14.04.2025

 

 

 

Ostereier ganz natürlich gefärbt

 

 

 

 

 

 

 

 

Ostereiersud

 

Die Luft ist noch ziemlich kühl an diesem Frühlingsmorgen, als wir uns am Treffpunkt des Waldkindergartens versammeln. Die Sonne bahnt sich vorsichtig ihren Weg durch die noch zarten Baumkronen, und die Vögel zwitschern bereits fröhlich in den Ästen. Heute steht im Rahmen unserer Vorbereitungen auf das Osterfest das Färben von Eiern auf dem Tagesplan – ganz natürlich, mit dem, was uns die Natur schenkt. Schon in den Tagen zuvor war in der Gruppe viel von Ostern die Rede. In Liedern, Geschichten und beim gemeinsamen Gespräch haben wir die Themen Frühling und Ostern immer wieder aufgegriffen. Die Vorfreude ist deutlich spürbar.

 

Wie jeden Tag beginnen wir mit dem Morgenkreis. Die Kinder sitzen im Halbkreis auf ihren Baumstämmen, und wir erzählen gemeinsam, was heute ansteht. In unserer Kreismitte liegen bereits die Materialien bereit, die wir zum Färben brauchen: eine Schüssel mit rotbraunen Zwiebelschalen und ein Glas mit leuchtend gelbem Kurkumapulver. „Was glaubt ihr, was wir heute damit machen?“ “Eier färben!“, hört man es aus einer Ecke rufen. Eines der Kinder geht nun mit der Kurkumadose im Kreis zu gehen, damit alle einmal daran riechen können. Jedes Kind darf sagen, woran es der Geruch erinnert. Alle werden gehört und wahrgenommen. „Was könnte das sein? Wonach riecht es?“ „Ich weiß es! Das heißt Kurkuma! Meine Mama hat das in der Küche – wenn man das an die Hände bekommt, werden die ganz gelb!“, erklärt ein Kind bereitwillig.

 

Nach dem Morgenkreis machen wir uns ans Werk und setzen die beiden Farbsude an. Die Zwiebelschalen verwandeln das klare Wasser langsam in ein sattes, dunkles Rotbraun. Parallel dazu rühren wir in einem anderen Topf das Kurkumapulver in heißes Wasser. Der intensive Gelbton bringt die Kinder zum Staunen. Während die Töpfe köcheln, bereiten wir gemeinsam die Eier vor. Jedes Kind bekommt zwei rohe Eier – eines für den Zwiebelschalensud und eines für den Kurkuma-Sud. Jetzt ist Achtsamkeit gefragt: Die Kinder lernen, sich rücksichtsvoll zu bewegen, einander Platz zu lassen und die empfindlichen Eier ganz vorsichtig in ein Essigbad und anschließend in die Töpfe zu legen.

 

Der intensive, würzige Geruch der Sude macht das Färben zu einem sinnlichen Erlebnis. „Ich riech die Zwiebeln ganz doll!“, sagt ein Kind und hält neugierig seine Nase über den Topf. „Und das andere riecht wie der Tee von Mama!“, ergänzt ein anderes. Während die Eier langsam auf unserem Holzofen kochen und Farbe annehmen, heißt es: warten. Geduld ist gefragt. Beim gemeinsamen Abschlusskreis am Ende des Vormittags präsentieren die Kinder stolz ihre bunten Eier. Die meisten sind in einem warmen Rotton gefärbt – doch der Kurkuma hat die Eierschale kaum verändert. Woran lag das nur? „Mit weißen Eiern geht es besser“ weiß jemand in der Runde. Gemeinsam überlegen wir, wie es weitergehen könnte. Die Kinder treffen schließlich selbst die Entscheidung, auch diese Eier noch in den Zwiebelschalensud zu legen. So werden sie am Ende alle gleichmäßig gefärbt – eine Entscheidung, die gemeinsam getroffen wurde und zeigt, wie Verantwortung und demokratisches Handeln schon im Kindergartenalter gelebt werden kann.

 

Am nächsten Morgen geht unsere Osterwerkstatt in die zweite Runde. Die gefärbten Eier sind über Nacht getrocknet. Nun bekommt jedes Kind einen Tropfen Pflanzenöl in die Handfläche, um damit sein Ei vorsichtig einzureiben. Ein sinnliches Erlebnis: Die zuvor matten Schalen beginnen zu glänzen – das Rot der Zwiebelschalen verwandelt sich in ein warmes, schimmerndes Dunkelrot und wir erkennen, dass sie leicht marmoriert sind. Die Kinder bestaunen die Veränderung und fühlen ganz unmittelbar, was sie geschaffen haben. Sie sehen das Ergebnis nicht sofort, sondern erleben die Wirkung ihrer Arbeit mit etwas zeitlichem Abstand – ein wertvoller Lernprozess, der Geduld und Vorfreude fördert. Das Einölen der Eier ist nicht nur ein ästhetischer Abschluss, sondern auch ein bewusster Moment der Wertschätzung. Es ist wie ein kleines Ritual, das die Bedeutung der Tätigkeit unterstreicht und den Werken der Kinder Anerkennung schenkt.

 

Aus dem übrig gebliebenen Sud entsteht spontan ein weiteres kleines Projekt: Wir färben Baumwolltücher ein. Die Kinder beobachten aufmerksam, wie sich die weißen Stoffe langsam gelb oder rostrot verfärben. „Ich mach mir daraus ein Zaubertuch!“, ruft ein Kind begeistert. Die Wiederverwendung der Sude ist ein bewusst gesetzter Impuls, um Nachhaltigkeit erfahrbar zu machen. Wir nutzen, was da ist, vermeiden Müll und zeigen den Kindern: Auch vermeintliche Abfallprodukte wie Zwiebelschalen können wertvoll sein. So entsteht eine Haltung der Achtsamkeit gegenüber der Natur, die nicht nur kognitiv vermittelt, sondern durch das eigene Erleben tief verankert wird.

 

Ein Tag wie dieser zeigt auf eindrückliche Weise, wie Lernen im Waldkindergarten funktioniert: ganzheitlich, sinnlich, kreativ und eingebettet in einen natürlichen Rhythmus. Die Ostervorbereitungen werden nicht nur zu einem handwerklichen Erlebnis, sondern auch zu einer Reise durch kulturelle, ökologische und ästhetische Bildungsräume. Wir erleben mit den Kindern, wie Farben aus Pflanzen entstehen, wie aus Zwiebelschalen und Kurkuma kleine Kunstwerke werden – und wie man die Natur nicht nur beobachten, sondern mit ihr gestalten kann. Am Ende des Tages liegen die bemalten Tücher zum Trocknen über den Ästen, die Eier schimmern in der Frühlingssonne.

07.04.2025

 

 

 

 

 

Vorbereitungen auf Ostern im Waldkindergarten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gebastelte Osterhasen

 

Der Morgen im Waldkindergarten beginnt früh und fröhlich. In sanften, goldenen Sonnenstrahlen trudeln die Kinder an ihrem vertrauten Waldstück ein, wo sich die Schutzhütte inmitten der Natur versteckt. Dort angekommen, begrüßen sich alle Kinder im Morgenkreis. Ein Kind übernimmt die Zählung, und jedes kann sich herzlich in die Runde einfügen. Kurze Gespräche über den bevorstehenden Tag stimmen alle auf die gemeinsamen Erlebnisse ein.


„Heute bereiten wir uns auf das Osterfest vor!“, verkündet die Gruppenleiterin. Ein freudiges „Juhu!“ geht durch die Runde. Passend zum Thema singen die Kinder das Lied „Stups, der kleine Osterhase“. Es ist ein fröhlicher Auftakt in den Tag.


Dann schließen wir die Augen und werden ganz still. Was hören wir? Diese Übung fördert nicht nur die auditive Wahrnehmung, sondern lässt die Kinder auch ihre Umgebung intensiver erleben. Als sie die Augen wieder öffnen, teilen die Kinder mit, was sie gehört haben: „Vögel!“, ruft ein Kind. „Ich höre einen Specht“, fügt ein anderes hinzu. „Ich höre die Autobahn“, sagt ein drittes Kind. „Waren die Vögel auch so laut, als es noch kalt war?“, fragt die Gruppenleiterin. „Nein“, antworten die Kinder einstimmig. Jetzt, wo die Vögel morgens laut singen, ist der Frühling da.


Nach dieser Übung folgt ein Spiel: Ein Kind lässt eine aus Tannenzapfen gebastelte Meise im Kreis fliegen, die Körner bei anderen Kindern sucht. Sie fliegt laut den Text des bekannten Liedes und kehrt schließlich in ihr Nest zurück. Das Spiel fördert Bewegungskoordination und regt die Fantasie an.


Im Laufe des Tages beobachten die Kinder einen Vogel, der das Dach der Materialhütte begutachtet. „Was sucht er wohl?“, fragt ein Kind. „Vielleicht sucht er ein Nest“, vermutet ein anderes. Ein weiterer Vogel fliegt immer wieder in einen Vogelkasten und holt Nistmaterial heraus. „Ah, er macht Frühlingsputz!“, ruft ein Kind.


Ein weiteres Highlight ist der Besuch eines Eichhörnchens. Es hat begonnen, die Öffnung eines Vogelkastens zu vergrößern und nutzt diesen nun als Zuhause. Die Kinder beobachten fasziniert, wie das Eichhörnchen ein- und ausklettert und neugierig in den Kasten hineinschaut. „Vielleicht ist seine Winterruhe vorbei“, äußert eines der älteren Kinder. Diese Momente bringen den Kindern das Leben der Tiere näher und bieten einen ersten Einblick in die Kreisläufe der Natur.


Im Rahmen der Ostervorbereitungen haben die Vorschüler bereits ausgeblasene Eier mit unterschiedlichen Techniken bunt gestaltet. Die bunten Eier symbolisieren für sie nicht nur den Frühling, sondern auch die Vorfreude auf das Fest. Die Kinder haben sich ebenso kreativ mit dem Basteln von Osterhasen beschäftigt. Sie haben dafür Astgabeln verwendet, die sie zusägen und mit Wolle umwickeln. Beim Basteln sind sie sehr konzentriert und trainieren ihre Feinmotorik. Am nächsten Tag singen alle gebastelten Hasen ein schwäbisches Osterlied.

Durch die Feierlichkeiten und Aktivitäten lernen die Kinder nicht nur viel über die Traditionen und Symbole von Ostern, sondern entwickeln auch wichtige Fähigkeiten, die ihre Entwicklung auf mehreren Ebenen fördern. Es geht hier auch um Teamarbeit und Miteinander. Die Kinder lernen, sich abzusprechen und gemeinsam zu arbeiten. Diese sozialen Kompetenzen sind sowohl im Kindergartenalltag als auch im späteren Leben wichtig.


Die Feste und ihre Vorbereitungen geben den Kindern unvergessliche Erlebnisse und eine tiefere Verbindung zur Natur sowie zum Leben im Einklang mit den Jahreszeiten.

31.03.2025

 

 

Die Räuber begrüßen den Frühling

 

 

 

 

 

 

 

 

Musikalische Frühlingsbegrüßung

 

Wir treffen und im Morgenkreis, noch dick eingepackt, denn die Luft ist noch frisch.
In der Mitte steht ein Topf voll mit Stöcken, an denen bunte Bänder befestigt sind, an denen kleine, zarte Glöckchen hängen. Jeder Räuber hat so einen „Frühlingsbimmler“. Jedes Jahr bringen die älteren Räuber ihre Bimmler von daheim mit, manche mussten noch repariert werden und die neuen Räuber basteln einen eigenen. Dazu wurde gesägt, gebohrt, Stoffbahnen geschnitten und geschraubt. Nun stehen sie alle bereit für den Tag, an dem wir endlich den Frühling auf einem ausgedehnten Spaziergang begrüßen wollen. Erste Vorboten im Wald haben wir bereits in den vergangenen Tagen gesehen: die Krokusse in unserem Frühblüherbeet, den leuchtend gelben Huflattich am Wegrand oder die ersten frischen Triebe an den Brombeerranken. „Guck mal, eine Blaumeise!“ rief demletzt ein vierjähriges Mädchen erfreut am Vespertisch auf. Wir beobachteten, wie die kleine Meise in eines unserer Vogelhäuschen schlüpfte. Auch die Vögel sind mit ihrem Nestbau in Vorbereitungen.


Mit einer Sammlung an eingeübten Frühlingsliedern ziehen wir dann nach dem Frühstück mit Bimmlern und Gitarre los. Kaum betreten wir den Pfad, welcher am oberen Rand des Schönbuchs entlangführt und Aussicht auf das darunter liegende Kayh und Mönchberg bietet, entdecken die Kinder schon die ersten Buschwindröschen. Der Weg ist beidseitig gesäumt von den zarten Blümlein und wir bimmeln und singen sie wach, denn noch sind ihre Köpfchen verschlossen. Erst später auf dem Weg entdeckt ein Kind: „schau mal, hier ist schon eine geöffnet!“. Die Kinder springen fröhlich voran, wir singen und sind bester Laune! Das bewusste Wahrnehmen der Veränderungen der wieder erwachenden Natur erfüllt uns mit Staunen und Freude. Hier in Verbindung zu dieser austreibenden Lebendigkeit zu gehen und sich erfüllen zu lassen von Sonnenlicht, Farben und Lebensfreude, das ist eine wertvolle Fähigkeit, die wir in der Räuberhöhle fördern und erhalten wollen. Denn diese Fähigkeit kann ein wichtiger Pfeiler sein, Glück im eigenen Leben zu empfinden. Genau so wie die Erfahrung von Gemeinschaft und Verbundenheit. Diese zeigt sich unterwegs nicht nur in den schönen, sonnigen Momenten mit gemeinsamem Lachen und umher springen. Auch als ein Kind plötzlich sehr traurig wird, weil die Hand einer Erzieherin gerade besetzt ist, an die es so gerne wollte. Da gesellt sich ein Mädchen hinzu und bietet ihr Unterstützung an, ist für sie da. Bald darauf findet sie wieder die Kraft, sich weiter auf den Spaziergang einzulassen.


Am Aussichtspunkt sehen wir die gelben Forsythiensträucher, einige weiß blühenden Bäume und das frische Grün der Felder. Ein schmaler Pfad führt uns hinab auf eine von Blaustern übersäte Blumenwiese und weiter entlang von Veilchenkissen überwucherten Hängen hinab zu einigen Ziegen, die uns neugierig entgegen laufen. Als unser langer Weg dann auf einer großen Streuobstwiese endet, ruhen sich einige bei Trinken, Vesper und Frühlingsgeschichten aus, während andere weiter aktiv auf Bäumen kletternd unterwegs sind. Ein wunderschöner Frühlingskindergartentag neigt sich dem Ende zu und erfüllt und glücklich treten wir die Heimreise an.

24.03.2025

 

 

Die Sonne lacht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klettern und Rutschen

 

Die Sonne steht noch tief am Himmel, und die Luft ist noch kühl im Waldstück, in dem unser Waldkindergarten zu Hause ist. Die ersten Strahlen der Morgensonne glitzern durch die kahlen Äste der Bäume. Nach und nach kommen die Kinder an. Die dicken Jacken werden sie heute nicht lange benötigen!


Wir versammeln uns zur wöchentlichen Sonnenrunde, unserer wöchentlichen Gruppenbesprechung. Jeder hat die Möglichkeit, zu äußern, was ihm gefallen hat, worauf er sich freut, was er sich wünscht oder was ihn traurig macht. Wir hören jedem Kind aufmerksam zu und nehmen es in seinen Bedürfnissen wahr. Wünsche versuchen wir zu erfüllen und für Schwierigkeiten Lösungen zu finden. Neu eingeführt haben wir Seifenblasen, die man benutzen kann, wenn man sich beispielsweise bei jemandem bedanken möchte oder zeigen möchte, dass man sich freut, dass jemand (wieder) da ist. An diesem Mittwoch waren die Seifenblasen oft im Einsatz. Wie schön!
Die Erzieherinnen schlagen vor, einen Ausflug zu machen. „Lasst uns gemeinsam entscheiden, wohin wir heute gehen!“ Die Kinder dürfen Vorschläge machen. Es werden einige Orte genannt: der Aussichtspunkt, der große Teich und der Sonnenplatz. Nach einer demokratischen Abstimmung steht fest – es geht zum Sonnenplatz!


Der Bollerwagen wird gepackt und los geht’s! Der Weg führt durch das noch feuchte Unterholz, Vögel zwitschern, und die Sonne wird langsam stärker.
Am Sonnenplatz angekommen, packen wir unser Vesper aus. Die Sonne wärmt bereits angenehm, und wir genießen das Frühstück unter freiem Himmel. Dabei entdecken die Kinder viele kleine Insekten, die sich ebenso über die Sonne freuen wie wir.
Nach dem Vesper wird ein dickes Seil um einen Baumstamm am Hang befestigt. Jetzt können die Kinder den Hang hinabrutschen und sich mit Hilfe des Seils wieder hochklettern. Was für eine Freude, den steilen Hang hinunterzurutschen! Das erfordert ganz schön Mut, doch es macht jede Menge Spaß. Zunächst probieren sie es einzeln aus, dann helfen sie sich gegenseitig. „Eine helfende Hand!“ ruft eines der Kinder und streckt die Hand nach einem Kind aus, das gerade den Hang hinaufklettert und offensichtlich Schwierigkeiten hat. Das Kind greift nach der ausgestreckten Hand. Hier zeigt sich, wie wichtig soziale Kompetenzen sind: Die Kinder lernen, aufeinander zu achten, sich zu unterstützen und miteinander zu kooperieren.


Während ein Teil der Kinder am Hang klettert, machen es sich die anderen oben gemütlich und genießen die Wärme der Sonne. Die Erzieherinnen nutzen diese ruhige Zeit für Gespräche mit den Kindern – das stärkt die Bindung und die Beziehung. Wir singen Frühlingslieder und machen kleine Fingerspiele. Diese fördern nicht nur die Feinmotorik, sondern auch die Sprachentwicklung und das Rhythmusgefühl. Die Kinder klatschen und bewegen ihre Hände zu einem Lied über ein kleines Häschen. Ein Kind breitet seine Jacke vor einem Baum aus und legt sich darauf. „Manchmal ist es schön, in der Sonne zu liegen und gar nichts zu machen“, sagt es verträumt.


Zur Mittagszeit brechen wir langsam auf. Zurück im Waldstück hören die Kinder zum Ausklang des Tages noch eine Geschichte über ein Huhn, das zur Osterzeit bunte Eier legt. Schließlich ist es Zeit, nach Hause zu gehen. Die Eltern warten bereits. Der Tag im Waldkindergarten war geprägt von Selbstbestimmung, sozialem Miteinander und motorischer Herausforderung. Die Kinder konnten eigene Entscheidungen treffen, kooperieren und ihre Umgebung mit allen Sinnen erfahren. Das freie Spiel, die Naturerfahrung und das gemeinschaftliche Tun machen den Waldkindergarten zu einem besonderen Ort des Lernens und wachsen. 

10.03.2025

 

 

 

Eine neue Räuberin und ein rosa Elefant

 

 

 

 

 

 

 

 

Rosa Elefant

 

Am Morgen ist es noch kühl. Dick eingepackt in Jacken, Mützen und Matschhosen kommen die Kinder nach und nach an. Heute gibt es etwas Besonderes: Ein neues Mädchen wird in die Gruppe aufgenommen, und dazu hat sie auch noch Geburtstag.
Im Morgenkreis wird sie feierlich begrüßt. Das Geburtstagskind zündet mit der Erzieherin für jedes Lebensjahr eine Kerze an und zeigt den anderen Kindern Fotos von früheren Geburtstagen. So entsteht eine Verbindung zwischen Zuhause und Kindergarten. Nach einem Geburtstagslied geht es zum „Zwergennest“, das die Kinder für das neue Gruppenmitglied gebaut haben. Dort entdeckt sie ein kleines Geschenk in bunte Schafwolle gewickelt. Darin ein kleiner, glatt geschliffener, schöner Stein als Kettenanhängerchen.
Mit dem freien Spiel wird es langsam wärmer. Die Sonne steigt höher und die Kinder ziehen nach und nach ihre dicken Jacken und Matschhosen aus. Sie lernen dabei, ihr Körpergefühl wahrzunehmen und eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Eine Gruppe beginnt im Sandbereich mit dem Bau einer großen Burg. Schnell merken sie, dass trockener Sand nicht stabil genug ist. Die Idee, Lehm als Baumaterial zu verwenden, entsteht von selbst.


Mit Schaufeln tragen einige Kinder Lehm von einem Hang ab, während andere ihn mit Wasser vermischen. Stück für Stück wächst die Burg, und jedes Kind findet seine eigene Rolle. Einige errichten Mauern, andere verzieren die Wände mit Mustern aus kleinen Stöcken. Die Erzieherinnen und Erzieher greifen nur ein, wenn es nötig ist, und lassen die Kinder selbst experimentieren.


Zur Vesperzeit trifft sich die Gruppe am Tisch, und gemeinsam wird der Geburtstagskuchen genossen. Danach treffen sich die Kinder wieder in ihren Spielgruppen im Freispiel.


Zum Abschluss des Tages wird gemeinsam aufgeräumt. Mit dem neu entwickelten Aufräumsystem klappt das prima. Die Kinder haben vor einigen Tagen jeden Spielbereich auf ein Blatt Papier gemalt. Diese Blätter werden nun verteilt. Wer seine Aufgabe erledigt hat, bringt das Blatt zurück zur Erzieherin. So wird das Aufräumen greifbarer. Die Kinder übernehmen Verantwortung und erleben Selbstwirksamkeit. Haben sie ihre Aufgabe erledigt, sind sie stolz. Gemeinsam tragen sie Eimer und Schaufeln zurück, sammeln liegengebliebene Sachen ein und sorgen dafür, dass nichts zurückbleibt.
Dann ist sogar noch Zeit für eine Geschichte und schließlich werden die Kinder abgeholt – müde, aber glücklich. Nach einem Tag voller Bewegung und frischer Luft sind sie zufrieden und erschöpft.

 

Natürlich gab es die vergangenen Tage auch bei uns Räubern Musik, Spiele und Basteleien zum Thema Fasching. Bunte, lustige Faschingsgesichter wurden aus Papptellern gebastelt, „Alles Banane“ sangen wir im Morgenkreis, immer wieder wurden die Verkleidungs- und Schminksachen genutzt und die Vorschüler bastelten intensiv an einem riesigen rosa Elefanten aus Pappe, in welchen sie reinschlupfen und durch den Wald laufen konnten. Dies wurde sorgfältig als Überraschung für den Rest der Gruppe vorbereitet und die Großen waren schon ganz aufgeregt und voller Vorfreude. Am Verkleidungsfest kam dann der große Auftritt und mit Töröööt und viel Trara wurde bei herrlichstem Sonnenschein farbenprächtig gefeiert und lecker am Buffet geschmaust.

03.03.2025

 

 

 

 

 

 

Kletterabenteuer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wurzelklettertraum

 

In der letzten Februarwoche spüren wir bei milden Temperaturen schon den nahenden Frühling. Die Luft ist frisch, und die Sonne strahlt durch die Bäume, was eine einladende Atmosphäre schafft. Heute machen wir mal wieder einen Ausflug zur großen Kletterwurzel. Quer durch den Wald führt unser Weg. Dabei steigen wir über dicke Baumstämme, weichen Dornengebüsch aus und springen über so manche Matschpütze oder auch mal direkt hinein. Der sich ständig verändernde Waldboden ist eine koordinative Herausforderung, vor allem für die jüngeren Kinder.

 

Wir hören das Knacken der Äste unter unseren Füßen und das Zwitschern der Vögel, die sich langsam wieder blicken lassen. Es ist ein perfekter Tag für ein Abenteuer!

Wir erreichen die große Kletterwurzel. Sie ragt majestätisch aus dem Boden und bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Aufregung ist spürbar, als sich die Kinder in einer Reihe aufstellen, um abwechselnd die Wurzel hinaufzuklettern. Jeder von ihnen hat seine eigene Technik: Einige klettern mutig und schnell, während andere vorsichtiger sind und jeden Schritt genau abwägen. Oben angekommen, setzen sich die Kinder auf die Wurzel und genießen die Aussicht. Der Perspektivwechsel ist für sie ein ganz besonderes Erlebnis.

 

"Jetzt bin ich größer als ihr alle!" ruft ein Mädchen, das ganz oben auf der Wurzel sitzt. Diese Tatsache gibt den Kindern ein Gefühl von Stolz und Selbstbewusstsein. Sie schauen über die kleineren Bäume hinweg und entdecken die Welt aus einer neuen Perspektive. "Da drüben ist die Räuberhöhle!" ruft eines der Kinder begeistert.

 

Neben der Kletterwurzel steht ein alter Baum, der langsam zu zerfallen beginnt. Die Kinder erinnern sich an ihren letzten Besuch und stellen fest, wie sehr sich der Baum verändert hat. "Der Baum sieht anders aus als beim letzten Mal!", bemerkt ein Kind und zeigt auf die Rinde, die sich an einigen Stellen ablöst. Diese Beobachtungen sind für die Kinder wichtig, denn sie lernen, dass die Natur ständig im Wandel ist. Es ist eine wertvolle Lektion über den Kreislauf des Lebens und die Vergänglichkeit.

 

Der dicke Baumstamm ist aber immer noch stabil und sicher, sodass die Kinder darauf balancieren können. Mit viel Geschick und Konzentration versuchen sie, das Gleichgewicht zu halten. Einige Kinder laufen mutig über den Stamm, während andere sich vorsichtig vorantasten. Einige strecken beide Arme zur Seite aus. "Ich kann das!", ruft eines der Kinder, während es stolz über den Stamm balanciert. Am Ende angekommen, ist das Strahlen im Gesicht des Kindes groß. Es ist schön zu sehen, wie sie ihre motorischen Fähigkeiten weiterentwickeln und gleichzeitig ihr Selbstvertrauen stärken.

Nach einer Weile ist es Zeit, sich von der Kletterwurzel und dem alten Baum zu verabschieden. Auf dem Rückweg kommen wir an einem aus Ästen gebauten Tipi vorbei, das die Kinder schon kennen. Sie probieren aus, wie viele von ihnen in das Tipi passen, bevor es zu eng wird. Mit sieben Kindern wird es bereits ziemlich eng, aber auch gemütlich. Rollenspiele entstehen. Die Kinder spielen Vater, Mutter, Kind.

Erfüllt von neuen Eindrücken machen wir uns zur Mittagszeit wieder auf den Rückweg.

24.02.2025

 

 

 

 

 

Ein frostiger Wintertag im Waldkindergarten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eissuppe

 

Der Februar zeigt sich von seiner kalten Seite. Über Nacht hat der Frost die Natur in eine glitzernde Landschaft verwandelt. Raureif bedeckt die Blätter, und auf der Brennholzabdeckung haben sich lange, klare Eiszapfen gebildet. Die Luft ist kalt und klar. Die Kinder des Waldkindergartens sind dick eingepackt und voller Tatendrang – ein neuer Tag voller Abenteuer beginnt.

Schon beim Ankommen entdecken einige Kinder die Eiszapfen an der Brennholzabdeckung. „Kommt mit, da hinten sind Eiszapfen!“ ruft eines der Kinder zu einem anderen. Sie betrachten die klaren, spitzen Gebilde neugierig und berühren sie vorsichtig. Die glatte und eiskalte Oberfläche fasziniert sie.

In den Spieltöpfen ist das Wasser vom Vortrag gefroren. „Meine Suppe ist eingefroren!“ ruft ein Kind ganz aufgeregt. Die Kinder beginnen vorsichtig, mit Ästen auf das Eis zu klopfen und es zu lockern. Stück für Stück lösen sich Schollen, die die Kinder im Sandkasten auskippen. Dort stoßen sie auf eine neue Herausforderung: Der Boden ist hartgefroren, und das Schaufeln fällt schwer. Mit vereinten Kräften versuchen sie, den Sand mit großen Schaufeln aufzulockern. Nach und nach gelingt es ihnen, den Sand zu lockern. Daraus entsteht die Spielidee, ein möglichst großes Loch in den Sand zu graben. Sie haben großen Spaß daran, in das Loch zu fallen und sich gegenseitig wieder herauszuziehen.

Nach einer Aufwärmpause in der Schutzhütte entdecken die Kinder die zugefrorene Regentonne. Mit Stöcken versuchen sie vorsichtig, die Oberfläche zu durchbrechen. Nach mehreren Versuchen lösen sie ein großes Stück und betrachten die Muster und Risse, die beim Brechen entstehen. Sie staunen über das Gewicht des Eises.

Einige Kinder wünschen sich, zum Parkplatz zu gehen, um nach gefrorenen Pfützen zu suchen. Dort angekommen, entdecken sie große Eisplatten, die sie mit Stöcken vorsichtig lösen. Sie sammeln die Eisstücke in Töpfen, doch bald merken sie, dass sie zu schwer sind, um sie alle auf einmal zu tragen. Also teilen sie die Last auf mehrere Gefäße auf und schaffen es so, die Eisstücke gemeinsam zurückzubringen.

Durch ihre Erfahrungen an diesem Wintertag sammeln die Kinder zahlreiche wertvolle Erkenntnisse. Sie erforschen spielerisch die Eigenschaften von Wasser und Eis, erleben hautnah den Aggregatzustandswechsel und ziehen eigene Schlüsse daraus. Beim Tragen der Eisstücke und dem Graben im gefrorenen Sand erfahren sie, wie sich Materialien bei unterschiedlichen Temperaturen verhalten und welchen Einfluss Kälte auf die Umwelt hat. Gleichzeitig lernen sie, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, Aufgaben zu verteilen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Durch das Beschreiben ihrer Beobachtungen erweitern sie ihren Wortschatz und üben sich in Kommunikation. All diese Erfahrungen verbinden sich zu einem ganzheitlichen Lernprozess, bei dem Natur, Gemeinschaft und Entdecken miteinander verschmelzen. Ein frostiger Tag im Waldkindergarten wird so zu einer wertvollen Gelegenheit, spielerisch und mit allen Sinnen zu lernen – und dabei jede Menge Spaß zu haben.

 

17.02.2025

 

Ein Regentag im Waldkindergarten – Pfützenspaß und Naturerlebnis

 

 

Der Himmel ist grau, dicke Tropfen klatschen auf das Walddach über uns. Es hat die ganze Nacht geregnet, und auch am Morgen hört der Regen nicht auf. Doch im Waldkindergarten ist das kein Grund zur Sorge – im Gegenteil! Heute erwartet die Kinder ein aufregendes Abenteuer.

 

Schon beim Morgenkreis strahlen zwei Kinder und rufen: „Wir wollen in die Pfützen beim Parkplatz springen!“ Ihre Augen glänzen vor Vorfreude. Die Erzieherinnen nicken und fragen: „Was meint ihr, brauchen wir dafür besondere Regeln?“ Einige Kinder melden sich begeistert. Gemeinsam überlegen sie, worauf sie achten müssen: Nicht zu nah an andere springen, damit niemand unfreiwillig nass wird, und darauf achten, dass niemand hinfällt. So übernehmen die Kinder Verantwortung und lernen, ihre Wünsche in geordnete Bahnen zu lenken – ein wichtiger Bestandteil der Waldkindergarten-Pädagogik.

 

Nach dem Morgenkreis sprudeln die Ideen weiter. Mit Eimern und Bechern bewaffnet, sammeln die Kinder Regenwasser. „Schau mal, wie schmutzig das Wasser ist!“, ruft ein Mädchen. Sie schöpfen, gießen um, mischen Sand dazu und staunen, wie sich die Konsistenz verändert. „Jetzt ist es wie Matsch-Suppe!“, sagt ein Junge und lacht. Ohne Anleitung entdecken die Kinder auf spielerische Weise physikalische Zusammenhänge – sie forschen, experimentieren und sind voll in ihrem Element.

 

Nach dem Vesper ist es endlich so weit: Auf zu den Pfützen! Die Kinder versammeln sich um eine besonders große Wasserlache. Aufgeregt stellen sie sich in einer Reihe auf. Einer nach dem anderen darf springen. Das Warten fällt nicht jedem leicht, aber es gehört dazu. Schließlich ist jeder dran! Die Kinder jauchzen vor Freude, als sie in die Pfützen hüpfen. Doch plötzlich gibt es ein Problem: Einige Stiefel stecken fest! „Hilfe, ich komm nicht mehr raus!“, ruft ein Junge und zappelt mit den Beinen. Auch ein anderes Kind merkt, dass der Schlamm seine Stiefel fest umschließt. Lachen, Helfen und gemeinsam Schaffen – sie ziehen und wackeln, bis alle befreit sind. Dabei erfahren die Kinder spielerisch, wie sie Probleme gemeinsam lösen können – eine wertvolle Erfahrung für ihre Selbstständigkeit.

Doch dann passiert es: Eine Ladung Matsch landet versehentlich im Gesicht eines Kindes. Für einen Moment verstummt das Lachen. Das Kind reibt sich die Augen, und eine Erzieherin kniet sich zu ihm, um das Gesicht zu säubern. „Das war keine Absicht!“, ruft das andere Kind entschuldigend. Nach ein paar beruhigenden Worten und einer kurzen Pause ist das Kind wieder fröhlich dabei.

 

Ein Regentag im Waldkindergarten bedeutet nicht, sich vor dem Wetter zu verstecken – ganz im Gegenteil. Für die Kinder ist er ein Tor zu neuen Abenteuern. Sie erleben die Natur mit allen Sinnen, erforschen Zusammenhänge und lernen, sich in der Gemeinschaft abzustimmen. Jede Pfütze, jede Matschsuppe erzählt ihre eigene Geschichte – eine, die in den Köpfen der Kinder noch lange nachhallt.

03.02.2025

 

 

Ein Tag im Waldkindergarten – Ein Spaziergang zum Aussichtspunkt

 

 

 

 

 

 

Fröhliche Räubergesichter

 

Am Montag bescherte uns das Wetter einen milden Wintertag, und wir brachen nach dem Morgenkreis zu einem Spaziergang durch den Wald auf. Unser Ziel war der Grafenberg, von welchem aus das Tal überblickt werden kann. Die Kinder waren nach einem erholsamen Wochenende voller Energie, und einige rannten voraus. Im Voraus haben wir nochmals unsere bekannte Regel besprochen, dass sich die Kinder nicht außerhalb der Hör- und Sichtweite entfernen dürfen. So können sich die Kinder relativ frei bewegen und wir Pädagogen haben ihre Sicherheit im Blick.

 

Die Kinder bewegen sich über den unebenen Waldboden, springen über Wurzeln und sammeln Naturmaterialien. Ein Rascheln im Gebüsch lässt sie innehalten – ein Eichhörnchen huscht einen Baumstamm hinauf. Schon zu Beginn gibt es viel zu entdecken. Immer wieder bleiben die Kinder stehen, zeigen auf interessante Strukturen im Holz oder auf Moose, die den Waldboden bedecken. Besonders faszinierend sind Eicheln, die bereits begonnen haben auszutreiben. Die Kinder nehmen sie neugierig in die Hand, betrachten die kleinen Wurzeln und überlegen, warum manche Eicheln keimen und andere nicht.

„Guck mal, da kommt was raus! Was ist das? Es ist irgendwie grün und rosa!“, fragt mich eines der Kinder und hält mir eine Eichel hin. Wir sprechen darüber, welche Bedingungen ein Baum zum Wachsen benötigt und was mit den vielen anderen Eicheln passiert, die nicht zu Bäumen werden. Ich stelle den Kindern immer wieder offene Fragen. Wenn Kinder ihre eigenen Antworten finden und ausdrücken können, stärkt das ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstständigkeit. Offene Fragen wecken die Neugier der Kinder und fördern ihr Interesse, tiefer in ein Thema einzutauchen, weil sie selbst entdecken und nicht nur passiv Informationen aufnehmen. Indem Kinder ihre Gedanken in eigenen Worten formulieren, erweitern sie ihren Wortschatz und üben den Ausdruck ihrer Ideen.

 

Oben angekommen bleiben zwei Kinder stehen und schauen still in die Weite des Tals. Die meisten anderen jedoch beginnen sofort zu spielen. Sie finden sich in kleinen Gruppen zusammen und spielen gemeinsam unterschiedliche Rollenspiele. Die offene Umgebung regt zum kreativen Spiel an, und schnell entsteht eine lebhafte Dynamik.

Auf dem Rückweg kommen wir an einer tiefen Mulde vorbei. Sofort lassen sich die Kinder davon begeistern. Sie rutschen die Erde hinunter und klettern den steilen Hang wieder hinauf. Dabei probieren sie verschiedene Techniken aus – einige nutzen Hände und Füße, andere versuchen, den Hang nur mit den Beinen zu erklimmen. Der Waldboden gibt nach, immer wieder rutschen sie ein Stück zurück, doch nach und nach finden sie heraus, welche Wege am besten funktionieren. Ein Kind reicht einem anderen die Hand, als es über eine Wurzel stolpert. Sie lernen, aufeinander zu achten und gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen.

 

Ein Stück weiter erreichen wir eine kleine Brücke, unter der sich ein Graben befindet. Einige Kinder trauen sich direkt zu springen, andere beobachten erst. Schließlich beginnt eine Gruppe, sich gemeinsam abzustimmen. Immer wieder zählen sie laut bis drei und springen dann gleichzeitig. Sie motivieren sich gegenseitig, üben das gemeinsame Handeln und fordern sich spielerisch heraus.

Kurz darauf ruft ein Kind laut meinen Namen: „Komm mal, ich will dir was zeigen!“ Am Wegesrand haben die Kinder ein aus Stöcken gebautes Tipi entdeckt. Nachdem ich die Stabilität der Konstruktion überprüft habe, klettern einige Kinder vorsichtig hinein, während andere anfangen, lose Äste zu ergänzen, um das Tipi zu stabilisieren.

Ich kündige an, dass wir uns bald auf den Rückweg machen werden. Nach diesen Erlebnissen wird die Stimmung auf unserem Weg zurück zum vertrauten Waldstück allmählich ruhiger. Die Kinder scheinen die Eindrücke zu verarbeiten, Gespräche werden leiser. Angekommen im Waldstück beenden wir den Tag mit einer gemütlichen Trinkpause und einer gemeinsamen Aufräumrunde.

 

Ein erlebnisreicher Tag im Waldkindergarten!

27.01.2025

 

 

 

Baumfällarbeiten und große Maschinen im Wald

 

 

 

 

 

 

 

Die Kinder schauen sich den von innen zersetzten Baumstamm an.

 

Als wir am Montag in den Wald kamen, waren die Waldarbeiter bereits fleißig bei der Arbeit. Schon in der vergangenen Woche war der Weg mit einem großen Banner, welches auf die Baumernte-Arbeiten hinwies, abgesperrt. Wir konnten also erstmal keine Spaziergänge machen. So blieben wir in unserem vertrauten Waldstück und während des Vespers hörten wir die Waldarbeiter laut mit ihren großen und schweren Maschinen arbeiten. Als eine dieser Maschinen mit einem großen Baumstamm beladen am naheliegenden Weg vorbeifuhr, war das natürlich so spannend, dass das Vesper kurz unterbrochen werden musste. Die Kinder staunten mit offenen Mündern über die großen Fahrzeuge und deren Kraft, einen derartig dicken Baumstamm zu tragen. Nach dem gemeinsamen Vesper gab es noch frisch zubereitete, geröstete Maronen.


In unserer wöchentlichen Sonnenrunde zwei Tage später, wünschten sich einige Kinder, auf dem Weg zum Sonnenplatz am kleinen Teich vorbeizugehen und zu testen, wie dick das Eis war. Außerdem waren die Kinder neugierig, die vollbrachte Arbeit der Waldarbeiter zu sehen, die Absperrungen der Wege waren inzwischen wieder entfernt worden. „Dann tragen wir zusammen einen Baumstamm in die Räuberhöhle.“ plante ein Junge bereits motiviert. Wir mussten dann aber doch darüber lachen, als wir uns vorstellten, wie wir so ein Gewicht gemeinsam schultern wollten. Beeindruckend große Haufen an Holz lagen am Wegesrand. Wir betrachteten die Baumstämme und stellten fest, dass einige hohl waren und wohl deshalb gefällt werden mussten, damit sie keine Gefahr mehr darstellten. Bereits zuvor konnten wir nach einem Sturm einen abgebrochenen, großen Ast begutachten, in dem eindeutige Spuren von Pilzbefall zu sehen waren. Der Baumstamm zeigte weiter unten auch eine größere Verletzung auf. Die Kinder erfuhren hier, dass die Rinde wichtig ist für den Schutz des Baumes vor Krankheiten, welche bis hoch in die Äste wandern können und ihn instabil werden lassen. Deshalb klopfen wir auch nicht mit Stöcken und Schaufeln auf Bäume ein. Uns ist wichtig, dass die Kinder die Regeln, welche es im Kindergarten gibt, nachvollziehen können. Und das verstehen sie am besten, wenn sie es nicht nur erklärt bekommen, sondern auch selbst sehen und spüren können. Das durch Pilze befallene Holz wird weicher, wird morsch. Man kann das Holz leichter abpulen oder morsche Stöcke auch leichter brechen. Das können die Kinder selbst ausprobieren und so ein Verständnis für die Regel entwickeln, warum wir Rinde an Bäumen nicht verletzten. Ein Verständnis dafür hilft auch, dass die Regel selbstverständlicher eingehalten wird.


Die Kinder fanden auch große Baumstämme, die gut geeignet waren, um darauf zu balancieren. Mit ausgestreckten Armen, vorsichtigen Schritten und wachsamen Augen ging es über die beeindruckend großen Stämme. Natürlich nur über die, die absolut sicher und stabil auf dem Boden lagen.
Beim Sonnenplatz angekommen, hatten die Kinder großen Spaß daran, den Hang hinunterzurutschen und sich am Seil wieder nach oben zu hangeln. Zum Vesper ging es zurück zur Schutzhütte. Eine kleine Gruppe vesperte draußen. Der ereignisreiche Tag endete mit Rollenspiel und Lego bauen.

20.01.2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Winterwunderland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juchu, endlich wars mal kalt genug, dass der Teich zugefroren ist!

 

Nachdem sich die Räuber letzte Woche an der üppigen Schneepracht erfreut hatten, gab es diese Woche zwar keinen Schnee aber dafür jede Menge Eis. Die Räuber wünschten sich im Morgenkreis zum kleinen Teich zu gehen um zu sehen, ob er zugefroren sei. Nach dem Vesper ging es also los. Nachdem eine Erzieherin getestet hatte, ob das Eis dick genug war, gingen die Kinder immer zu zweit am Rand des Teichs entlang. Zuerst waren die Kinder vorsichtig und gingen mit langsamen und kleinen Schritten vorwärts. Langsam wurden sie immer mutiger. Am Steg war das Eis besonders rutschig. Die Kinder nahmen Anlauf und ließen sich auf dem Po oder auf den Knien über Eis schlittern. Was ein Spaß! Am folgenden Tag wünschten sich die Kinder, den Spaß auf dem Eis zu wiederholen. Diesmal war es jedoch nicht mehr stabil genug, um darauf zu toben, also beschränkten wir uns aufs Spazierengehen. Bei so viel Bewegung an der frischen Luft freuten wir uns auf das Vesper in der vom Ofen gewärmten Schutzhütte. Bei einem kleinen Abstecher querfeldein am Sumpfgebiet der Räuberhöhle vorbei, entdeckten wir, dass hier das ehemals sumpfige Pfützengebiet mit einer filigranen Eiskristallschicht überzogen war. „Schau mal, hier ist das Eis ganz anders!“ bemerkte ein Junge. Mit großer Freude brachen sich einige Kinder Stücke aus dem Eis und voll beladen mit Eisschollen ging es zurück in die Räuberhöhle. Nach dem Vesper ging es weiter mit unserem geheimen Vorbereitungen für das Fest zu Ehren des 10-Järigen Jubiläums einer Erzieherin. Einige Kinder bastelten in der Schutzhütte an einem Geschenk. Während die Kinder, die wieder in den Wald gingen, zusammen eine große Runde fangen spielten oder mit Eischollen, Tannenreisig, Sand und Erde Suppe kochten.


Am nächsten Tag dann arbeiteten die Vorschüler in der Schutzhütte und wir anderen beschlossen, an die tiefe Schlucht zu gehen. Wir nahmen ein langes Kletterseil mit. Der Wald glitzerte herrlich im Sonnenlicht und die dünne Eisschicht an den Ästen tropfte langsam herab. Am Kletterhang hatten wir jede Menge Spaß, denn dank des vielen feuchten Laubs, konnte man herrlich den steilen Hang hinunterrutschen. Unten häuften sich die Kinder immer wieder einen großen Laubhaufen zusammen, so dass man ganz weich landete. Wieder hoch zu klettern war ganz schön herausfordernd, da der Boden wirklich rutschig war. Da bin ich immer wieder erstaunt, mit welchem Ehrgeiz und welcher Frustrationstoleranz die Räuber hier am Start sind! Außerdem wird denen, die Hilfe brauchen, auch gerne welche angeboten. „Ich bin die Bergrettung!“ meint hier ein älterer Junge und ist schnell zur Stelle, wenn wo Not am Kind ist und z.B. ein Handschuh beim Kletterversuch wieder ganz runter gerutscht ist. Dieser Teamgeist ist Gold wert!

13.01.2025

 

 

 

Endlich Schnee

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was als Einzelaktion startete, motivierte schnell weitere Kinder zur Teilhabe.

 

Nach den Weihnachtsferien trafen sich fast alle Räuber wieder im Wald. Am Mittwoch freuten sich die Kinder sehr über den Schnee der tatsächlich auch liegen blieb. Die Kinder hatten Spaß daran die Tische und Bänke vom Schnee zu befreien und kleine Schneeballschlachten zu machen. Außerdem endeckten sie zugefrorene Pfützen im Wald. Mit dem Eis wurde im Sandkasten gekocht. Am Morgen gab es noch recht wenig Schnee und in der Sonnenrunde, zu der wir uns auf der Terrasse der Schutzhütte zusammenfanden, wünschten sich die Kinder Poporutscher fahren zu gehen. „ Ob der Schnee wohl reicht?“ überlegten wir gemeinsam. In der Sonnenrunde sprachen wir auch über eine große Überraschungsparty, welche die Kinder zu Ehren des 10-Jährigen Jubiläums einer Erzieherin veranstalten werden. Die Kinder hatten viele Ideen. Sie möchten den Wald mit Herzluftballons schmücken und Seifenblasen pusten. Sie möchten Backen und Kochen und ein Lied dichten.

 

Gesagt getan, nach der Sonnenrunde begann eine kleine Gruppe von Kindern in der Schutzhütte gemeinsam mit einer Erzieherin, einen Text für ein ganz persönliches Lied zu dichten. Währenddessen hatte sich eine weitere Gruppe gewünscht beim kleinen Teich auf Entdeckungstour zu gehen die Kinder wollten sehen ob der Teich schon ganz zugefroren  war. Danach machten die Kinder noch einen kleinen Spaziergang durch den verschneiten Wald. Während des gemeinsamen Vespers in der Schutzhütte hatte es tatsächlich so viel geschneit, dass wir beschlossen es mit den Poporutschern einmal zu versuchen. Also gings los zum Hang hinterm Sportplatz. Die Kindern vergnügten sich mit den Poporutschern und der Schnee reichte Sogar für einen Schneeman und eine Schneefrau. Dazu kullerten die Kinder zunächst kleine Schneekugeln durch den gut anhaftenden Schnee, rauf und runter den Hang. Da musste schon auch mal zu zweit oder dritt angepackt werden, denn die Schneekugeln wuchsen schnell und wurden auch entsprechend schwer. Teamwork war hier angesagt und am Ende waren alle stolz auf ihre gemeinsamen Werke.

06.01.2025

 

 

 

Erinnerungen ans vergangene Jahr

 

 

 

 

 

 

 

Ganz andächtig und ruhig gestalten wir gemeinsam den Futterstern für die Tiere.

 

Ich scrolle unsere Wochenberichte-Sammlung hinunter bis Januar 2024. Wie startete das vergangene Jahr? Es scheint kalt gewesen zu sein, ich sehe ein Bild einer gefrorenen Eisscheibe mit Hagebutten und Fichtenzapfen darin, aufgehängt an einem Baum im schillernden Sonnenlicht. Wunderschön. Ich erinnere mich, wie einige Kinder immer und immer wieder eine weitere Eisscheibe herstellen wollten und wie sie sich freuten über die glitzernde Walddekoration. Freudig zeigten viele es ihren Eltern. Hoffentlich bekommen wir auch noch einige winterlich kalte Tage, um mit Wasser und Eis zu experimentieren und vielleicht auch wieder mit der ein oder anderen Glitzerscheibe den Wald zu dekorieren. Derzeit erinnert noch unser großer Weihnachtsstern, welchen wir am Boden aus Streu markiert und mit Tierfutter ausgeschmückt haben, an unser vergangenes Weihnachtsfest. „Wir wollen Stern über Bethlehem singen.“, das wünschten sich die Kinder in der Adventszeit immer wieder. So erklang es auch, als die Kinder nach und nach ihr mitgebrachtes Futter für die Waldtiere im Stern verteilten, als wir gemeinsam mit den Eltern um den Stern standen, aber auch vorm gemütlichen Plätzchenessen in der geheizten Schutzhütte. Viele Wochen haben die Kinder Walnüsse mit dem Hammer geknackt und gesammelt und daraus haben wir leckere Weihnachtsplätzchen gebacken.


Sterne gehören einfach zu Weihnachten dazu, auch über unserem selbstgebauten Stall am Ende unseres Adventsweges, leuchtete gelb der gefilzte Stern über Bethlehem, von welchem die Kinder auch aus unserer Weihnachtsgeschichte aus der Perspektive von Esel Elias gehört haben. Jeden Tag wanderten Elias mit Josef und Maria ein Feld unseres Adventsweges weiter in Richtung Stall, dazu gestaltete jeden Tag ein anderes Kind ein Feld mit Naturmaterialien. Manche bauten gar einen kleinen Unterstand und einen Futterplatz für Elias auf ihr Feld. Dieser Adventsweg samt Stall und der große Stern, wird uns wohl noch eine Weile im Wald an diese schöne Zeit erinnern. Und wer weiß, vielleicht wächst aus einigen übrig gebliebenen Körnern und Kernen im Futterstern im Frühjahr auch neues, zartes Grün? In Erinnerung an den Frühling des vergangenen Jahres wird mir schon ganz kribbelig ums Herz vor Vorfreude. Ich sehe vor meinem inneren Auge, wie die Kinder unser neues Hochbeet bepflanzt hatten, wie einige begeistert jeden Tag vorbei schauten, Schnecken absammelten und das Wachstum der Pflanzen beobachteten. Auch das steht dieses Jahr wieder an, aber bis dahin ist es noch eine ganze Weile. Aber manchmal, gerade so zwischen den Jahren, schaue ich gern zurück auf all die schönen Erlebnisse die wir so hatten und dann steigt in mir auch die Vorfreude auf all das, was das neue Jahr wohl so mit sich bringen wird. Mit Offenheit, Zuversicht und Neugierde ins neue Jahr 2025 zu starten, das wünsche ich einem jeden!

16.12.2024

 

Kalt, grau, trist? Schaut doch mal genau hin!

 

 

 

 

In diesen Tagen lässt sich die Sonne hinter der dichten Wolkendecke kaum noch erahnen. Wann hat sie sich uns das letzte mal gezeigt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorsichtig entfernt der Junge das morsche Holz um einen Käfer herum.

 

Um so wichtiger, dass es in uns licht und hell ist und dafür sorgt neben Liedern wie „Ich trage mein Licht“ und „Stern über Bethlehem“ auch das Staunen, der Entdeckerdrang, die kindliche Neugierde. Die Natur hört im Winter nicht auf, ein Entdeckungsraum für uns zu sein. Auch wenn Tiere und Pflanzen eine Pause einlegen, die Räuber stecken jeden Tag aufs Neue voller Tatendrang und wollen die Welt bespielen, erforschen, verstehen. Manchmal reicht es, nur ein paar Schritte weit vom Weg ab zu gehen, und schon gibt es wieder neue Herausforderungen. So kam es, dass bei einem kleinen Entdeckerrundgang, die älteren Kinder eine aufgestellte, alte und sehr hohe Wurzel fanden. Trotz ihres Alters war sie sehr stabil und wenn man vorsichtig vorging, konnte man sie – wie an einer Kletterwand – senkrecht erklimmen. Als die älteren Kinder dies den jüngeren erzählten, wollten diese auch mal zu der Wurzel. Gleich am nächsten Tag gings los und während einige auch ihre Freude am Klettern hatten, begab sich ein Teil der Gruppe zu einem nahe gelegenen morschen Baumstamm, der auf dem Boden lag. „Da wohnen Holzwürmer drin!“ bemerkte ein Junge und zeigte auf die Löcher, die in verschiedenen Größen die Holzoberfläche durchsetzten.  Als wir begannen, das morsche Holz mit Händen und Stöcken vom Baum zu pulen, entdeckten wir sogar einen der hellen Würmchen.

 

„Schau mal, schau mal!“ rief kurz darauf wieder der Junge ganz aufgeregt, als wir anderen noch dabei waren, einen kleinen schwarzen Käfer zu beobachten. Wow, da hat sich doch tatsächlich eine Hornisse ihr Winterquartier eingerichtet! „Ist die tot?“ fragt ein Mädchen. Wir beugen alle unsere Köpfe über den großen Hornissenkörper und da, ganz langsam, bewegt sie ein Beinchen. Sie lebt also, bewegt sich aber kaum. Die Kinder erfahren, dass die Kälte dafür verantwortlich ist. Erst unser warmer Atem ließ etwas Bewegung in ihre kältestarren Glieder fließen. Aber sie soll noch weiter ruhen, der Winter ist noch lang, also legten wir wieder vorsichtig ein paar Holzschichten über sie. Als wir ein Stück weiter eine Schicht morsches Holz entfernten, kamen plötzlich zwei große gold-bronzen schimmernde Käfer zum Vorschein. Wie schön sie glänzten! Wir beobachteten sie eine ganze Weile, entdeckten ihre Zangen vorne und bemerkten, dass sie sich viel mehr bewegten als die Hornisse. Fallen sie nicht in Kältestarre? Gut gelaunt spazierten wir zurück durch den trist-grauen Dezemberwald. Aber wir haben wieder gelernt: so mag es vielleicht manchmal den Anschein haben, doch wenn man genauer hinschaut und ein bisschen auf die Suche geht, dann birgt er doch so viel Spannendes, Neues, Schönes. Ist das nicht auch manchmal mit uns Menschen so?

09.12.2024

 

 

Advent Advent ein Lichtlein brennt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das freudvolle Miteinander steht bei uns an Nikolaus im Fokus

 

Die vergangene Woche erleuchtete die erste Kerze auf unserem weihnachtlich geschmückten Adventskranz, der die Mitte unseres Morgenkreises ziert. Wir starteten nun auch endlich mit unserem Sockenadventskalender. Die Kinder freuten sich über ein kleines Auto, Sticker, Stempel, Pixibücher und Zauberhandschuhe. Alle beobachteten im Morgenkreis gespannt, was für ein Geschenk aus der jeweiligen Socke herauskam. Auch haben wir mit dem Adventsweg begonnen. Das jeweilige Kind, welches die Socke geöffnet hatte, durfte mit Freunden ein Feld im Adventsweg mit gesammelten Naturmaterialien legen. Maria und Josef sind gemeinsam mit dem Esel Elias auf dem Weg nach Bethlehem und dürfen jeden Tag ein Feld im Adventsweg weiterziehen. Jeden Morgen beim Vesper hören wir einen Teil von der Geschichte des kleinen Esels.
Nun wurden auch Nikolauslieder gesungen und die Tütchen für die Geschenke bemalt, Weihnachtsgeschenke für die Eltern gebastelt, die Krippe am Ende des Adventsweges weiter gebaut und Eisschollen am Teich gehackt.


Dann war er endlich da, der Nikolaustag. Morgens half das erste Kind dabei, die inzwischen gefüllten Geschenktütchen in den großen Nikolaussack zu füllen. Bei uns in der Räuberhöhle verkleidet sich nämlich jedes Jahr eines der Vorschulkinder in den Nikolaus und alle Kinder die Lust haben, können hier helfend mit anpacken. Zum Vesper stand der Tisch mit der Bekleidung des Bischof Nikolaus bereit, daneben ein großer Spiegel. Nun versammelte sich die Helfermannschaft darum, jeder bekam einen Kleidungsteil, ein Glöckchen oder zu zweit den großen Geschenkesack. Während wir Nikolauslieder sangen, half das erste Mädchen dabei, das weiße Hemd zuzuknöpfen, ein Junge steckte den Bischofsring an, ein älteres Mädchen half mit der Mitra und bald stand er da der Nikolaus, in samtrotem Mantel mit seinem goldenen Stab. Nun ging es los ans Geschenke verteilen, während hinter ihm die Glöckchen einiger Helfer ertönten und der Mantelträger darauf aufpasste, dass das strahlende rot am Mantelsaum nicht bald dreckig braun würde. „Danke Nikolaus“, was war denn Leckeres in der Tüte? Viele Nüsse zum knacken, eine besonders große Mandarine und eine kleine Schokokugel. Es muss nicht viel Süßkram sein, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Die Freude war schon da beim Helfen können, beim Zuschauen, wie die Verkleidung an unserem Räuber wirkte, beim Warten auf das selbst bemalte Geschenketütchen und beim gemeinsamen Singen. Wir wünschen allen in diesen besonderen Tagen viel Freude an- und miteinander!

02.12.2024

 

 

 

 

 

 

 

Die Räuber bereiten sich auf den Advent vor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Adventsvorbereitungen sind in vollem Gange und die Kinder können es kaum erwarten bis wir endlich mit dem Sockenadventskalender beginnen können. In der Sonnenrunde haben wir durch eine demokratische Abstimmung beschlossen, dass auch die Vorschulkinder dabei sein sollen und erst nach dem Öffnen der Adventssocke zu ihrem Vorschulmorgenkreis gehen. In diesem haben sie auch einen üppigen Adventskranz gebunden, welche die jüngeren Kinder dann weihnachtlich verziert haben. Außerdem lernten wir ein neues Weihnachtslied kennen mit dem Titel „Dicke Rote Kerze“, welches uns durch die Adventszeit begleiten wird. Einige Kinder sammelten fleißig Naturmaterial wie zum Beispiel Tannenzweige, Eichkäppchen und Zapfen. Diese benötigen wir für unsere Weihnachtsüberraschung an die Eltern.
Die Kinder hatten in dieser Woche auch wieder große Freude am Nüsse knacken. Doch anstatt diese direkt zu vernaschen, sammelten wir alle in einem Glas, um in der kommenden Adventszeit leckere Walnussplätzchen zu backen.

 

Endlich haben wir auch unseren „Raketenrucksack“ fertig gestellt. Während eines ehemaligen Weltraumprojekts wurde ein solcher von einem Kind in der Räuberhöhle gebastelt und natürlich wollte dann fast jeder auch so einen tollen Rucksack. Doch diese Bastelarbeit hat fast einen ganzen Tag gedauert, so viele einzelne Raketenrucksäcke würden wir gar nicht basteln können. Der Vorschlag eines Mädchens, dann für die ganze Gruppe einen zu basteln, der dann in unseren Verkleidungsfundus übergehen würde, fand großen Anklang. Es hat nun lange gebraucht, bis alle Materialien am Start waren. Über einige Wochen sammelten die Kinder einen Schuhkarten, leere Sprudelflaschen, Rettungsdecken, Plastikschläuche und Flaschendeckel. Nun ist er endlich fertig gestellt. Abwechselnd flogen die Kinder in Lichtgeschwindigkeit durch die Wald-Galaxie.

25.11.2024

 

 

 

 

 

Erster Schnee in der Räuberhöhle

 

 

Endlich ist er da, der erste Schnee!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wieder verändert sich die Natur und es gibt neues zu entdecken.

 

 

Die kleinen Räuber des Waldkindergartens Räuberhöhle freuen sich riesig darüber. Es gab letzte Woche kein Halten mehr, als sich uns der Wald früh morgens in seiner weiß gepuderten Pracht darbot. „Ich will zum Teich und schauen, ob er zugefroren ist!“ wünscht sich ein Kind und fast alle schließen sich ihm mit enthusiastischen „Ich auch!“-Rufen an. Dick eingepackt und voller Vorfreude geht’s dann schon bald los, doch leider war es wohl noch nicht kalt genug, denn Eis finden wir noch nicht. Aber gleich am nächsten Tag schauen wir nochmal – und siehe da, es gibt Eis, Hurra! Es war eine Freude, Eisschollen über den gefrorenen See gleiten zu lassen und Stöckchen darauf zu werfen. Wir konnten die Eisfläche im Sonnenschein glitzern sehen und dicke Luftblasen beobachten, die sich unter der Oberfläche bildeten. Mit großen Stöcken wurden Löcher in die Eisschicht gehackt und beobachtet, wie sich rund um das Loch die dünne Schneeschicht auf dem Eis mit Wasser voll saugte und die eindringende Luft unter der Eisschicht in runden Blasen umherwanderte.

 

Viel zu schnell war die Zeit vorbei und wir mussten zurück zur Räuberhöhle laufen, um gemeinsam in der warmen Schutzhütte zu vespern. Hier lernen die Kinder, sich selbst umzuziehen, denn die dicken Schneeklamotten müssen ausgezogen werden. Drinnen ist es  nämlich wohlig warm von unserem Holzofen, in dem ein herrliches Feuer prasselt. Die Kinder helfen sich auch gegenseitig, wenn mal etwas nicht alleine klappt. Und schon bald sitzen wir gemütlich um unsere Vesperdecke herum, plaudern über dies und das und lassen es uns schmecken.


So langsam kommt bei uns auch Vorfreude auf den Advent auf. Die gespannte Leine durch unser Materiallager ist nun mit vielen weihnachtlich geschmückten Socken behangen. Die Kinder bewichteln sich nämlich gegenseitig, natürlich mit Hilfe der Eltern. „In meiner Socke ist schon ein Geschenk!“ strahlt mich ein Mädchen an. Andere warten noch darauf, dass auch ihre Socke gefüllt wird, damit auch alle etwas drin haben, wenn wir mit unserem Socken-Adventskalender starten.

11.11.2024

 

 

“Kommt, wir wolln Laterne laufen”

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder sammeln wir uns, um zu singen oder in den Wald zu lauschen.

 

 

“Rinkel, Rankel, Runkel, was ist für ein Gemunkel,

der Herbst kommt, der Herbst kommt, da wird es früh schon dunkel”

 

so beginnt eines der Laternenlieder, die man am Freitag durch den Schönbuch schallen hören konnte. Der Herbst ist natürlich schon längst da, und damit auch die Laternenzeit. In den letzten Wochen wurden mit alle neuen Räuberkindern Laternen gebastelt und immer wieder verschiedene Laternenlieder gesungen, um uns auf unseren Laternenlauf einzustimmen. Schon seit einigen Jahren findet dieser bei uns weitgehend ohne Eltern statt. Diese werden nach einem gemeinsamen Laternenlied zur Einstimmung am Parkplatz verabschiedet und dann geht es bei einsetzender Dämmerung langsam in den Wald hinein. Immer wieder halten wir an, sammeln uns im Kreis und singen unsere Laternenlieder oder lauschen auch ganz still in den nun immer dunkler werdenden Wald. Außer unserem Blätterrascheln können wir nicht viel hören. Die Waldtiere haben sich heute wohl gut versteckt, ob sie uns wohl singen hören konnten?

 

An einem Haltepunkt entschlossen sich die Räuber dazu, die Laternen für einen Moment auszumachen, um die Dunkelheit zu erfahren. Ganz schön gruselig für den ein oder anderen, und schnell entzündeten wir die Laternenlichter wieder. “Ich leuchte Euch den Weg", sagt ein fünfjähriges Mädchen zu mir und einem vierjährigen Räuber an meiner Hand, für den es der erste Laternenlauf mit uns war, denn mittlerweile waren die bunten, fröhlich tanzenden Laternenlichter unsere einzige Lichtquelle. Obwohl wir den Weg doch eigentlich gut kennen, da wir hier bei Tageslicht oft spazieren, sieht es nun ganz anders aus und immer wieder halten wir inne, um zu überlegen, wo wir denn gerade genau sind.

 

Zum Abschluss trafen wir uns noch einmal zum Trinken, lauschten in die Nacht und hielten nach dem Mond Ausschau. Diesen konnten wir an dem wolkenbedeckten Himmel leider nicht entdecken, dennoch sangen wir noch einmal gemeinsam “Der Mond ist aufgegangen”. Anschließend konnten die Räuber wieder, nur mit ihren Laternen ausgestattet, den kurzen und sehr dunklen Weg zu ihren am Parkplatz wartenden Eltern begehen.

 

28.10.2024

 

Wir feiern Kindertag in der Räuberhöhle

 

 

"Kinder haben Rechte ein Kinderleben lang

Kinder haben Rechte. "Na los, komm mit, fang an!”

 

 

 

Die Kinder tanzen mit bunten Luftballons zu ihren Lieblingsliedern

 

So heißt es in dem Lied, welches wir Räuber an diesen Tagen immer wieder gerne singen. Denn passend zum Weltkindertag beschäftigen auch wir uns mit dem Thema Kinderrechte. In verschiedenen Angeboten wurden die verschiedenen Kinderrechte (und -pflichten) über die letzten zwei Wochen altersgerecht mit den Kindern thematisiert und erarbeitet. Der Abschluss unserer “Kinderrechte Wochen” war dann das "Weltkindertagsfest" - ein Highlight für alle Räuber, ob klein oder groß.

 

Der Tag begann schon laut und bunt. Im Morgenkreis singen wir lautstark das Kinderrechte Lied, nachdem wir die Rechte, die wir nun näher kennengelernt haben, nochmals aufzählen. Dann konnten alle, die wollten, bunte Luftballons aufpumpen. Die Kinder hatten im Vorfeld ihre Lieblingslieder ausgewählt, und diese ertönten nun durch den sonst eher ruhigen, morgendlichen Wald. Dazu wurde getanzt, gehüpft und gesungen.

 

“Das ist mein Lieblingslied!” ruft ein dreijähriges Mädchen freudestrahlend, als die ihr bekannten Klänge aus dem kleinen Lautsprecher ertönten.

Am anderen Ende der Räuberhöhle wurden Glitzergirlanden und Ketten für die Dekoration gebastelt, und ein Kochangebot vorbereitet: Die Kinder hatten sich für ihr Fest frische Waffeln gewünscht. Auch hier lebten wir ganz bewusst das Recht der Kinder auf Mitbestimmung und Beteiligung: Bunte Ballons, eine Tanzparty  mit ihren Lieblingsliedern und natürlich die frischen Waffeln - all das wurde aktiv von und mit den Kindern geplant und umgesetzt.

 

Nach unserem gemütlichen, gemeinsamen Vesper wurde noch einmal getanzt, gespielt und gebastelt. Währenddessen war das Waffelbacken in vollem Gang, damit diese pünktlich zum Abschlusskreis serviert werden konnten. Zum Abschluss unseres Festes gab es das Erzähltheater „Kamishibai“, welches ebenfalls thematisch zu den Kinderrechten passte. Dabei genossen wir die Waffeln, die von den Kindern einstimmig als „Lecker!!!” bezeichnet wurden.

 

21.10.2024

 

 

Auf dem Kürbisacker

 

 

Kürbisse gehören zum Herbst wie bunte Blätter, Nüsse und warmer Tee. So traf es sich gut, dass wir ein echtes Kürbisfeld anschauen durften. Voller Vorfreude trafen wir uns morgens auf einem Spielplatz am Ortsrand von Tailfingen. Hier konnten wir uns erst einmal ordentlich austoben, schaukeln und die vorbeifahrenden Traktoren beobachten.

 

 

 

 

 

Obwohl der Wetterbericht Regen angekündigt hatte, schien das Glück auf unserer Seite zu sein – bis auf ein paar vereinzelte Tropfen hier und da blieb es trocken. Frisch gestärkt von unserem Vesper am Spielplatz zogen wir über die Feldwege in Richtung Kürbisacker. „Guck mal, ich sehe schon Kürbisse!“ rief ein Kind begeistert von vorne. Und tatsächlich, von links und rechts strahlten uns die leuchtend orangefarbenen Kürbisse entgegen!

 

Am Kürbisfeld angekommen, trafen wir auf Frau Rothfuss, der Eigentümerin. Sie zeigte uns zwei ganz unterschiedlich aussehende Kürbisse und fragte, ob wir diese kennen “Ein Raketenkürbis!” nennt ein 5 jähriger Junge den Butternut Kürbis. Den zweiten erkannten einige Kinder dann sofort “Daraus kann man Suppe machen” weiß ein Mädchen, ein anderes weiß auch, wie dieser heißt: “Hokkaido!”.

Apropos Kürbissuppe – wie kommt der Kürbis eigentlich vom Feld in unsere Küche und schließlich als Suppe in die Schüssel? Gemeinsam überlegten wir uns die Schritte vom Feld bis zur fertigen Köstlichkeit. Schließlich stand für den nächsten Kindergartentag im Wald das gemeinsame Kochen von Kürbissuppe auf dem Programm.

 

Wir erfuhren auch, dass es eine Vielzahl von Kürbisarten gibt – viele davon sind essbar, während andere nur zur Dekoration dienen. Wusstet ihr, dass manche essbaren Kürbisse bitter werden können, wenn eine Biene beim Bestäuben einen ungenießbaren Nachbarn besucht? Daher der wertvolle Tipp: Probiert jeden Kürbis vor der Verwendung als Gemüse oder in Suppen und Kuchen!

 

Anschließend ging es aufs Zierkürbisfeld. Die Räuber waren kaum zu bremsen und eilten von Pflanze zu Pflanze, ganz begeistert von der schier unendlichen Vielfalt an Farben und Formen, die es hier zu bestaunen gab. Jedes Kind durfte sich einen Kürbis aussuchen und wir bekamen jede Menge Zierkürbisse und Speisekürbisse für die Räuberhöhle geschenkt.

 

Ein Vorschulräuber hatte bereits im Morgenkreis die Idee einen Halloweenkürbis in der Räuberhöhle zu schnitzen. Und so durfte die Vorschulgruppe direkt vom Feld ihren ganz persönlichen Kürbis auswählen, der dann im Bollerwagen transportiert wurde.

 

Ein herzliches Dankeschön an Familie Rothfuss, die uns außer den Kürbissen auch immer wieder Blumen für Feiern spenden. Ihre wunderschönen Blumen und leckeren Kürbisse kann man zum Beispiel am Blumenfeld in Tailfingen und am Ackermannkreisel in Selbstbedienung kaufen.

Berichte ab September 2024

28.09.204

 

Die Räuber machen Apfelsaft

 

 

 

 

„Komm, komm! Wir haben was ganz tolles gefunden! Das musst du dir anschauen!“, drängte mich eine ältere Räuberin und eilte mit mir unter einen der voll beladenen Apfelbäume, welche wir an diesem Tag beernteten. Sie kniete sich auf den Boden und zeigte auf einen kleineren Apfel.

 

 

 

 

 

 

Ich entdecke eine farbenprächtige, flauschige Raupe. Wir bestaunten das kleine hübsche Tier, welches sich mit seinen putzigen kleinen Füßchen über die glänzende Apfelschale bewegte. Für solche Beobachtungen ist bei uns immer Zeit im Alltag, auch wenn das Ziel war, möglichst viele Äpfel und Birnen in unsere Eimer, Körbe und Säcke zu sammeln. Das Wetter war perfekt und die Bäume so voll, dass wir mit wenigen Schüttelaktionen schon bald eine beachtliche Menge zusammen hatten. Natürlich wurde auch direkt vor Ort genascht und auf den Wiesen und abgeernteten Maisfeldern unser neuer Drache ausprobiert. Auch die übrig gebliebenen Maiskolben sorgten für begeisterte Sammel- und Schäl-Aktionen bei einigen Kindern. Der Herbst mit seiner Erntezeit ist einfach auch immer wieder eine ganz besondere Zeit für uns Waldkinder, wo es uns immer wieder raus aus unserem Wald zieht. Am nächsten Kindergartentag brachten wir dann all das Obst zur Manufaktur Maisch in Gültstein, um durch die große Glasfront beim Pressprozess ganz nah dabei zu sein. Genau beobachteten die Räuber, wie die Äpfel eingeladen wurden, der Saft ins große Becken floss und der Trester am Ende trocken heraus purzelte. Natürlich gab es auch gleich vor Ort eine Verkostung. Als wir dann mitzählten, wie viele Boxen für uns gepackt wurden, staunten wir nicht schlecht: 30 Stück waren es und natürlich nahm am Ende des Tages jeder mindestens eine mit.

Ein weiterer wunderschöner Herbstausflug entstand durch einen Wunsch unseres neuesten Räubers: Wir können ihn doch mal alle besuchen kommen, dann zeigt er uns seine neuen 20 Hühner. Diesen Wunsch setzten wir sehr gerne an einem wunderschön sonnigen Frühherbst-Tag um. Durch den noch kühlen Wald zogen wir in die ersten wärmenden Sonnenstrahlen hinaus durch Mönchberg in Richtung Kayh und vesperten auf einer der schönen Streuobstwiesen. Anschließend gings den idyllischen Weg oberhalb Kayhs weiter. Den schweren Bollerwagen zogen und schoben immer wieder unterschiedliche Kinder, die hier wirklich immer wieder motiviert und mit vollem Krafteinsatz am Werke waren. Gegen später kamen wir noch an einer Herde Schafe vorbei und verbrachten dann den Rest des Tages bei der neuen Räuberfamilie. Wir konnten Eier sammeln und Hühner füttern und den Tag mit Fahrzeugen und Kreide auf dem Hinterhof ausklingen lassen. Es ist immer wieder so schön, die Wünsche der Kinder in für die Gruppe bereichernde Aktionen umgesetzt zu sehen!

13.09.2024

 

Die Räuber besuchen den Stuttgarter Flughafen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Langsam rollt das große Flugzeug an uns vorbei.

 

 

 

Ich bekomme gerade noch drei Finger um eine Haltestange in der U-Bahn, wenn ich über die Schulter eines Mitreisenden greife. Von rechts unten erklingt es mürrisch „das ist zu eng, können die nicht mal aussteigen?!“. Von links unten kommt halb lachend, halb verunsichert „ich seh nur Beine.“. Tja, dass auch ausgerechnet heute alle in Richtung Flughafen wollen, muss wohl daran liegen, dass eine wichtige Messe ist. Bisher lief alles wunderbar, unser erster großer Ausflug mit den älteren Kindern. Doch die letzten paar Stationen mussten wir uns in Kleinstgrüppchen aufteilen, um überhaupt eine Chnace zu bekommen, uns in verschiedene Abteilen hineinzuquetschen. Aber mit Humor durchschifft man auch solch enge Gewässer. Also: ein Lachen aufgesetzt, die Kinder unterhalten und ein paar lustige Gespräche mit den Messe-Besuchern. Und bald schon sind wir da und ein frischer Wind bläst den stickigen U-Bahn-Muff von uns. Wir betreten die Ankuftshalle des Flughafens und steuern erst einmal in Richtung Toiletten, dann machen wir es uns bei einem Vesper bequem. Frisch gestärkt geht’s dann los, das Gepäck wegschließen und dann hoch zum Skyland. Dort empfängt uns Herr Ditzinger, dem es durch eine gut abgestimmte Mischung aus Information, Humor und Ernsthaftigkeit wunderbar gelingt, die ihm noch unbekannte Kindergruppe anzuleiten. Er zeigt uns Fundstücke aus dem Zoll, wie z.B. einen Krokodilskopf oder Elfenbein und die Kinder lernen, dass man nicht alles nach Deutschland mitnehmen darf und dass hier der Zoll darauf aufpasst.

Das Highlight der Führung ist die Fahrt übers Rollfeld. Dazu müssen wir aber zunächst durch die Sicherheitskontrolle und alle bekommen eine Warnweste mit Besucherausweis an. Bei der Busfahrt übers Vorfeld sehen wir beim Gepäck verladen zu, entdecken, wie ein Flugzeug in den Flügel betankt wird oder schauen Passagieren beim Einsteigen zu. Überall sind Flugzeuge und die Kinder sind begeistert über all die Entdeckungen, die sie machen. Bald hält der Bus und wir steigen aus. Jetzt wird es nochmal besonders aufregend, denn wir sehen mehrere Flugzeuge aus nächster Nähe starten und landen. Wann dürfen sie denn starten? „Das sagen die im Tower.“ meint ein Junge und zeigt auf den großen Turm hinter den Start- und Landebahnen. Wir winken einem Flugzeug zu, welches gerade auf die Startbahn an uns vorbei rollt. Plötzlich wird es langsamer vor uns und die Piloten winken uns zu! Zwei Kinder kennen sich schon richtig gut aus, denn ihr Papa ist Pilot und begleitet uns auch auf dem Ausflug. Später geht’s noch zur Flughafenfeuerwehr. Wie groß die Feuerwehrautos sind! Die Reifen sind höher als jedes Kind. In regelmäßigem Abstand stehen Stangen, an denen die Feuerwehrleute schnell zu ihrer Ausrüstung hinunter rutschen können. Wir kommen aus dem Entdecken und Staunen kaum noch heraus. Noch kurz einen Abstecher zur Gepäckabfertigungshalle und dann sind wir nach zwei Stunden Führung auch fertig und voller Eindrücke, die wir auf der Heimreise nochmal Revue passieren lassen. Dieser Ausflug hat auf jeden Fall Lust auf weitere gemacht, mit Bus und Bahn unterwegs zu ferneren Zielen, das ist auch was für uns Räuber aus dem Wald!
Unsere nächsten Ausflüge sind auch kurz danach, aber diesmal sehr naturnah: wir gehen Äpfel sammeln und schauen in der Mosterei Maisch zu, wie sie zu leckerem Apfelsaft für uns verarbeitet werden. Dazu berichten wir nächstes mal.

 

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