28.09.204
Die Räuber machen Apfelsaft
„Komm, komm! Wir haben was ganz tolles gefunden! Das musst du dir anschauen!“, drängte mich eine ältere Räuberin und eilte mit mir unter einen der voll beladenen Apfelbäume, welche wir an diesem Tag beernteten. Sie kniete sich auf den Boden und zeigte auf einen kleineren Apfel.
Ich entdecke eine farbenprächtige, flauschige Raupe. Wir bestaunten das kleine hübsche Tier, welches sich mit seinen putzigen kleinen Füßchen über die glänzende Apfelschale bewegte. Für solche Beobachtungen ist bei uns immer Zeit im Alltag, auch wenn das Ziel war, möglichst viele Äpfel und Birnen in unsere Eimer, Körbe und Säcke zu sammeln. Das Wetter war perfekt und die Bäume so voll, dass wir mit wenigen Schüttelaktionen schon bald eine beachtliche Menge zusammen hatten. Natürlich wurde auch direkt vor Ort genascht und auf den Wiesen und abgeernteten Maisfeldern unser neuer Drache ausprobiert. Auch die übrig gebliebenen Maiskolben sorgten für begeisterte Sammel- und Schäl-Aktionen bei einigen Kindern. Der Herbst mit seiner Erntezeit ist einfach auch immer wieder eine ganz besondere Zeit für uns Waldkinder, wo es uns immer wieder raus aus unserem Wald zieht. Am nächsten Kindergartentag brachten wir dann all das Obst zur Manufaktur Maisch in Gültstein, um durch die große Glasfront beim Pressprozess ganz nah dabei zu sein. Genau beobachteten die Räuber, wie die Äpfel eingeladen wurden, der Saft ins große Becken floss und der Trester am Ende trocken heraus purzelte. Natürlich gab es auch gleich vor Ort eine Verkostung. Als wir dann mitzählten, wie viele Boxen für uns gepackt wurden, staunten wir nicht schlecht: 30 Stück waren es und natürlich nahm am Ende des Tages jeder mindestens eine mit.
Ein weiterer wunderschöner Herbstausflug entstand durch einen Wunsch unseres neuesten Räubers: Wir können ihn doch mal alle besuchen kommen, dann zeigt er uns seine neuen 20 Hühner. Diesen Wunsch setzten wir sehr gerne an einem wunderschön sonnigen Frühherbst-Tag um. Durch den noch kühlen Wald zogen wir in die ersten wärmenden Sonnenstrahlen hinaus durch Mönchberg in Richtung Kayh und vesperten auf einer der schönen Streuobstwiesen. Anschließend gings den idyllischen Weg oberhalb Kayhs weiter. Den schweren Bollerwagen zogen und schoben immer wieder unterschiedliche Kinder, die hier wirklich immer wieder motiviert und mit vollem Krafteinsatz am Werke waren. Gegen später kamen wir noch an einer Herde Schafe vorbei und verbrachten dann den Rest des Tages bei der neuen Räuberfamilie. Wir konnten Eier sammeln und Hühner füttern und den Tag mit Fahrzeugen und Kreide auf dem Hinterhof ausklingen lassen. Es ist immer wieder so schön, die Wünsche der Kinder in für die Gruppe bereichernde Aktionen umgesetzt zu sehen!
13.09.2024
Die Räuber besuchen den Stuttgarter Flughafen
Langsam rollt das große Flugzeug an uns vorbei.
Ich bekomme gerade noch drei Finger um eine Haltestange in der U-Bahn, wenn ich über die Schulter eines Mitreisenden greife. Von rechts unten erklingt es mürrisch „das ist zu eng, können die nicht mal aussteigen?!“. Von links unten kommt halb lachend, halb verunsichert „ich seh nur Beine.“. Tja, dass auch ausgerechnet heute alle in Richtung Flughafen wollen, muss wohl daran liegen, dass eine wichtige Messe ist. Bisher lief alles wunderbar, unser erster großer Ausflug mit den älteren Kindern. Doch die letzten paar Stationen mussten wir uns in Kleinstgrüppchen aufteilen, um überhaupt eine Chnace zu bekommen, uns in verschiedene Abteilen hineinzuquetschen. Aber mit Humor durchschifft man auch solch enge Gewässer. Also: ein Lachen aufgesetzt, die Kinder unterhalten und ein paar lustige Gespräche mit den Messe-Besuchern. Und bald schon sind wir da und ein frischer Wind bläst den stickigen U-Bahn-Muff von uns. Wir betreten die Ankuftshalle des Flughafens und steuern erst einmal in Richtung Toiletten, dann machen wir es uns bei einem Vesper bequem. Frisch gestärkt geht’s dann los, das Gepäck wegschließen und dann hoch zum Skyland. Dort empfängt uns Herr Ditzinger, dem es durch eine gut abgestimmte Mischung aus Information, Humor und Ernsthaftigkeit wunderbar gelingt, die ihm noch unbekannte Kindergruppe anzuleiten. Er zeigt uns Fundstücke aus dem Zoll, wie z.B. einen Krokodilskopf oder Elfenbein und die Kinder lernen, dass man nicht alles nach Deutschland mitnehmen darf und dass hier der Zoll darauf aufpasst.
Das Highlight der Führung ist die Fahrt übers Rollfeld. Dazu müssen wir aber zunächst durch die Sicherheitskontrolle und alle bekommen eine Warnweste mit
Besucherausweis an. Bei der Busfahrt übers Vorfeld sehen wir beim Gepäck verladen zu, entdecken, wie ein Flugzeug in den Flügel betankt wird oder schauen Passagieren beim Einsteigen zu. Überall sind
Flugzeuge und die Kinder sind begeistert über all die Entdeckungen, die sie machen. Bald hält der Bus und wir steigen aus. Jetzt wird es nochmal besonders aufregend, denn wir sehen mehrere Flugzeuge
aus nächster Nähe starten und landen. Wann dürfen sie denn starten? „Das sagen die im Tower.“ meint ein Junge und zeigt auf den großen Turm hinter den Start- und Landebahnen. Wir winken einem
Flugzeug zu, welches gerade auf die Startbahn an uns vorbei rollt. Plötzlich wird es langsamer vor uns und die Piloten winken uns zu! Zwei Kinder kennen sich schon richtig gut aus, denn ihr Papa ist
Pilot und begleitet uns auch auf dem Ausflug. Später geht’s noch zur Flughafenfeuerwehr. Wie groß die Feuerwehrautos sind! Die Reifen sind höher als jedes Kind. In regelmäßigem Abstand stehen
Stangen, an denen die Feuerwehrleute schnell zu ihrer Ausrüstung hinunter rutschen können. Wir kommen aus dem Entdecken und Staunen kaum noch heraus. Noch kurz einen Abstecher zur
Gepäckabfertigungshalle und dann sind wir nach zwei Stunden Führung auch fertig und voller Eindrücke, die wir auf der Heimreise nochmal Revue passieren lassen. Dieser Ausflug hat auf jeden Fall Lust
auf weitere gemacht, mit Bus und Bahn unterwegs zu ferneren Zielen, das ist auch was für uns Räuber aus dem Wald!
Unsere nächsten Ausflüge sind auch kurz danach, aber diesmal sehr naturnah: wir gehen Äpfel sammeln und schauen in der Mosterei Maisch zu, wie sie zu leckerem Apfelsaft für uns verarbeitet werden.
Dazu berichten wir nächstes mal.