreis) wünschen sich einige Räuber den nahe gelegenen Teich zu besuchen. Bereits am Montag war dieser mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, die im Laufe der Woche durch die Wintertemperaturen immer dicker wurde. Das übt große Faszination bei den Kindern aus. Am Montag konnten wir das Eis noch mit Stöcken brechen, aber Freitag hatten wir keine Chance mehr. Es war zu dick geworden. Die Stöcke sind auf der Eisfläche gebrochen und über das Eis geschlittert. Diese Beobachtungen führen zu neuem Spiel: schaffen wir es, Stöcke und Eisbrocken bis zum anderen Ende schlittern zu lassen? Meist viel zu früh geht es dann zurück zur Schutzhütte, wo hungrige Räubermägen gestopft und gegebenenfalls kalte Hände sowie Füße aufgewärmt werden wollen.

Während ein Teil der Gruppe unterwegs ist, sitzt ein anderer Teil gemütlich in der warmen Schutzhütte. Denn jeder Körper reagiert anders auf Temperaturen und auch das Kälteempfinden ist bei jedem Kind individuell. Dank unserer beheizten Schutzhütte können wir hier auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen, und für Wärme und Geborgenheit sorgen. In der Schutzhütte finden auch regelmäßig Bildungsangebote zu verschiedenen Themen statt, in dieser Woche entstanden beispielsweise Eiskristallbilder durch Aquarelltechnik mit Wasserfarben und Salz, passend zum Thema Eis.

Nach dem Vesper geht es dann für alle gemeinsam nochmals nach draußen, wo den Kindern genügend Zeit fürs Freispiel zur Verfügung steht, bevor wir uns zum Abschlusskreis treffen. Es ist schön zu sehen, wie zufrieden und ausgeglichen die Räuber nach einem solch erfüllten Tag sind.

 

08.12.2023

Heut’ ist Nik’lausmorgen da

Große Aufregung herrscht gleich beim Ankommen in der Räuberhöhle an diesem kalten Morgen, schon von weitem ruft das ankommende Räuberkind den anwesenden Erzieherinnen zu: “Weißt du was? Der Nikolaus war bei uns!”.

Unser Nikolaus verteilt seine Gaben an alle Räuber

 

Viele erzählen begeistert von der klassischen Füllung: “In meinem Stiefel war Schokolade, Nüsse und eine Mandarine”, aber auch von neuen Spielzeugen und anderen Überraschungen wurde freudig berichtet. Auch in der Räuberhöhle ist es zum Nikolaustag wieder Zeit für ein beliebtes Ritual. Dieses Jahr findet es in der warmen Schutzhütte statt. Ein Kind hat die Ehre, in die Rolle des heiligen Nikolaus von Myra zu schlüpfen - eine wichtige Aufgabe, die jedes Jahr einem Vorschulräuber zuteil wird. Gemeinsam singen wir unter der Begleitung der Gitarre allseits bekannte Nikolauslieder, während die Verwandlung vom Räuberkind zum Nikolaus stattfindet.

Nacheinander sucht sich das Kind Helfer aus, die ihn bei der Verwandlung unterstützen: In die kostbaren Gewänder schlüpfen, das Brustkreuz und den Ring anlegen, den samtroten Mantel umzulegen und die Mitra auf den Kopf zu setzen. Nach jedem neuen Kleidungsstück des Nikolaus kommt das Kind aus der Garderobe zu uns, so können wir seine Verwandlung Stück für Stück mitbekommen.Natürlich darf auch ein prall gefüllter Sack mit Gaben nicht fehlen, welche der Nikolaus und seine Helfer an die Räuber verteilen. Währenddessen singen wir „Lasst uns froh und munter sein“, dichten unsere eigenen, passenden Strophen dazu, um uns die Wartezeit auf die leckeren Geschenke zu verkürzen und dem Nikolaus zu danken.

Aber nicht nur der bekannte Bischof aus der heutigen Türkei erfreut uns während der Adventszeit mit Geschenken, sondern auch wir beschenken uns gegenseitig durch das Wichteln. Jeden Tag darf jeweils ein Räuber ein Los ziehen. Für jeden Räuber hängt, ähnlich wie bei einem Adventskalender, in unserer Hütte eine Socke, in welche eine unbekannte andere Person ein Geschenk gesteckt hat. Dies sorgt in jedem Morgenkreis für große Vorfreude und Staunen über die kleinen Überraschungen. Das glückliche Kind darf außerdem einen Abschnitt unseres Adventsweges mit natürlichen Materialien wie Zweigen, Fichtenzapfen, Steinen und Moos schmücken. Dies sammeln wir zuerst auf einem kleinen Spaziergang. Maria, Joseph und der Esel ziehen anschließend Feld für Feld weiter in Richtung Bethlehem und für uns rückt so Weihnachten auf eine kindgerechte und anschauliche Weise jeden Tag ein Stück weit näher.

 

01.12.2023

 

Weihnachtsstimmung in der Räuberhöhle

 

Pünktlich zum Dezember hat diese Woche der erste Schnee für eine vorweihnachtliche Atmosphäre gesorgt. Das Gefühl, wenn man früh am Morgen in der Räuberhöhle ankommt und das Knistern des Schnees hört, der auf trockene Buchenblätter fällt, ist einfach ganz besonders schön. Die Räuberhöhle verwandelt sich unter dieser funkelnden weißen Schneedecke wahrlich in einen Winterzauberwald.

 

 

 

 

 

Ein Räuberkind schmückt die winterliche Räuberhöhle weihnachtlich.

 

Passend dazu sind auch unsere Weihnachtsvorbereitungen im vollen Gange. Zur Weihnachtsvorbereitung gehört der Advent und zum Advent gehört auch bei uns ein Adventskranz.

Die Räuber haben geschickt kleine Sträuße aus Tannengrün gebunden und sie um den Strohkranz gewickelt, bis kein Stroh mehr zu sehen war. Es erfordert etwas Geschicklichkeit und Übung, die Sträußchen anzubringen und gleichzeitig den Draht fest um den Kranz zu wickeln - aber mit etwas Geduld und Übung haben wir es schließlich gut hinbekommen. Nun werden noch die Bienenwachskerzen und etwas Schmuck angebracht und schon sind wir bereit, nächste Woche die erste Kerze zu entzünden. Doch nicht nur der Adventskranz wird geschmückt, auch an die Bäume rund um den Morgenkreis werden Weihnachtskugeln und Strohfiguren gehängt.

Bei den winterlichen Temperaturen ist es trotz des freudigen Spielens draußen im Schnee auch wichtig, dass wir spätestens zum Vesper die behagliche Wärme in der Schutzhütte nutzen können. Wir benutzen diese nun auch wieder mehr, um etwa Kamishibai Theater Vorstellungen zu lauschen oder auch für andere pädagogische Kleingruppenangebote, sowie für die Vorschularbeit. Das Nutzen der Schutzhütte kommt auch mit neuen Aufgaben und Herausforderungen, so zum Beispiel dem Umziehen. Das An- und Ausziehen trägt zur Entwicklung der Feinmotorik und Selbstständigkeit der Kinder bei. Es ist gar nicht so einfach, Knöpfe und Reißverschlüsse zu öffnen und zu schließen oder dicke Schneehosen über Stiefel zu ziehen. Doch mit Geduld und Übung klappt dies auch hier immer besser.

Besonders gerne helfen die Räuber beim Putzen mit. Das ist noch eine wichtige Aufgabe, die mit dem Nutzen der Schutzhütte kommt. Das Fegen, Wischen, Ölen des Fußbodens und auch das Fensterputzen kann überraschend viel Spaß machen. Durch diese Übungen des täglichen Lebens lernen die Kinder eine Menge: ihre (Fein-) Motorik wird geschult, sie stärken ihre Konzentrationsfähigkeit und bekommen auch ein Gespür für die Pflege und den Wert von Gegenständen.

24.11.2023

Die Räuber auf Pilz Pirsch

 

Welch nasskaltes Wetter, das uns die letzten Tage begleitet hat! Doch für Pilze sind diese Bedingungen optimal. Schon vor dem Morgenkreis entdecken zwei Räuber ein Exemplar, das wir so noch nicht kennen. Schnell holen sie das Pilzbestimmungsbuch zur Hilfe und rufen einen Erwachsenen zu Rate.

 

 

 

 

 

 Einige Räuber versuchen den Stäubling zum stauben zu bringen

Unsere Vermutung: Ein Zitronenblättriger Täubling. Ein wahrer Fund, der uns die Gelegenheit gibt, alle Räuber nochmals auf unsere Pilzregeln hinzuweisen - allen voran "Pilze nicht mit den Händen anfassen!" Schließlich begegnen wir im Schönbuch auch ab und an giftigen Pilzen.

Im Morgenkreis erzählen die Kinder von ihrem Fund und schnell findet sich eine große Gruppe von neugierigen Räubern zusammen, die sich ebenfalls auf die Pilz Pirsch begeben wollen. Gemeinsam machen wir uns also nach dem Morgenkreis auf den Weg zur Fundstelle und betrachten den violett-roten Pilz. Wenn man seine Aufmerksamkeit so auf den Waldboden lenkt und gezielt zwischen den nassen Blättern Ausschau hält, entdeckt man schnell viele verschiedene Pilze - von winzig klein bis groß.

Das Interesse und der Ehrgeiz der Kinder ist geweckt, noch mehr zu entdecken: "Können wir noch weiter?” fragt ein Räuber “Ich seh’ da hinten was”, und so bahnen wir uns vorsichtig einen Weg durchs Unterholz. Immer wieder halten wir an und betrachten gemeinsam, was die Kinder entdecken. Dabei bietet uns ein besonders faszinierendes Spektakel und Experiment der reife Stäubling. Diese Pilze entwickeln ein Loch im Hut, wenn sie reif sind. Wenn man nun vorsichtig mit einem Ästchen auf den Hut klopft, stäubt es aus ihm heraus. Wie von Zauberhand bläht sich der Hut wieder auf - "Wie ein Luftballon!", bemerkte ein aufmerksamer Räuber. Fasziniert von diesem Trick der Natur, beobachten wir alle gebannt.

Und als wir kurz darauf auf eine ganze Ansammlung solcher Pilze stoßen, dürfen alle selbst einmal versuchen, den Pilz zum stauben zu bringen. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, schließlich muss man den richtigen Kraftaufwand aufbringen, um den Pilz nicht zu zerstören. Es ist ein wunderbares Erlebnis, das Bewusstsein für die Wunder der Natur zu schaffen, ohne sie dabei zu beschädigen. Denn das liegt uns am Herzen. Unsere Pilz-Pirsch hat uns nicht nur neue Entdeckungen beschert, sondern auch unsere Verbundenheit zur Natur gestärkt.

 

 

03.11.2023

 

Herbstzeit ist Laternenzeit

 

“Was klimmt und klettert durchs Gestein?” Mit einer Laterne in der Hand und Teelichtern, die im Glas flackern, ziehen die Räuber singend um den Morgenkreis.

“Laterne, Laterne, leuchtest wie die Sterne…” üben die Räuber für den bevorstehenden Laternenlauf.

 

Die Tage werden kürzer und die Zeit der Laternen rückt unaufhaltsam näher. In der Räuberhöhle herrscht geschäftiges Treiben. Denn schließlich wollen wir viele Laternen basteln und fröhliche Laternenlieder singen.

Es kommt uns gerade recht, dass sich die Räuberhöhle in ein buntes Herbstkleid aus roten, gelben und braunen Blättern gehüllt hat. Wir sammeln sie auf, trocknen sie behutsam und kleben sie auf Transparentpapier. So sollen unsere Laternen später in den schönsten Farben erstrahlen.

Doch die vielen Blätter auf dem Boden der Räuberhöhle sind nicht nur zum Basteln da. Wir können sie mit unseren Schaufeln beiseite schieben und mit umgedrehten Schubkarren Straßen und Schienen quer durch unsere Räuberhöhle bauen. Zwischen Lagerhütte, Tisch, Sandkasten und Toilette entstehen so Wege, auf denen wir unsere Fantasie spielen lassen können. Mit Rechen und Schaufeln befreien einige Räuber große Flächen von den Blättern und gestalten daraus ihre eigenen Häuser komplett mit verschiedenen Räumen. So entsteht auch ein Piratenschiff und ein Motorboot neben der liegenden Eiche. Mit Ästen und Stöcken werden Wände gezogen, und ein Brett wird zur Planke, über die wir an Bord gelangen. Die Blätter werden zu Fischen, die wir fangen und auf unser Schiff bringen.

Es war eine ruhige und feuchte Woche in der Räuberhöhle. Denn der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter, sondern auch Erkältungen mit sich. Außerdem haben wir Herbstferien in der Schule. Das bedeutet auch, dass wir einen ehemaligen Räuber, der nun in der ersten Klasse ist, als Besuchskind bei uns begrüßen dürfen. Es erfüllt uns alle mit Freude, wenn ehemalige Räuber zurück in den Wald kommen. Die Ruhe im Wald hat für uns übrig gebliebene Räuber auch etwas Schönes. Der Regen bringt endlich wieder nassen Sand zum Burgen bauen und wir können konzentriert und in aller Ruhe spielen. Erdkröten werden gefunden und genau beobachtet, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden. Vor dem wärmenden Feuer im Ofen versammeln sich immer wieder einige Räuber zu gemütlichen Bücherrunden. Für die Laternen werden auch noch Stäbe benötigt. Hierfür suchen wir einen geeigneten Stock auf dem Waldboden und sägen diesen zu. Eine Kerbe noch an einem Ende und fertig ist der Laternenstab. Wir freuen uns schon alle auf unseren Laternenlauf und hoffen, bis dahin wieder alle Räuber im Wald begrüßen zu können.

27.10.2023

 

Zahnpflege im Wald

 

Seit einigen Wochen beschäftigen sich die Räuber immer wieder mit dem Thema Zahnpflege, denn wir bekommen Besuch.

 

 

 

 

 

Die Räuber verköstigen ihre Kürbissuppe

 

 

Seit einigen Jahren besucht uns die Zahnärztin Frau Dr. Gottschalk in der Räuberhöhle, und auch diese Woche baut sie ihre Waldzahnarztpraxis an unserem Vespertisch auf.

Um uns optimal vorzubereiten, üben wir das Zähneputzen im Wald schon einige Male zuvor. Mit Hilfe von Modellen, Bildkarten und natürlich Spiegeln schauten wir unsere Gebisse und Zähne genau an. Mit verschiedenen Zahnpasten experimentieren wir: Wie fühlt sich das eigentlich auf den Fingerspitzen an? Schmeckt die rote Zahncreme anders als die weiße? Wie geht Zähne putzen überhaupt? Und warum ist es wichtig, die Zähne sauber zu halten? All diesen Fragen gehen wir schon in den Wochen vor dem Besuch der Zahnärztin auf die Spur. Auch die Instrumente, die in einer Zahnarztpraxis zum Einsatz kommen, dürfen wir bestaunen. Kleine Zahnspiegel, Zahnsonden und sogar ein Rosen- und Diamantbohrer wurden von neugierigen Händen gefühlt und begutachtet.

Die Kinder lauschen gebannt und beobachten interessiert, als die Ärztin den ersten Räuber untersucht. Durch ihre beleuchtete Lupenbrille erscheinen die Zähne des Räubers in der dunklen Mundhöhle doppelt so groß. Viele Kinder setzen sich mutig vor die Ärztin und lassen gespannt ihre Zähne zählen. Manche in Begleitung einer Erzieherin, und wieder andere schauen nur zu - denn auch hier gilt: Alle dürfen, aber keiner muss.

Ein weiteres Highlight dieser Woche war unser Kochtag. Passend zur Jahreszeit, wurde gemeinsam eine köstliche Kürbissuppe gekocht. Das war echtes Teamwork! Und wir alle waren der Meinung, dass diese wärmende Herbstsuppe wirklich sehr gut schmeckt! Einige Kinder wollten nur einen Probierlöffel, aber die meisten von ihnen haben sich dann doch einen ganzen Teller schöpfen lassen. Wahlweise mit Schmand, Backerbsen, Parmesan, Pfeffer, Petersilie ... mmh, lecker!

21.10.2023

 

Kühle Herbsttage in der Räuberhöhle

 

Die erste deutlich kühlere Woche in der Räuberhöhle geht zu Ende. Wie jeden Morgen versammeln wir uns im Morgenkreis, um gemeinsam den Tag zu beginnen.

 

Die Räuber sind bereit, sich in das nächste Tier im Bewegungsspiel zu verwandeln.

 

Mit diesen kalten Temperaturen ist es an der Zeit, ein allseits beliebtes Bewegungsspiel aufleben zu lassen: Wir überlegen uns gemeinsam ein Tier, dessen Lebensraum und die Fortbewegungsart, und singen dann einen kurzen Vers. Das erste, ausgewählte Tier sollte das Krokodil sein:

Wenn es manchmal kalt ist und ich frier

krieche ich durch den Djungel

wie ein Krokodil-Tier.”

 

Und so kriechen, hüpfen, stampfen, jagen und galoppieren wir durch die Räuberhöhle. Einmal um die Hütte, um uns dann wieder im Morgenkreis zu sammeln. Hier entscheiden wir uns wieder gemeinsam für das nächste Tier. Dabei wird es uns schnell warm. Nach einem bewegten Morgenkreis bleiben wir in Bewegung und machen uns bereit für einen zügigen Herbstspaziergang. Auf dem Weg durch den Schönbuch staunen wir über die wunderschönen, bunten Herbstblätter und sammeln auch gleich ein paar besonders ansprechende Exemplare. Auch die ein oder andere Buchecker, Eichel oder ein hübsches Steinchen wandert als kleiner Schatz in die Jacken- oder Hosentasche des ein oder anderen Räuberkindes. Mal führt der Weg zum Grafenberg, ein andermal der Aussichtspunkt Kaiserwirt’s Bergle. Am jeweiligen Ziel angekommen, staunen wir über die weite Sicht ins Tal und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen: “Ich seh’ mein Haus!” ruft ein Kind aufgeregt und zeigt hinunter in Richtung Kayh und Mönchberg. Natürlich bleibt auch hier noch ein wenig Zeit, um die nähere Umgebung zu erkunden. Die Kinder klettern über Wurzeln und auf gefallenen Ästen, oder suchen und entdecken kleine Wunder der Natur, wie eingekringelte Hundertfüßer unter einem Stück Rinde. Selbst ein Marienkäfer wurde auf einem noch grünen Blatt entdeckt. Die Begeisterung ist groß und die Kinder lernen spielerisch über die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes.

 

Schließlich kehren alle wieder genauso zügig zurück in die Räuberhöhle. Die ersten Bäuche grummeln schon, es ist Zeit für ein stärkendes Vesper. An diesen ersten kühleren Vormittagen im Herbst, an denen sich die Kälte noch ungewohnt anfühlt, ist es besonders wichtig für die Kinder in Bewegung zu bleiben. Doch auch wenn sie draußen aktiv sind, steht ihnen immer eine warme Zuflucht zur Verfügung: Der brennende Ofen in der Hütte spendet wohlige Wärme und eine besondere Form der Geborgenheit.

 

 

13.10.2023

 

Eine Woche im Zeichen der Bewegung

 

 

 

 

 

Eine Gruppe Räuber findet sich mit Ihren Werkzeugen an ihrer Ausgrabungsstätte ein.

 

Diese Woche steht ganz im Zeichen der Bewegung. Der Wald ist wieder unser Spielplatz, unsere Bühne für Bewegung und Abenteuer. Hier finden wir Raum und endlose Möglichkeiten, uns auszutoben und zu entdecken. Schon im Morgenkreis spüren wir das unbändige Bedürfnis einiger Kinder nach Bewegung, und so spielen wir erst einmal ein Bewegungsspiel.

Wir rennen um den Morgenkreis, so schnell wir können. Danach überlegen wir gemeinsam, wie wir uns noch fortbewegen können. “Hüpfen!” lautet der Vorschlag eines Räubers, und so hüpfen, springen und gehen wir auf den Außenkanten unserer Füße. Danach wird noch auf den Zehenspitzen und Fersen balanciert. Kein Kind wird gezwungen, stillzusitzen - wir erkennen ihre Bedürfnisse und nehmen ihre Impulse auf. Haben die Kinder das Gefühl, sich genug bewegt zu haben, setzen sie sich zurück auf ihren Platz im Morgenkreis. Es kann weitergehen, denn nun fällt es viel leichter, sich zu konzentrieren und zuzuhören.

Auch nach dem Morgenkreis geht es bewegt weiter. Auf Wunsch eines Räubers spielen wir das Kreisspiel "Pitsch Patsch Pinguin". Eine andere Gruppe findet sich mit Eimer, Sieb und Schaufel an ihrer Ausgrabungsstätte ein. Im festen Lehmboden suchen sie nach Ammoniten und Fossilien - leider noch ohne Erfolg. Doch Johannes, unser Mitarbeiter vom FÖJ, hat Ammoniten von der schwäbischen Alb mitgebracht, die er den Kindern zeigt. Die Räuber sind hochmotiviert, ebenfalls solche Schätze zu finden - und sie geben nicht auf.

Der Tipibau schreitet voran. Schwere Äste werden geschleppt und an einem neuen Ort aufgestellt, um ein neues Tipi zu errichten. In der Sandgrube entsteht ein Kletter- und Schaukelparcours, der die Kinder immer wieder herausfordert. Und wenn sie genug Bewegung haben, finden sie sich auf der Picknickdecke zum Verschnaufen ein. Dort tauchen sie in gemütliche Bücherrunden ein oder experimentieren und legen mit den geometrischen Dreiecken am Tisch. Währenddessen wird auch an der Werkbank fleißig gewerkelt - gesägt, gefeilt, gehämmert. Hier können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Uns ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und zu unterstützen. Ihnen den Raum zu geben, diese Bedürfnisse auch selbst zu erkennen und zu erfüllen. Denn dadurch gewinnen sie an Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Wir möchten den Kindern vermitteln: Ihr seid wichtig, eure Impulse zählen! Und so geht wieder eine schöne, energievolle und sonnige Woche zu Ende.

06.10.2023

 

Die Räuber pressen Apfelsaft

 

Zum Herbst gehört die Erntezeit der Äpfel und Birnen wie auch die bunten Blätter, Kastanien und Nüsse. 

 

 

 

 

"Dir Räuber staunen über die Menge an Äpfeln, die sie gesammelt haben!"

 

Da wir im Schönbuch vom Streuobstwiesen Paradies umgeben sind, ließen wir es uns nicht nehmen, auch dieses Jahr mit den Kindern unseren eigenen Saft pressen zu lassen.

Am Donnerstag stand das große Sammeln auf dem Programm. Die gesamte Räuberbande versammelte sich auf einer großzügig zur Verfügung gestellten Wiese - an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Spende an die Räuberfamilie! Mit fleißigen Händen wurden bei strahlendem Sonnenschein Äpfel, Birnen und auch einige Quitten eingesammelt. Die Körbe füllten sich rasch und wir staunten darüber, wie viel Saft wohl in einem einzigen Apfel stecken mag. Und wie viel Obst brauchen wir wohl, um genügend Saft für alle zu bekommen? Wie gelangt dieser kostbare Saft aus dem Apfel in unsere Becher?

Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit, diesen Prozess hautnah mit den Kindern zu erleben. Wieder trafen wir uns an einem ungewohnten Ort - einem Spielplatz in Mönchberg - wo wir uns zunächst einmal austoben konnten. Im Morgenkreis singen wir das lustige Bewegungslied "Ich hol' mir eine Leiter" und besprechen den weiteren Ablauf dieses besonderen Tages. Das Vesper wird vorgezogen, die Rucksäcke gepackt und wir machen uns auch schon auf den kurzen Weg zur Manufaktur Maisch in Mönchberg. Dort erwarten uns bereits Herr Maisch und sein Team, ebenso wie die von den Eltern am Morgen abgelieferten Früchte. Gemeinsam kippen wir die schweren Körbe und Wannen in den Trichter, das Obst rutscht in ein Waschbecken und schon beginnt der Prozess. Die Kinder können durch eine große Glasfront genau beobachten, wie der Saft herausgepresst wird, während Herr Maisch geduldig alles erklärt und unsere Fragen beantwortet. Zuerst wird das Obst gemust, dann wird das Mus gepresst und schließlich sehen wir, wie der frische Saft durch ein Sieb fließt. Natürlich möchten wir diesen köstlichen Saft sofort probieren - und waren uns alle einig: “Er schmeckt sehr lecker!" und “Richtig süß”.  Die Arbeit hat sich gelohnt.

Nachdem unser frischer Apfel-Birnen-Quittensaft erhitzt worden war, ging es ans Verpacken. Wir helfen beim Abfüllen und Verpacken und laden unsere 5-Liter-Bag-in-Boxes auf einen Rollwagen, mit dem wir die Kisten zum Auto bringen. Auch hier ist wieder Teamwork gefragt. die Saftboxen sind nicht leicht. Nachdem die kostbare Fracht sicher verstaut ist, kehren wir zurück zum Spielplatz. Dort angekommen, machen wir nochmals eine Trink- und Vesperpause für die Räuber, die noch Hunger haben. Im Abschlusskreis erhielt jedes Kind ein kleines Abschiedsgeschenk von unserer Praktikantin und so konnte dieser aufregende Tag gemütlich ausklingen.

Ein aufregender Tag, der uns gezeigt hat, wie wunderbar die Natur ist und was wir gemeinsam erreichen können. Die Kinder haben nicht nur gelernt, wie Saft aus Äpfeln gewonnen wird, sondern auch den Wert von Teamarbeit und Zusammenhalt erfahren.

 

Bildunterschrift: Die Räuber beobachten den Pressvorgang genau

Wochenbericht 29.09.2024

 

Heia Hussassa, der Herbst ist da!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

“Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!

Er bringt uns Wind, hei hussassa!”

 

Diese Woche hat in der Räuberhöhle der Herbst Einzug gehalten. Im Morgenkreis sitzend, begrüßen wir die neue Jahreszeit mit diesem fröhlichen Herbstlied. Viele verschiedene Instrumente, die sich die Kinder aus der großen Kiste selbst aussuchen, begleiten uns dabei mit ihren unterschiedlichen Klängen: der schnarrende Klang des Guiros, die Klanghölzer, die Rasseln und unsere Stimmen, alles mischt sich und klingt schön.

Gemeinsam überlegen wir uns, welche Veränderungen im Wald anstehen, welche spüren wir vielleicht schon, und was bringt der Herbst mit sich?

Nicht nur der Herbst wird diese Woche begrüßt, sondern auch ein neues Räuberkind mit Ihrer Familie dürfen wir in unserer Mitte herzlich Willkommen heißen.

Unser Tuch hat die Farbe vom gelben Sommer zum orangen Herbst gewechselt. Beim Ankommen am Morgen ist es nun schon deutlich kühler, und die ersten Bucheckern sind auf dem Waldboden zu finden. Wir beobachten Eichhörnchen, die fleißig umher huschen und ihre Wintervorräte sammeln.

 

Ein paar Kinder verschwinden mit großen Töpfen und Eimern in der Sandgrube, um einige Zeit später wieder aufzutauchen. Nun sind die Töpfe bis über den Rand gefüllt mit verschiedenen Zapfen, die die Kinder gemeinsam gesammelt haben. Stolz marschieren die Räuber durch die Räuberhöhle, um ihren Schatz zu präsentieren. Währenddessen wird an der Werkbank geschafft. Es wird angezeichnet, gesägt, gehobelt, gefeilt und genagelt. Ein Räuber hatte nämlich die Idee, sich einen Schlitten zu bauen. Nebenan eröffnet eine kleine Gruppe Kinder ein Restaurant. Immer wieder rennt ein Pirat oder Polizist vorbei, gefolgt von weiteren Kindern, die am Rollenspiel beteiligt sind. Der große, dicke, gefällte Eichenstamm wird zur Rakete. Neben dem Sandkasten werden Zugschienen verlegt, Straßen, Rampen und Wippen gebaut. Und das alles fast ohne klassisches Spielzeug, denn Spielmaterial bietet der Wald zu genüge. Ein Stock wird schnell zum Schwert, Pferd oder auch zur Gabel und zum Löffel. Ein Stück Baumrinde kann ein Boot, eine Brücke oder auch ein Teller sein. Gerade so, wie es das Kind für sein Spiel benötigt.

Ja, der Wald und die Räuberhöhle sind wahrhaftig magische Orte für Kinder, in denen sie ihre Kreativität und Vorstellungskraft auf ganz besondere Weise entfalten können. Hier finden sie den optimalen Raum und Rahmen, um ihre kindlichen Fantasien auszuleben und kreative Ideen zu entwickeln. Nicht nur die Kreativität, sondern auch zahlreiche andere Fähigkeiten der Kinder werden bei uns im Wald geschult. Kinder lernen durch Rollenspiele, sich in andere Figuren hineinzuversetzen und deren Eigenschaften anzunehmen. Dabei wird ihre Empathie geschult und sie entwickeln ein besseres Verständnis für die Perspektiven anderer Menschen – eine wichtige soziale Kompetenz.

“Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!

Er bringt uns Spaß, hei hussassa!”

22.09.2023

 

 

Kinder haben Rechte - Ein Kinderleben lang!

 

 

 

 

 

 

Die Kinder stellen ihre Bilder vor.

 

Wow, was für ein bunter und erlebnisreicher Tag in der Räuberhöhle. Das erste Mal haben wir im Kindergarten den Weltkindertag gefeiert.

Im Vorfeld beschäftigten wir uns bereits mit dem Thema Berufe und Berufswünsche.

"Ich werde Feuerwehrmann, wenn ich groß bin!" Dieser Satz sprudelt aus einigen Kindermündern, voller Tatendrang und Energie. Aber was braucht es, um diesen Traum wahr werden zu lassen? Und wie cool ist es, dass man sich noch tausend mal umentscheiden darf, bevor man seine Berufung findet? 

 

Wir feierten mit den Kindern, dass Kinder einfach Kinder sein dürfen und dass es Rechte gibt, die diese Kindheit schützen. Denn jedes Kind ist gleichwertig und verdient es, glücklich zu sein, egal wie groß oder klein, schnell oder langsam, laut oder leise es ist. Und jedes Kind darf lernen und sich seinen Interessen widmen.

Bereits nach dem Ankommen am Morgen konnte jeder eine Kachel auf einem großen Plakat mit seiner Lieblingsfarbe füllen. Aber Moment mal, was ist denn deine Lieblingsfarbe? Und welches Tier magst du am liebsten? Und was willst du werden, wenn du groß bist? Was spielst du gerade besonders gerne? Wir haben uns im Morgenkreis darüber ausgetauscht und es war spannend zu hören, was die Kinder so zu erzählen hatten.

Nach dem Morgenkreis begann die Gruppenarbeit: Eine Gruppe ging Berufswünsche aufmalen (bzw. was man gerne spielt), die andere (später tauschten die Gruppen) einen Teil eines kurzen Filmchens zum Thema "Kinderrechte" anschauen. Hier entdeckten wir auch die bunten Kacheln wieder als Symbol für die Kinderrechte. Nach jeder kleinen Sequenz des Filmchens, in welcher ein Kinderrecht thematisiert wurde, pausierten wir den Film und tauschten uns über das Gehörte aus, brachten eigene Erfahrungen und Ideen mit ein und manches wurde noch mit Hilfe von Kamishibai-Karten anschaulicher gemacht. Auch hier beteiligten sich die Kinder aktiv. Das ist uns sehr wichtig, denn einfach zu konsumieren gibt es bei uns nicht.

Bei solch einem Fest darf die Musik natürlich nicht fehlen. Mit der Begleitung der Gitarre sangen wir ein Kinderrechtelied, dazu wurde geklatscht und getanzt. Zum Vesper gab es als Nachtisch leckere Puddinghörnchen und dann trafen wir uns an den inzwischen angepinnten Bildern, wer wollte, konnte seines vorstellen und erzählen, was er gemalt hatte.

Wir hielten fest: Im Morgenkreis und beim Bilder malen ging es immer um bestimmte Dinge, die ein einzelnes Kind gut fand, andere fanden anderes gut. Im folgenden Spiel wollten wir nun Dinge finden, die jedem wichtig sind. Auch diese im Spiel erarbeiteten Ideen hielten wir mit Bildern auf unserem Plakat fest. Die Kinderrechte standen dabei immer im Mittelpunkt, denn sie ermöglichen all das, was uns wichtig ist.

Ein Tag voller Programm, wie es sonst eher unüblich ist, da wir die Freispielzeit im Wald sehr schätzen. Die Rückmeldung eines Räuberkindes am Ende dieses sehr besonderen Tages: “Heute war ein schöner Tag!”

 

 

15.09.2023

 

Die Räuber sind zurück aus den Ferien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tüchertanz zu „Wir sind die Sternenfänger“

 

Ich sitze auf einem Baumstamm im Morgenkreis und schlürfe an meinem Chai mit Hafermilch. Ein Ritual, das ich aus meinem Urlaub mitgenommen hab. Es fühlt sich noch gar nicht nach Arbeit an, hier im grünen Schönbuch bei Sonnenschein und mit warmem Tee in der Hand. Auch die Kinder gesellen sich heute ganz gemächlich dazu, setzen sich in unseren Kreis. Wir unterhalten uns, erzählen uns vom Urlaub. Dabei hat der Morgenkreis noch gar nicht begonnen. Die gemütliche Atmosphäre ist einfach anziehend und so setzen sich alle nach und nach gerne dazu.
„Nicht loslassen müssen, sondern ankommen dürfen“ habe ich demletzt auf einem Buchtitel gelesen. Dazu ist eine einladende Atmosphäre nötig, jeder wird mit einem Lächeln begrüßt, jeder ist willkommen. Nach den Ferien stürzen sich einige gleich wieder ins ach so vermisste Kindergarten-Leben, während andere vorsichtiger und zurückhaltender sind, lieber noch ein Weilchen länger bei Mama oder Papa bleiben. Mit unserer eigenen Ruhe und inneren Freude über das Wiedersehen erleichtern wir den Kindern den Übergang von Familie zu Kindergarten und so sitzen wir schon bald ohne Eltern im Morgenkreis.
Auch unser neuer FÖJler sitzt dabei und erzählt eine spannende Geschichte über eine Haisichtung aus seinem Urlaub. Unsere neue Kollegin Kristina ist auch mit am Start, sie kommt nun statt unseres Kollegen Daniel, den wir vor den Ferien leider verabschieden mussten. Wir nehmen ihm eine Nachricht mit guten Wünschen auf und schicken sie ihm für seinen ersten Tag im neuen Kindergarten zu.
Später gehen wir mit einer Kleingruppe an den Teich. Wow, so viele Frösche! Große und kleine verstecken sich zwischen Wasserlinsen und braunen Blättern. Ein Junge entdeckt sogar zwei lebende Libellenlarven, dazu eine leere Haut, aus der eine große Libelle geschlüpft ist.
Die erste Woche im Kindergarten ist nun vorbei und ich schaue zurück auf viele schöne Ereignisse im Wald. Wie wir in die tiefe Schlucht gestiegen sind und dort lange eine große Nacktschnecke beobachtet haben. Wie die Kinder ihre Hilfe anboten, als ein weiteres Kind zu uns kommen wollte, sich aber nicht alleine traute. Wie wir zusammen den schweren, steilen Anstieg wieder meisterten und das Kletterseil zur Hilfe nahmen. Wie wir zu Musik tanzten und uns gemeinsam als Pinguine im Spiel „PitschPatschPinguin“ zusammenkuschelten, an der Werkbank sägten, hämmerten und klebten, gemütlich zusammen Bücher anschauten oder mit den bunten Perlenstangen – ein Arbeitsmaterial aus der Montessori-Pädagogik – mathematische Impulse aufgriffen und weiter etwickelten.

Ja, ein bisschen nach Arbeit fühlte es sich dann doch irgendwann an, aber eine wirklich sehr schöne, bereichernde Arbeit!

 

Aktuelles

Unser Flyer

hier findet Ihr alle wesentlichen Infos zusammen-gefasst.

 

 

 

 

 

 

 

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